Freitag, 5. März 2021
Recycling
Der Abbruch des Gartenhauses rückt näher und daran gibt es doch ein paar Teile, die ich nicht einfach so wegschmeissen möchte. Das betrifft vor allem die grosse, zweiflüglige Eingangstüre. Die war vor zehn Jahren nicht gerade günstig und somit auch von guter Qualität. Es wäre wirklich schade, wenn man so etwas einfach entsorgen würde. Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich sie online ausschreiben und dafür einen Käufer suchen soll.
Karin und ich diskutierten aber auch, dass wir unter das neue Vordach, zwischen der Garage und der neuen Treppe ins UG einen (oder mehrere) Wandschränke aufstellen wollen. Dies vor allem für Gartengeräte und andere Dinge, die man gerne schnell zur Hand hat (wie z.B. Sitzkissen für die Gartenstühle oder einen Grill).
Irgendwann schlich ich mit dem Doppelmeter bewaffnet um das Gartenhaus... Ich stellte mir die Frage, ob wir aus diesem grossen Schrank, genannt "das Gartenhaus", nicht einen kleineren Schrank basteln könnten. So müssten wir weniger wegschmeissen und auch weniger zukaufen. Sozusagen doppelt-gemoppelt oder Win-Win. 😉
Also: Die grosse Flügeltüre schwenkt bis maximal 1,08m aus. Zwischen der inneren Mauer der neuen Treppe und der Garagenrückwand wird theoretisch eine freie Fläche von 1,73 Metern Breite entstehen. Somit dürfte ein Wandschrank 65 Zentimeter tief bauen, damit die voll geöffnete Türe nicht an der Treppenmauer anschlägt. 65 Zentimeter klingen doch gar nicht schlecht... Daraus lässt sich doch was machen... ✏
Ich begann in QCAD erste Ideen umzusetzen... Cool wäre doch auch, wenn der Rasenmäher noch Platz hätte... Irgendwann begann ich "gross zu denken" oder zu klotzen, statt zu kleckern 😎. Wieso nicht die ganze Breite der Garagenbox nutzen? Gute Frage! Man hat doch ganz prinzipiell nie genug Stauraum (und alles was hier verstaut werden kann, nimmt mir später in meiner Bike-Werkstatt keinen Platz weg 🤗).
Ein paar Stunden (oder Tage) und einige Varianten später... hier nun das Resultat. 📯
Der aufgezeichnete Wandschrank wird nun 3,70m breit, 2,08m hoch und 0,64m tief. Die Türe ist 1cm zurückversetzt. Also 63cm Schrank plus 108cm Schwenkbereich der Türe macht eine Gesamttiefe von 1,71 Meter. Bleiben theoretisch zwei Zentimeter Luft bis zur Treppenwand. Knapp, doch das sollte passen! Auf der rechten Seite soll eine einfache Türe drankommen, damit ich den Rasenmäher (die grüne Kontur) seitlich in den Schrank einschieben kann. Dort ist das lichte Mass zwischen den zwei Pfosten genau 50 Zentimeter. Der Rasenmäher ist an der breitesten Stelle 49 Zentimeter. 😲 Wie gesagt: Knapp, doch das sollte passen! 😉
Es wird drei Ebenen für Tablare/Ablageflächen geben. In der Höhe schön gleichmässig verteilt (die schraffierten Bereiche in der unteren Zeichnung). Direkt hinter der grossen Türe wird ein offener Raum bestehen bleiben. Dies einerseits, weil dort das Fallrohr der Garagendachentwässerung hindurch führt und andererseits braucht es irgendwo auch Platz, wo langstielige Dinge wie Besen, Rechen, Harken, Spaten, usw. hingestellt werden können. Hinter der kleinen Flügeltüre und nach rechts in den Stauraum ragen dann zusätzliche Tablare in unterschiedlicher Länge (weil eben da der Rasenmäher Platz braucht).
Nach dem Zeichnen fertigte ich eine Materialliste an. Ich muss ja irgendwie herausfinden, welche Pfosten und Bretter des bestehenden Gartenhauses nun recycled werden und was nun wirklich entsorgt wird. Das hat noch etwas Hirnschmalz benötigt, doch nun ist es geschafft. Es stellte sich heraus, dass über die Hälfte des bestehenden Gartenhauses wiederverwended werden kann. Sehr gut! Für den Abbruch kann ich also eine kleinere Mulde bestellen und auch hier etwas Kosten sparen.
Das Ganze wird halt logistisch eine Herausforderung. Wo lagere ich die Türe, die Pfosten und alles zusätzliche Material während der Bauphase? Das wird etwas dauern, denn ich sollte den Wandschrank erst aufbauen, nachdem der Metallbauer das Vordach montiert hat. Denn der Schrank würde dafür voll im Weg stehen. Doch der Metallbauer will die Konstruktion erst beginnen, wenn die Treppe fertiggebaut ist, damit effektive und nicht theoretische Masse genommen werden können. Wie sagte er so schön? "Maurer bauen auf Zentimeter, Metallbauer auf Millimeter. Da müssen die Masse wirklich stimmen!" Das bedeutet: Sechs Wochen Bauzeit für die Treppe plus 7 Wochen Bauzeit für das Vordach, macht insgesamt 13 Wochen, oder gute drei Monate. Solange muss also das Material des Gartenhauses irgendwo zwischengelagert werden. Doch auch dafür wird sich eine Lösung finden lassen...
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