Samstag, 7. März 2009
gleissendes Licht
Der Ausdruck "gleissendes Licht" ist mir heute immer wieder durch den Kopf gegangen. Der Himmel war blau, die Sonne schien, die Temperatur lag bei etwa 5° Grad, ich hatte Zeit. Die ideale Kombination für ein paar Stunden Rad fahren, für frische Luft, für körperliche Ertüchtigung und geistige Erholung.
Weil meine Bikefreunde heute andersweitig beschäftigt waren, startete ich kurz vor zwölf Uhr mittags alleine. Ich wollte bei Philipp vorbei fahren um die neuen Kettenblätter fürs KISH abzuholen. Und weil sein Geschäft in Richtung der Lägern liegt, wollte ich danach herausfinden, ob ich heute auf die Hochwacht auf etwas über 850 m.ü.m. fahren kann. Am Freitag und in der Nacht hat es wieder ziemlich geschneit, wobei die Schneefallgrenze bei etwa 500 m.ü.m. lag. So war es also in der Fläche (um 400 m.ü.m.) schneefrei, sobald man aber etwas höher kam, lag unglaublich weisser, nasser, glitzernder Schnee.
So etwas wie heute habe ich noch nie gesehen. Auf 400 m.ü.m. gabs noch kein Schnee, auf 500 m.ü.m. lag 0-10 cm, auf 600 m.ü.m. 10-20 cm, auf 700 m.ü.m. 20-30 cm Schnee und so weiter. Bald war mir klar, dass ich nur soweit hochfahren kann, wie die Strecke geräumt war. Etwa 100 Höhenmeter unterhalb der Hochwacht war dann Schluss. Ich überlegte kurz ob ich das Bike tragen und mich durch den tiefen Schnee nach oben kämpfen soll. Ich machte ein paar Schritte durch den tiefen Schnee. Unglaublich. Das waren bestimmt 30 Zentimeter. Es fiel mir Schee von oben in die Schuhe. Nein, das muss ich mir nicht antun. Ich drehte also um, fuhr wieder ins Tal hinunter und nahm dann die Asphaltstrasse hoch nach Regensberg. Von da war es dann nur noch ein Katzensprung, bis ins Restaurant Bergwerk.
Seit letztem August war ich nicht mehr im Bergwerk, wo ich so gerne die hausgemachten Wähen und Frücktekuchen esse. Früher, als ich noch in der Gegend wohnte, war das so etwas wie unser Bikestammtisch. Schöne Erinnerungen. Ich gönnte mir heute einen heissen Käsekuchen, ein Rivella und zum Abschluss einen Kaffee. Zuerst war ich der einzige Gast, dann kamen noch zwei ältere Frauen mit Hunden. Es war nichts los. Aus dem Radio trällerten Klarinetten schweizer Folklore. Wie immer. In solchen Momenten scheint in diesem alten Restaurant die Zeit stehen zu bleiben. Es ist, wie es ist und es ist gut, wie es ist.
Auf dem Nachhauseweg machte ich dann nochmals ein Foto. Man sieht im Hintergrund den Hügelzug der Lägern. Ich konnte heute zwar nicht ganz hochfahren, eine schöne Winterbiketour war es dennoch. Weil ich ohne (Sonnen-)Brille rad fahre, musste ich in Schneelagen immer wieder die Augen zusammenkneiffen. Weil der Schnee so nass war, funkelten kleinste Wassertropfen im Sonnenlicht wie hingestreute Diamanten. Weisses, gleissendes Licht - der passende Ausdruck zur heutigen Tour. Der Tacho sagt: 60 km., 3:20 Std., 870 Hm.
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david am :