Montag, 14. Dezember 2020
Die Sache mit dem Rabatt

Ich bin kein Schnäppchenjäger und springe auch nicht sonderlich auf Rabattaktionen an. Die Frage nach dem Nutzen eines Produkts steht bei mir deutlich im Vordergrund. Das schliesst jedoch nicht aus, dass ich Preise vergleiche, wenn ich mich zum Kauf entscheide.
So alle sechs oder sieben Jahre kaufe ich mir eine neue Brille. In diesen Jahren nutzt sich die Brille durch den täglichen Gebrauch ab und die Gläser kriegen Kratzer. Hauptsächlich liegt die Motivation für einen Neukauf jedoch in der sich verschlechternden Sehfähigkeit. Vor allem, seit es vor ?? Jahren mit der Alterssichtigkeit begann und somit auch Gleitsichtgläser zum Thema wurden.
Das teuerste an meinen Brillen sind jeweils die Gläser. Auf der einen Seite sind da die medizinischen Vorgaben, zur Korrektur der Hornhautverkrümmung und eben dem Ausgleich der Alterssichtigkeit. Dazu kommt dann der Wunsch nach möglichst leichten Gläsern, in Kombination mit Entspiegelung und Anti-Kratz-Versiegelung. Das treibt alles den Preis in die Höhe. Ich weiss nicht mehr genau, wann ich das erste Mal für eine neue Brille die 1’000-Franken-Grenze knackte. Das ist schon viel Geld.
Dann kam der deutsche Brillenriese Fielmann in die Schweiz mit dem Versprechen, dass diese Firma qualitativ gleich gute Brillen zu deutlich günstigeren Konditionen anbietet. Ich kaufte da meine nächste Brille und bezahlte zum Schluss wieder ziemlich genau 1'000 Franken. Die grossen Player in der Schweiz machen immer wieder Sonderangebote wie «ein Glas gratis» oder ein grosser Rabatt auf Brillenrahmen, oder «Kauf eine korrigierte Brille und erhalte GRATIS eine Sonnenbrille dazu» oder Vergleichbares. Es scheint also eine grosse Marge in diesem Geschäft zu geben, so dass man ohne Probleme interessante Rabatte geben kann.
Nach meinem Fielmann-Erlebnis kaufte ich die nächste Brille in einem kleinen, unabhängigen Optikergeschäft. Der Verkäufer sagte mir, dass er mir keine grossen Rabatte geben kann, weil er generell mit einer kleineren Marge kalkuliere. Das Resultat war, dass auch diese Brille wieder 1'000 Franken kostete.
Als ich im Laufe dieses Jahres immer mehr merkte, dass es Zeit für eine neue Brille wird, überlegte ich mir natürlich, wo ich denn diese kaufen soll. In solchen Sachen kann ich mich nur schwer entscheiden und schiebe die Sache vor mir her, gerade auch, weil 1'000 Franken für mich doch einen erheblichen Betrag darstellt.
Am letzten Samstag fiel mir durch ein Missgeschick die Brille zu Boden und schlug so unglücklich auf, dass am unteren Rand beider Gläser kleine Ecken absplitterten. Da man bei Gleitsichtgläsern sehr oft durch den unteren Teil der Gläser blickt, ist das sehr störend. Nun ist also der Moment gekommen, um wirklich eine neue Brille zu kaufen.
Ich habe keine Bindung zu irgendeinem Optiker und weil eben meine nötigen Gläser so teuer sind, sprang ich auf das Angebot «ein Glas gratis» an. Dies auch, weil eines dieser Geschäfte so ziemlich an meinem Arbeitsweg liegt. Gestern habe ich deshalb online einen Termin für einen Sehtest vereinbart, den ich heute nach der Arbeit wahrnahm. Nach diesem Test habe ich dann (wie üblich) verschiedene Brillengestelle ausprobiert und mich dann spontan entschieden und die Bestellung gemacht. Will nun jemand raten, wie viel meine neue Brille kostet?
Genau! Die neue Brille kostet: exakt: Fr. 1'011.00 😁🤣 (In der Theorie geht das so: Der Rahmen kostet Fr. 322.00, die beiden Gläser 1'278.00 und die Fertigung der Brille noch Fr. 50.00. Macht insgesamt also Fr. 1'650.00 😵 minus "ein Glas gratis" zu Fr. 639.00 = 1'011.00). Tolle Rabattaktion... 😎
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