Mittwoch, 1. April 2020
historischer Monat
Der März 2020 wird in die Geschichtsbücher eingehen. Erstmals seit dem zweiten Weltkrieg wurde in der Schweiz das Notrecht ausgerufen und der Bundesrat hat am Freitag, den 13. März, (Ironie des Schicksals), ausserordentliche Massnahmen beschlossen und in Kraft gesetzt. Seitdem befindet sich das Land in einer Art Schockstarre... Auslöser dafür war keine militärische Aggression, sondern die Absicht, eine unkontrollierte Ausbreitung des Corana-Virus, genannt Covid-19, zu verhindern. Seither sind die meisten, nicht zum Überleben notwendigen Geschäfte geschlossen. Alle Schulen und Universitäten wurden genauso geschlossen wie Geschäfte mit Körperkontakt oder körperlicher Nähe, wie Coiffeur, Physiotherapie, Kosmetikstudios, und, und, und... Menschenansammlungen und Grossveranstaltungen wurden verboten oder zumindest auf unbekannte Zeit verschoben.
Natürlich ist die Lage nicht nur in der Schweiz ausserordentlich. Ausgehend von Asien (China) verbreitete sich das Virus ziemlich schnell um den ganzen Globus. Aktuell ist Europa und Amerika sehr stark betroffen. Jeden Tag werden neue, immer höher werdende, Fallzahlen und Todesfälle gemeldet. Spitäler und Notfallstationen sind zunehmend überlastet. Es gibt (zumindest aktuell) kein wirksames Medikament und auch keinen Impfstoff. Ist der eigene Körper oder dessen Immunsystem zu schwach, stirbt die infizierte Person an einem Lungenleiden. Seit diesem 13.03.2020, ist der Corona-Virus das absolut beherrschende Thema. Es werden weltweit Hundertausende, wenn nicht gar Millionen von Todesopfern erwartet...
Das Unheimliche an der ganzen Sache ist, dass dieses Virus unsichtbar, geruch- und geschmacklos und auch sonst nicht wahrnehmbar ist. Wie eine biologische Waffe - ein unsichtbarer Gegner. Es befällt (anscheinend) nahezu alle, wobei viele Gesunde und Junge gar nichts davon mitkriegen oder kaum Krankheitssymptome zeigen (ähnlich einer Grippe). Richtig gefährlich wird es vor allem für ältere Menschen, über 70 Jahre, die sonst schon irgendwie gesundheitlich vorbelastet sind. Da die Übertragung von Mensch zu Mensch, vorwiegend über die Atemorgane, geschieht, ist "Abstand halten" oder "Social Distancing" die Grundregel Nummer Eins. Regelmässiges und gründliches Händewaschen ist genauso hilfreich, wie sich nicht dauernd ins Gesicht zu fassen oder sich nicht mehr per Handschlag oder Wangenküsschen zu begrüssen. Das bedeutet also: Es geht jeden etwas an und jeder trägt eine gewisse Verantwortung, um die Weiterverbreitung zumindest etwas zu verzögern.
Das alles ist sehr tragisch und es ist ziemlich schwierig, mit dieser Situation umzugehen. Plötzlich soll man seine Eltern oder Grosseltern meiden. Besuche im Altersheim oder im Spital sind verboten. Infizierte, welche in Spitälern sterben, werden kremiert, ohne dass Angehörige sie noch einmal sehen und Abschied nehmen können. All das verursacht sehr viel Schmerz und Leid.
Mich persönlich ängstigt die aktuelle Situation nicht. Aber natürlich bin auch ich betroffen. Mein Rikschageschäft steht still, ich soll Freunde meiden und ganz generell stört es mich, wie hier Freiheitsrechte beschnitten werden. Aber ich akzepiere es, weil es eben eine "ausserordenliche Lage" ist und man somit die eigenen Bedürfnisse und Wünsche hinter das Gemeinwohl stellen muss. Für mich bleibt jedoch unbestritten, dass man nach dieser "ausserordentlichen Lage" schon nocheinmal genau hinschauen soll um zu klären, welche Massnahmen nun wirklich legal angeordnet wurden und welche nicht. Ich hoffe auch, dass man aus dieser Situation lernt und sich dadurch auf (ganz sicher) kommende, ähnliche Szenarien vorbereitet.
Aus meiner Sicht ist die Ursache nämlich ziemlich klar. Langsam aber sicher leben zuviele Menschen auf diesem Planeten. Es dürfte kein Zufall sein, dass solche Viren meist aus überbevölkerten Gegenden stammen, wo Hygiene nur minimal wahrgenommen werden kann. Hinzu kommt die extreme Mobilität der Gesellschaft. Durch den Umstand, dass zu "normalen Zeiten" abertausende von Menschen dauernd um den Globus reisen, verbreiten sich Viren und andere Krankheiten rasend schnell. Beide Themen "Überbevölkerung" und "Mobilität" sind jedoch heilige Kühe. Wer in den letzten 20 bis 30 Jahren etwas Kritisches in diese Richtung gesagt oder geschrieben hatte, wurde gleich in die Ecke der Menschenverachter, Wirtschaftskritiker und Verschwörungstheoretiker gestellt. Jetzt erleben wir, dass Wachstum wirklich an Grenzen stösst...
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