Mittwoch, 21. Juni 2006
Serendipity Version 1.0 - Vorbereitungen
Dienstag, 20. Juni 2006
Alpencross - Terminverschiebung
Management-Schwachsinn
So ist es nun mal... ich arbeite in einem global agierenden Grosskonzern und da ist es nun einfach hipp, alles was irgendwie möglich ist, in Billiglohnländer zu verschieben. Die können das genau so gut und viel günstiger... Wir entwickeln uns zunehmend in Richtung Engineering und Projektimplementation.... der Betrieb wird danach ausgelagert... Wir sind schliesslich unseren Aktionären verpflichtet, mit deren Mitteln so sparsam wie möglich umzugehen und den Profit stetig zu optimieren....
Ich kann es einfach nicht mehr hören.... es ist zynisch, das Ganze.
Vielleicht (und wirklich nur vielleicht) mag diese Strategie rein wirtschaftlich aufgehen. Gesellschaftspolitisch und langfristig bezweifle ich das ganz entschieden. Nicht jeder verfügt über einen IQ von über 100, so dass vermehrt breite Schichten in Forschung, Entwicklung und Projektarbeit eingesetzt werden könnten. Wenn es keine einfachen, repetitiven und banalen Jobs mehr gibt (weil die ja alle irgendwo auf der Erde günstiger ausgeführt werden), steigen die Arbeitslosenzahlen und dies trägt zur Destabilisierung der Gesellschaft bei. Viele der heutigen Billig-Schreier werden sich auch ins eigene Fleisch schneiden, weil sie so auch dazu beitragen, dass weniger Menschen sich ihre Produkte leisten können (egal wie günstig diese auch sind), weil Viele schlicht nichts mehr oder zu wenig verdienen... mir erscheint das Ganze als eine negative Spirale. Ein weiteres Puzzleteil in der Umverteilung der Finanzkraft. Von unten nach oben und vom Staat zu global agierenden Megakonzernen.
Ich muss wirklich meine berufliche Zukunft überdenken. Ich weiss nicht, wie lange ich da noch mithelfen will und kann, wenn doch meine Überzeugung dazu nicht stimmt. Ich muss mich also vermehrt dem Projekt07 widmen. Es muss Alternativen geben.
Erholungsradeln
Montag, 19. Juni 2006
Aufarbeitung
Heute morgen bin ich ziemlich erschlagen aufgestanden. Die Anstrengungen des gestrigen Marathons verflogen nicht über Nacht. Ich war deshalb froh, dass heute ein ruhiger Bürotag auf dem Programm stand und ich so quasi aktiv erholen konnte... . Abends habe ich dann gut motiviert das Bike gepflegt und mir dabei über das gestrige Erlebnis ein paar Gedanken gemacht...
Um es nochmals zu betonen: Es war ein wirklich toller Event, der hervorragend organisiert war. Der Tipp, diesen Marathon als den ersten zu wählen war wirklich gut. Die Landschaft war sehr schön und man konnte über 95% der Strecke fahren (die Besten fuhren 100%, nur die Schwächeren mussten die steilsten Stücke hochschieben). Fahrtechnisch war es einfach. Ich schätze mal 30% Asphalt, 65% Forststrasse und nur 5% Trails.
Und so komme ich nun zu den Dingen, die mir nicht so behagten. Irgendwie bin ich ein Tourenfahrer und kein "auf Zeit Fahrer" oder Marathonisti. Beim Biken liebe ich die Kombination aus: Schöner Landschaft, herrlicher Aussicht, sportlicher Betätigung, technischen Downhills, gutem Essen, quatschen mit Freunden, fotografieren und frische Luft atmen... das alles ist für mich in keiner Weise mit Eile verknüpft. Im Gegenteil. Um schöne Alpentouren geniessen zu können, braucht man Zeit; genügend Zeit; Zeit sollte überhaupt keine Rolle spielen... das widerspricht also irgendwie dem Wettbewerb.
Ich fand es wirklich sehr schade, dass ich diese herrliche Gegend so wenig geniessen konnte... bei so vielen Teilnehmern muss man sich stets gut konzentrieren, sonst gerät man schnell aneinander. "Feel the spirit" heisst auch irgendwie, dass man sich gehetzt fühlt, dass man immer am Limit fährt (sprich die Pulsuhr stets im Auge behält), dass man versucht, so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen.
Ausserdem war mir die Strecke technisch zu simpel. Das war irgendwie ein Radrennen auf Schotterstrassen. Die Gewinner fuhren im Durchschnitt über 26 Kilometer in der Stunde, das sagt schon fast alles. Aus organisatorischer Sicht ist das irgendwie verständlich, denn höhere Schwierigkeit = mehr Stürze = mehr Verletzte = mehr Ärger. Ausserdem muss die ausgewählte Strecke auch bei Regen fahrbar sein. Und zwar für alle 4'000 Starter... Das ist also keine Kritik, sondern einfach mein persönliches Empfinden. Ich fahre halt lieber knifflige und technische Singletrails als Forststrassen.
Fazit: Solche gross angelegten Marathons sind ganz einfach Sport. Sportveranstaltungen bei denen es darum geht, die Schnellsten und die Besten zu finden und auszuzeichnen. Es zählt nur die Zeit und nicht der Genuss. Auch wenn es mir also "eigentlich" ganz gut gefallen hat glaube ich nicht, dass ich zukünftig regelmässig an solchen Veranstaltungen teilnehmen werde. Das ist mir irgendwie zu stressig und zu wenig genussreich (vielleicht bin ich auch einfach für leistungsorientierte sportliche Betätigung zu alt).
Sonntag, 18. Juni 2006
geschafft - 71. Rang!
Es hat alles bestens geklappt! 04:15 Uhr bin ich aufgestanden. Frühstück, Jürg abholen, nach Kirchzarten fahren. 07:00 Uhr Startnummer abholen und ans Bike montieren. Sonnencreme einschmieren und sich zum Verladeort begeben. Bike auf LKW verladen und per Zug zum Startort Hinterzarten fahren. 09:15 Uhr Start!
Die Veranstaltung war super gut organisiert, das Wetter war spitze und die Umgebung war wirklich sehenswert. Also alles super! Ich machte die üblichen Anfängerfehler (war ja mein erster Marathon)... zuviel Gepäck, zu schnell gestartet, zuwenig gegessen und prompt unterzuckert.... na ja, egal. Ich habe mich durchgekämpft und bin zu Ende gefahren. Es war eine gute Erfahrung. Nun bin ich einfach nur noch müde. Vielleicht schreibe ich morgen noch etwas dazu. Der Tacho sagt: 88km, 5:22 Std., 2'080Hm. Jürg, mein Trainingspartner, war etwa eine halbe Stunde schneller als ich und klassierte sich im 50. Rang. Richtig spitzenmässig abgeschlossen hat Dieter (ein Bekannter von einer jester-tours Reise). Er wurde 9. und war etwa eineihnhalb Stunden schneller als ich.....
Samstag, 17. Juni 2006
gründliche Vorbereitung
Morgen Sonntag werde ich meinen ersten Bike-Marathon bestreiten und deshalb nutzte ich den heutigen Tag um mein Material optimal vorzubereiten. Zuerst das Bike gründlich waschen und danach die beweglichen Teile einölen und -schmieren. Die Kette, das Ritzelpacket und die Kettenblätter wiedereinmal mit dem Lappen putzen, damit die Schaltung optimal funktioniert. Die Bremsen prüfen... huch, hinten sind die Beläge völlig runter gefahren, also auch noch kurz wechseln. Die mehr als 2'000 Höhenmeter die morgen zu bewältigen sind, müssen ja auch irgendwann wieder abgebremst werden. Die vorderen Beläge sind zwar auch ziemlich verschlissen, doch für morgen reichts noch alleweil; also besser sein lassen. Danach eine kurze Probefahrt um alle Funktionen zu testen - alles i.O.
Abends habe ich mich mit Jürg verabredet, damit wir schon mal das Auto packen. Morgen um 05:00 Uhr brechen wir auf zum Unternehmen black forest bike marathon. Hoffentlich läuft alles gut und die Startnummer 3417 sieht auch die Ziellinie.....
Donnerstag, 15. Juni 2006
ozonbelastetes Training
Wie verabredet, traf ich Jürg um 17:30 und zusammen fuhren wir nach Regensdorf, wo wir Thomas für eine gemeinsame Biketrainingstour abholten. Eigentlich wollten wir in etwa die gleiche Runde fahren wie Mittwoch vor einer Woche, doch die 30° Grad Temperatur und die schadstoffbelastete Luft waren heute echte Gegner. Der schweizerische Grenzwert für die Ozonbelastung liegt bei 120 µg/m ³ Luft. Die Messstation an den Lägern (Ziel unserer Fahrt) hat heute um 20:00 Uhr 196 µg/m ³ gemessen, was einer "hohen Belastung" entspricht. Hier steht dazu geschrieben:
180-240 µg/m ³:"Hohe Belastung". Die Wahrscheinlichkeit für Schleimhautreizungen ist erhöht. Bei körperlicher Anstrengung im Freien kann bei Kindern, Jugendlichen und empfindlich reagierenden Erwachsenen die Lungenfunktion um 5 bis 10% reduziert werden.
Na ja, früher rauchte ich, heute fahre ich Rad bei hoher Ozonbelastung.... ich bleibe also unvernünftig.... Leistungsmässig fühlte ich mich heute ziemlich matt und ich schiebe das nun mal ganz einfach auf's Wetter, denn das Bauchweh ist mitlerweile fast vollständig abgeklungen. Wie auch immer, wir fuhren alle ziemlich am Anschlag und weil Jürg und ich noch einen weiten Heimweg vor uns hatten, entschlossen wir uns nicht ganz zur Hochwacht hochzufahren, sondern auf halber Höhe auf den schönen Singletrail-Downhill abzubiegen um dann ziemlich rasch ins Restaurant Bergwerk zu fahren. Doch da hatten wir schon wieder Pech! Letzte Woche waren Betriebsferien und heute fanden wir eine Tafel an der Türe mit Aufschrift "Donnerstag geschlossen".... Mist! Die ändern die Öffnungszeiten nach Belieben.... also fuhren wir weiter bis nach Regensdorf und setzten uns da in ein schönes Gartenrestaurant. Ein Salatteller, danach ein Kaffee und ein geteilter Nussgipfel und die Welt war wieder in Ordnung.
Wir plauderten noch etwas und dann verabschiedeten wir uns von Thomas und wählten die einfache Strassenvariante als Heimweg. Gegen 21:30 Uhr kam ich zuhause an und ich muss zugeben, ich war richtig platt. Der Tacho bestätigte dann weshalb: 79km, 3:55 Std., 950 Hm. Ich weiss, der Bike-Marathon vom kommenden Sonntag wird richtig hart....
Mittwoch, 14. Juni 2006
bikezeugs
Die heutige Fahrt zur Arbeit war wieder einmal Spitze. An solchen Morgen würde ich gerne noch ein paar Kilo- und Höhenmeter anhängen und dafür abends länger arbeiten. Gerade auch, wenn man die Ozonwerte etwas im Auge hat. So verstosse ich morgen abend also gegen die guten Ratschläge... um 18:00 Uhr treffe ich Jürg und Thomas für eine Bikerunde.
Der heute zugemailte Schwarzwald-Bikemarathon-Newsletter spricht von über 3'800 angemeldeten Teilnehmern.... phuuu.... mal sehen, wie ich das verkrafte. Der Wetterbericht ist gut und meine Bauchschmerzen klingen auch langsam ab, so sollte einer Teilnahme eigentlich nichts mehr im Wege stehen.
Die schlechte Nachricht zum Schluss: Jester-tours hat uns heute angemailt, dass sich für die Alpenüberquerung vom 02.07. zuwenige Teilnehmer angemeldet haben und die Tour vermutlich abgesagt werden muss. Sie fragen nun an, ob wir nicht auf eine andere Tour umbuchen können.... so einfach wird das wohl nicht werden. Wir drei haben diesen Urlaub schon länger geplant und nun so kurzfristig abbuchen und einen neuen gemeinsamen Termin finden wird wohl nicht gerade einfach. Hinzu kommt, dass ich die anderen Alpenüberquerungen bereits schon mal gefahren habe und ich natürlich nicht wirklich Lust habe, eine mir bekannte Tour nochmals zu fahren. Bin diesbezüglich momentan etwas enttäuscht... muss in Ruhe darüber nachdenken.....
Der Tacho sagt: 36km., 1:45 Std., 470 Hm