Donnerstag, 3. September 2020
frische Luft
Eine gute Strategie gegen schlechte Laune und Unlust ist, eine längere Tour mit dem Mountainbike zu unternehmen und dabei mindestens eine kräftige Steigung hochzufahren, bei der der Puls über 150 Schlägen liegt und der Schweiss richtig fliesst. Das verspricht körperliche und mentale Reinigung.
Das war meine Motivation um wieder einmal auf die Lägern-Hochwacht zu fahren. Das Wetter dazu war nahezu ideal. Nur ein paar kleine Wolken am sonst blauen Himmel und angenehme 23° Grad. Dazu trockener Untergrund und üppiges Grün in den Wäldern.
Dennoch hatte ich etwas Mühe, das Kopfkino abzuschalten und nicht dauernd irgendwelchen Gedanken nachzuhängen. Mehrmals ermahnte ich mich zur Ruhe, was aber meist nur sehr kurzfristig hilft. Besser sind diesbezüglich innere Rückfragen wie "wer fühlt das?" oder "wer denkt das?". Das unterbricht die Dynamik, die aus vielen einzelnen Gedanken ganze Geschichten und Szenarien zusammenwebt. Und genau das versuche ich zu verhindern. Denn diese geistigen Konstruktionen bilden Vorstellungen und Erwartungen die (leider) nur in den wenigsten Fällen irgendetwas mit der Realität zu tun haben. Die Realität kümmert sich nämlich keinen Deut darum, was ich von ihr denke, wünsche oder erwarte.
Zum Glück ist die Natur so vielfältig, bunt, lebendig und ein Mysterium. Schauen, Hören, Riechen kann einem schon ganz schön absorbieren. Kommt dazu noch körperliche Anstrengung, so bleibt für unnütze Gedanken nur noch wenig Spielraum.
Ich war etwas über 4 Stunden unterwegs, davon etwa 3 1/2 Stunden in Bewegung. Eine gute Basis für weitere Tests mit den Innerbarends und im Kampf gegen einschlafende Finger. Und siehe da, heute plagten mich keine solchen Beschwerden. Sobald ich das kleinste Kribbeln feststellte, veränderte ich die Griffposition und das Kribbeln verschwand wieder. Klar ist, dass man die Innerbarends nur auf befestigten Wegen nutzen kann. Im Gelände ist die Griffposition zu unsicher und ich komme dann auch nicht an die Schalthebel heran. Doch es ist wirklich positiv, dass man (wieder) verschiedene Griffpositionen zur Verfügung hat. Was die Neigung der Barends anbelangt bin ich noch nicht so sicher. Manchmal dachte ich, dass sie etwas flacher nach vorne besser wären, doch beim nächsten Umgreiffen fand ich es wieder ganz o.k. Vielleicht experimentiere ich da noch etwas. Das Ganze braucht einfach so seine Zeit.
Auf dem Heimweg musste ich noch Lebensmittel für das Abendessen einkaufen. Dafür hatte ich extra eine Hygienemaske eingepackt, denn nun ist ja in allen Verkaufsgeschäften eine Maske Pficht. Das ist ein Witz! Fast alle kramen aus irgendeiner Tasche eine bereits gebrauchte Maske, ziehen sie einen Meter vor der Ladentüre an und beim ersten Schritt nach draussen wieder aus. Und ja, ich mache es genauso. Ich trage die Maske wirklich nur deshalb, weil es eben Vorschrift ist. Es interessiert mich dabei überhaupt nicht, ob die Maske noch hygienisch ist oder ob sie richtig sitzt.
Und vermutlich genau wegen solcher Ignoranten, wie ich einer bin, steigen die Corona-Fallzahlen hier wieder an. Mittlerweile sind die positiv getesteten Fälle im Kanton Zürich wieder so hoch, dass man sich in Quarantäne begeben müsste, falls man aus einem Land einreisen würde, welches vergleichbar hohe Fallzahlen aufweist. Und trotz dieser steigenden Infektionszahlen, sollen in knapp einem Monat, ab dem 1.10.2020, wieder Grossveranstaltungen wie Fussball- oder Eishokeyspiele mit Zuschauern durchgeführt werden. Dabei dürfen die Stadien bis zu 2/3 der eigentlichen Kapazität gefüllt werden . Das zeigt doch auch, wie absurd all diese Massnahmen sind. Willkommen in Absurdistan...
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