Montag, 13. Dezember 2021
olfaktorische Irritationen
Einer der Vorteile meines Morgenjobs ist, dass ich wieder regelmässig unter Menschen bin und am Arbeitsplatz auch mit Personen umgehen muss/darf, mit denen ich privat wohl eher weniger am Hut hätte. Man muss nicht Freunde werden um gut zusammenarbeiten zu können, doch ein gewisses Mass an menschlicher Empathie macht die Sache schon einfacher. Manchmal denke ich auch, dass eine positive Seite des "alt-werdens" darin besteht, dass man anderen Menschen gegenüber grosszügiger wird. Und ja natürlich, mit 58 bin ich einer der Ältesten.
Ich mache das nun seit ziemlich genau zwei Jahren und bin bewusst zurückhaltend gestartet. Ich "socialize" nicht während der Arbeitszeit, nehme mich zurück und beobachte mehr als ich sage. Macht ja auch Sinn, da ich mit meinem 30 Prozent Pensum auch nur einen kleinen Einblick in den Arbeitsalltag der Mitarbeiter erhalte. Worauf ich eigentlich hinaus will, ist folgendes:
Die Firma ist in der Baubranche tätig und Kravatten oder Anzüge sieht man hier keine (ausser vielleicht mal beim Big-Boss). Im Büro arbeiten geschätzte 30 Personen. 25 Männer und 5 Frauen. Im gleichen Gebäude gibt es noch andere Firmen und in der Raucherecke treffen sich dadurch die unterschiedlichsten Menschen. Der Weg dahin führt durch das gemeinsame Treppenhaus...
Ich bin bis anhin immer davon ausgegangen, dass sich vor allem Frauen parfümieren. Männer wollen/sollen nicht stinken, das ist alles. Meiner Meinung nach. In diesen zwei Jahren lernte ich nun aber, dass sich jüngere Männer nicht nur Bärte wachsen lassen, sondern dass sich nicht Wenige ziemlich stark parfümieren. Es kommt oft vor, dass ich schon im Treppenhaus rieche, dass der Mitarbeiter XY vor ein paar Minuten gekommen sein muss. Es gibt Momente, vor allem am frühen Morgen, wenn alle ins Büro kommen, dass mich das Gemisch aus all den unterschiedlichen Parfüms fast umhaut. Manchmal wird mir fast schwindlig vor all den Düften. Ich frage mich dann ernsthaft, ob ich der Einzige bin, der das so empfindet.
Da ich viel Material bewege, benutze ich oft den Lift. Auch da: Der Hammer! Je nachdem, wer vorher den Lift benutzt hat, betritt man ein Feld voller Moschusochsen oder eine feuchte irische Mooslandschaft oder eine blühende Blumenwiese wo nur noch das Zwitschern der Vögel fehlt. Das ist echt unglaublich.
Interessant finde ich diese Sache vor allem deshalb, weil ich nicht mal der Meinung bin, dass ich besonders gut riechen kann. Ich höre sehr gut, doch dass mich Geruchsstoffe derart irritieren war mir bis anhin nicht bewusst. Ich habe noch nie etwas dazu gesagt und ich werde es auch zukünftig nicht tun. Denn soviel ist wahr: Lieber nach Parfüm als nach kaltem, säuerlichem Schweiss riechen.
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