Samstag, 9. Januar 2021
frostige Rikschafahrt
So rein theoretisch ist das BikeButler-Rikschageschäft in den Monaten Januar und Februar geschlossen. Wenn ich jedoch Buchungsanfragen erhalte und auch die nötige Zeit dafür habe, so verdiene ich gerne auch in dieser kalten Jahreszeit ein paar Franken. Heute stand nun eine 60 Minuten Stadtrundfahrt auf dem Programm und für den kommenden Montag wurde auch noch eine 90 Minuten Fahrt gebucht.
Bis und mit Montag stehen Frosttage auf dem Programm was bedeutet, dass die Temperatur nicht über Null Grad steigen wird. Das ist wirklich kalt und kann vor allem für die Passagiere doch unangenehm werden. So weise ich potentielle Kunden also auf die Situation hin und empfehle das Tragen von Mützen, Schal und Handschuhen. Ich habe zwar zwei Decken in der Rikscha dabei, doch damit kann man sich ja nicht vollständig bedecken 😉.
Heute, bei minus 1° Grad und 60 Minuten, war so quasi der Testlauf für Montag, bei minus 3° Grad und 90 Minuten. Für mich ist das Ganze natürlich auch eine Herausforderung. Einerseits muss ich mich dick einpacken, damit ich nicht friere, andererseits darf ich auch nicht zu warm gekleidet sein, denn sonst beginne ich rasch zu schwitzen, was dann sehr unangenehm wird. Vor der eigentlichen Tour muss ich also leicht kalt haben, damit ich dann in Bewegung ein angenehmes Körpergefühl entwickle, ohne zu schwitzen. Heute zog ich oben ein kurzes Windstopper-Shirt an, darüber zwei dünne Langarm-Shirts, dann einen Fleece-Pullover und darüber dann das BikeButler-Shirt. So quasi Hakle 4-lagig 😆.
Die Kleidung erwies sich als passend und die Rundfahrt hat den Fahrgästen gut gefallen. Sie machten öfters Komplimente und zum Schluss gaben sie auch noch ein nettes Trinkgeld. Soweit hat es also gepasst. Ich stellte jedoch fest, dass ich schon fast einem Monat nicht mehr mit der Rikscha unterwegs war. 95kg-Rikscha mit zwei Passagieren tritt sich doch ziemlich hart. In den ersten 10 Minuten musste ich mich erst wieder an die Belastung gewöhnen und das Tempo meiner Physis anpassen und nicht meinem Geist.
Nach der Rundfahrt wollte ich mich mit einem heissen Kaffee etwas aufwärmen, was aber angesichts der aktuellen Corona-Lage gar nicht so einfach war. Die "normalen" Restaurants sind alle geschlossen und alle Take-Aways sind nun wirklich auf take away umgestellt. Es gibt nirgends mehr Tische oder Stühle, wo man sich hinsetzen könnte. Zum Glück kann ich einen Kaffee kaufen und mich damit in die Rikscha setzen. Eine Sitzgelegenheit habe ich ja immer mit dabei. Doch wegen der Kälte war das wenig gemütlich. Also nur rasch den Kaffee trinken und dann zurück in die Garage fahren. Natürlich war es auf der Motorradfahrt nach Hause auch nicht wärmer und so bin ich ziemlich ausgekühlt zuhause angekommen. Aber als Test für den Montag war das nicht verkehrt. Ich weiss jetzt besser, was auf mich zukommt.