Donnerstag, 15. März 2018
Inneres Feuer
Gestern Morgen starb der weltbekannte Physiker Stephen Hawking. Genau. Der körperlich schwer behinderte Mann im Rollstuhl, mit den Erkenntnissen über schwarze Löcher und die Entstehung des Universums. Spät nachts zeigte das Schweizer Fernsehen deshalb einen Spiel-/Dokumentarfilm über ihn, sein Leben und Schaffen. Es war schon sehr spät und deshalb habe ich den Film nur bis etwa in die Mitte verfolgt und ging danach zu Bett. Beeindruckt war ich dennoch…
«Positiv beeindruckt» ist man ja eigentlich immer, wenn man Gesehenes, Gehörtes, Gelesenes, Erlebtes in Bezug zu einem selbst setzt. Man erkennt an Anderen Fähigkeiten, die man selbst auch gerne hätte aber eben nicht hat.
Alle «grossen» Persönlichkeiten verfügen über ein inneres Feuer für irgendein bestimmtes Thema. Das treibt sie an um immer mehr dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln. Bis sie an den Rand des bisher Bekannten vorstossen und dann dank ihres inneren Feuers auch darüber hinausgelangen. So entdecken oder schaffen Sie Neues. Faszinierend!
Tja… und dann sitze ich da vor dem Fernseher und stelle enttäuscht fest, dass dieses «innere Feuer» nie in mir gebrannt hat. Ich war nie wirklich neugierig und wollte nie irgendwo «der Beste» sein. Und nicht nur das. Schon als Kind misstraute ich Bildung. Ich hatte nie das Gefühl, dass mich Schulbildung weiterbringen würde und meinen Horizont erweitern kann. Viel eher dachte ich, dass mich Bildung gleichschalten, festlegen und einengen will um Dinge in einer ganz bestimmten Weise zu sehen. Ich war wohl auch deshalb immer ein schlechter Schüler. Nicht dumm, aber faul und an sehr wenig interessiert. Ich hatte nie ein konkretes Ziel welches ich erreichen wollte und dafür gewillt gewesen wäre, zu brennen. Eigentlich schade…
Man kann das nun noch etwas schönreden und sagen, dass man halt vielseitig und nicht einseitig interessiert war. Dass man viele Facetten des Lebens spannend fand und sich deshalb nicht festlegen wollte. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Richtig ist aber zweifellos, dass man nur dann in einem Fach wirklich Grossartiges erreichen kann, wenn man sich darauf konzentriert und nicht auf vielen verschiedenen Hochzeiten (mittelmässig) tanzt.
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