Donnerstag, 10. Februar 2011
lass es rollen...
Um 08:00 Uhr hatte ich einen Termin bei der Physiotherapeutin. Es gab 20 Minuten Massage und 10 Minuten Bewegungsübungen an Geräten. So lässt sich durchaus in den Tag starten...
Zuerst dachte ich, dass ich gleich wie letzte Woche nach dem Physiotermin ins Fitnesscenter fahre und dort die Morgenlektion Spinning mitmache. Doch der Wetterbericht war einfach zu gut für Indoor-Training und ich wollte den Tag lieber draussen, an der frischen Luft, verbringen.
Noch lag unser Dorf jedoch in dichtem Nebel. Noch sah man keine Spur von blauem Himmel oder Sonne. Das machte mich einen Moment unsicher, genauso, wie ich eigentlich noch keinen Streckenplan im Kopf hatte. Hulftegg-Sternenberg war noch nett letztes Jahr, das wäre vielleicht etwas. Ich starte den PC und schau mir in Internet den Wetterbericht an. 10° Grad, Sonne. Perfekt. Keine Ausreden! Ich ziehe mich also um, fülle frisches Wasser in den Trinkrucksack, lege ein zweites Stirnband und ein Langarmtrikot dazu, ein Apfel, eine Mandarine, Geld, Handy, GPS, Hausschlüssel. Alles dabei, um 09:46 Uhr ging es dann los.
Ich wollte via Kyburg nach Kollbrunn ins Tösstal fahren. Von da flussaufwärts bis eine Abzweigung links zur Hulftegg weggeht. Das war so in etwa der Plan. Nur, diese Abzweigung schien ich verpasst zu haben. Ich merkte es nicht sofort sondern schleichend, weil ich bei jeder weiteren Ortschaft die ich passierte, unsicherer wurde. Es war mir aber auch nicht wichtig. Das Wetter war schön, die Luft gut zu atmen, die Velowege in Ordnung. Ich freute mich auch über eine abgeänderte Tour über Rapperswil und der Zürichseeuferstrasse. Flach und lang soll mir auch recht sein. In Rapperswil fuhr ich ans Seebecken und genoss einen Moment die Frühlingsstimmung. Mittags, 13:42 Uhr.
Dann folgte ich bewusst der Seestrasse entlang des rechten Zürichseeufers. Auch wenn es da mehr Autoverkehr gibt, so lohnen sich die flachen 30 Kilometer als ausgezeichnete Roll-Strecke. Man kann über eine Stunde lang meist gleichmässig treten. Dazu immer wieder tolle Blicke aufs Wasser, über den See, die Nachbarhügel und die dahinter liegenden Schneeberge. Einfach prächtig! Das ist gutes Training!
Heute habe ich nicht so Lust auf Zürich Stadtzentrum und die bekannten Wege die ich sonst so fahre. Spontan entscheide ich mich, hoch zum Zoo zu fahren und von da via Dübendorf, Wallisellen und Bassersdorf nach Hause zu fahren. Beim Bahnhofskiosk in Dübendorf mache ich dann meinen letzten Kaffeehalt. Heute habe ich insgesamt drei mal Kaffee getrunken und zweimal dazu einen Mandelgipfel gegessen. Nun gönnte ich mir zum Kaffee ein Schoggistängeli - Zucker und Fett in süsser Kombination... Benzin für die letzten Kilometer. 16:00 Uhr.
Mittlerweile schien bereits eine warme Abendsonne. Ich guckte öfters aufs GPS und fragte mich, ob ich es auf über sechs Stunden Fahrzeit bringen würde... nicht dass es wichtig wäre... die 100 Kilometermarke war schon längst gefallen... Das GPS sagt: 126 km., 6:03 Std., 950 Hm.
Als ich abends vor dem PC sitze, spüre ich die müden Beine. 126 Kilometer, 6 Stunden, das ist lang und viel. Das gute Wetter halt viel dazu beigetragen. Aber ich gebe es zu, ich suchte auch diese Momente der gleichförmigen Bewegung, indenen mein Körper angenehm belastet ist und perfekt durchlüftet und mit frischem Blut versorgt wird. In solchen Momenten bleibt mir auch freie Energie um "urteilsfrei zu betrachten". Bei der stillen Meditation nutzt man die freie Energie, die durch still sitzen, durch körperliches Energiesparen, gewonnen wird. Bei meiner aktiven Velo-Meditation nutze ich die überschüssige Energie, welche mein aktiver Körper produziert, nicht jedoch für die Fortbewegung benötigt. In beiden Fällen gibt es freie Energie, die zur Reflexion/Meditation genutzt werden kann.
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Kommentare
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david am :
Ich glaube, ich brauche auch mal so einen Strassenflitzer.