Donnerstag, 6. Januar 2011
Statistiken (und deren Nebenwirkungen)
Seit ich Excel bedienen kann, führe ich Statistiken über meine Freizeitaktivitäten. Dies dient mir einerseits als Zielsetzung und andererseits als Trainingskontrolle. Gegen Ende des letzten Jahres wurde ich jedoch zunehmend statistikmüde was vielleicht auch daran lag, dass durch meinen Sturz vom 11.12. die zwar ungenannten aber doch im Hinterstübchen festgesetzten Ziele (6'000km und 120'000Hm) plötzlich ausser Reichweite gerieten. Ich geriet plötzlich in die Situation, das Bikejahr als "nicht erfüllt" abzutun, denn 5'920 Kilometer sind keine 6'000 und 117'250 Höhenmeter sind keine 120'000...
Ich habe mich weniger über die Zahlen an sich geärgert als über den Umstand, dass mein Denkorgan scheinbar so zahlenfixiert arbeitet. Zwar war mir durchaus bewusst, dass die Kilometerleistung gegenüber dem Vorjahr deutlich höher lag und doch... "nicht erfüllt". Wieso denke ich so komisch? Wieso konzentriere ich mich scheinbar lieber auf das Haar in der Suppe als auf das an sich feine Essen? "Scheiss doch auf die fehlenden 80 Kilometer!" Meine "alternativen Tätigkeiten" haben ungeahnte Höhen erreicht und wenn ich die Gesamtdauer aller Aktivitäten betrachte, war 2010 das absolute Spitzenjahr (547 Std.). Daran sollte ich mich orientieren! Im Vergleich dazu bin ich 2006 zwar total 8'098 Kilometer Velo gefahren, trieb insgesamt jedoch "nur" 450 Stunden Sport (95% Velo + 5% Squash). Also warum war ich wegen dieser paar fehlenden Kilometern so enttäuscht? Keine Ahnung... Vielleicht hatte ich wegen der sturzbedingten Pause einfach zuviel Zeit um über einen solchen Mist nachzudenken.
Wie auch immer. Mein innerer Ärger führte dazu, dass ich eigentlich im neuen Jahr auf jegliche Art von Statistik verzichten wollte. Denn wie geschildert, beschäftigen solche Statistiken ja vorwiegend meinen Ehrgeiz und mein Ego. Ausser mir selbst interessieren diese Zahlen ja eh niemanden und für jeden Aussenstehenden sind die fehlenden 80 Kilometer vernachlässigbar, lächerlich und nicht der Rede wert. Und wenn ich mich wirklich darüber geärgert habe, sollte ich solche Statistiken wirklich besser bleiben lassen.
2011 war ich noch nicht auf dem Rad, also hat sich "das Problem" konkret noch nicht gestellt. Der Wetterbericht ist fürs Wochenende jedoch gar nicht so schlecht und nach einem Monat Veloabstinenz habe ich schon das reissen. Vermutlich werde ich auch dieses Jahr wieder eine Excel-Tabelle führen... Das Problem ist ja nicht die Statistik an sich, sondern meine Interpretation. Da möchte ich mich -zumindest mir selbst gegenüber- zukünftig etwas zurückhalten.
Wie handhaben denn die mitlesenden Freizeitsportler dieses Thema? Das würde mich interessieren.
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Kommentare
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geri am :
collideous am :
rotscher am :
Patrick am :
Spoony am :
Als Aargauer unterwegs am :
Riz am :
david am :
Aber Schlussendlich sind es ja nicht die Zahlen, die zählen, sondern die schönen Erlebnisse auf dem Bike.