Donnerstag, 14. Dezember 2006
Turboboost
Ja, die Gigathlon-Geschichte ist mir im Moment schon wichtig und deshalb überlege ich natürlich immer wieder, wie wir unser Team komplett kriegen. Am Dienstagabend las ich den neuen Regionalteil des Tagesanzeigers und hatte dann eine -aus meiner Sicht- gute Idee. Ich schreibe die Zeitung an, ob sie Interesse hätten, einen Artikel über eine Gruppe Leute zu machen, welche am Gigathlon 2007 teilnehmen will. Mein Hintergedanke dabei war ja klar: Eine breite Plattform zur "Frauenanwerbung" zu erhalten. Ohne lange zu zögern schrieb ich dieses EMail:
Werte Redaktion
Ich wohne im Einzugsgebiet Ihrer Zeitung und habe mich im Oktober spontan mit zwei Arbeitskollegen für den 7-tägigen Gigathlon 2007 angemeldet. Wir haben Anfang Dezember einen der Startplätze zugelost erhalten und machen uns nun daran, unser 5er Team zu komplettieren.
Nun dachte ich mir, dass das vielleicht ein regelmässiges Thema im Regionalteil ihrer Zeitung sein könnte. Bei Interesse würde ich Ihnen Informationen zu unserer Vorbereitung liefern und auch für weiterführende Aktionen zur Verfügung stehen.
Bitte prüfen Sie meinen Vorschlag. Ihrem Feedback sehe ich gerne entgegen.
Mit freundlichen Grüssen
Tja, leicht enttäuscht muss ich nun zwei Tage später fetstellen, dass noch kein Feedback erfolgte. Weder ein EMail, noch ein Telefonanruf. Einfach nichts.
Also zündete ich vorhin den Turobooster und durchstöberte das Altpapier. Zürcher Unterländer, Winterthurer Zeitung und Der Landbote kriegen wir auch noch zugestellt. Also: Redaktions-EMailadressen raussuchen und das Mail auch diesen Zeitungen zuschicken. Wäre doch gelacht (oder traurig), wenn sich auch da niemand meldet. Die erste Etappe führt durch Winterthur und endet in Zürich. Regionales Potential ist also durchaus vorhanden.
Eine Frau im Visier
Wer hier regelmässig liest weiss, dass meine zwei Kollegen und ich auf Gigathlon-Frauensuche sind. Die erste Inserateaktion zielte auf Schwimmerinnen. Nicht weil wir glauben dass die schwieriger zu finden sind als Inlinescaterinnen, sondern weil wir da eher einen Anhaltspunkt gefunden haben. Schwimmerinnen gehen im Winter in Hallenbäder, also muss man da nach ihnen suchen. Doch wo findet man in Winter Inlinescaterinnen???
Da hilft nur alle Leute die man kennt zu fragen, ob sie nicht eine Frau kennen, die scatet und Interesse haben könnte. Und so ist nun ein erster Kontakt zustande gekommen. Der Freund einer Freundin meiner Frau hat einen Freund, dessen Freundin scatet und auch am Gigathlon mitmachen will. Sie habe derzeit einen Startplatz für 2 oder 3 Tage, würde jedoch lieber alle 7 Tage mitmachen. BINGO! Das würde ja passen. Nun haben wir uns telefonisch bisher noch nicht erreicht, sondern uns nur gegenseitig die Combox vollgeredet. Ich soll sie doch morgen früh mal anrufen, damit wir das Thema Gigathlon bereden können. Nun fühle ich mich irgendwie wie vor einem Rendevouz und werde leicht nervös. Ich möchte unser Team natürlich im besten Licht darstellen und sie hinzu gewinnen. Doch es gibt da ein paar (kleine) Hürden wie: wir Anderen sind alle etwa 20 Jahre älter... wir können/wollen nicht um einen Spitzenplatz kämpfen... Sie kommt aus der Ostschweiz, wir aus der Region Zürich. (also: man drücke mir die Daumen, dass ich die richtigen Worte finde).
aufgekratzte Reaktion
Mittwoch, 13. Dezember 2006
schwieriger Tag
Heute war ein schwieriger Tag. Der Vater meines besten Freundes ist heute gestorben. Nach kurzer, schwerer Krankheit.
Die Vorstellung, die eigenen Eltern irgendwann zu Grabe zu tragen, ist beklemmend und bedrückend. Und doch weiss ich, dass mir das irgendwann auch bevorstehen wird. Es ist schwierig zu beschreiben, was ich da fühle. Es ist diese Mischung aus Verstand, der rationalisiert und erklärt, und Emotion, die liebt und festhalten will, wie unmöglich es auch scheinen mag. Ja, ich denke, da zerreisst es einem fast. Trauer ist so eine Sache... vermutlich gehöre ich eher zu den rationalen Verdrängern als zu den gefühlsmässigen Zulassern. Schwierig zu sagen.
Es ist die Dualität dieses Erdenlebens, die sich beim Thema Sterben ganz deutlich zeigt. Die Sicht des Sterbenden ist meist ganz anders als die der Zurückbleibenden. Mit dem Tod schliesst sich für die Einen der Kreis, während sich für die Anderen Löcher auftun. All die, die weiter leben, kriegen durch den Tod eines geliebten Menschen die bekannten, weisen Sprüche vorgehalten. "Nutze den Tag", "lebe jeden Tag wie wenn es der Letzte wäre" oder "schliesse immer wieder Frieden, es könnte sonst zu spät sein". Ja, Natürlich. Wir tun, was wir können.
Ich fühle mit meinem Freund und seiner Familie. Ersetzen kann diesen lieben Menschen niemand, denn er war wirklich einzigartig. Aber wir anderen Einzigartigen sind noch hier und stützen die Trauernden. Wer weiss, vielleicht werden wir unsere verstorbenen Geliebten eines Tages wirklich wiedersehen. Das ist zumindest eine schöne, tröstende Vorstellung.
Dienstag, 12. Dezember 2006
Gigathlon 2007, nächster Schritt
Heute erhielt ich die Zahlungsbestätigung für den Gigathlon und somit auch einen Zugang zur Teamwebseite für alle Gigathleten. Natürlich habe ich gleich ein Inserat in die Gigathleten-Börse gestellt und auch da nach Frauen gesucht. Es zeigt sich jedoch ganz klar, dass das sehr vielen Teams genau gleich geht. Bald werden wohl Prämien auf Schwimmerinnen und Inlinscaterinnen ausgesetzt .
Wie auch immer. Meine zwei Mitgigathleten und ich nehmen einfach Schritt für Schritt. Zuerst die Anmeldung, dann der Startplatz, jetzt die Teambildung. Als nächster Fixtermin gilt der 1. März 2007. Wenn wir bis dahin die zwei benötigten Frauen nicht gefunden haben, können wir für kleines Geld zurücktreten. Bis jetzt läuft alles super. Mit etwas Glück werden wir das Team auch komplett kriegen. Wir werden dranbleiben.
329km
329 Kilometer fehlen mir noch bis zur Grenze von 8'000 Velokilometer für dieses Jahr. Der Dezember bietet noch 19 Tage Gelegenheit um diese runde Zahl zu knacken, doch ich denke es wird hart. Das entspricht noch 10x Arbeitsweg und das schaffe ich bestimmt nicht (nur schon wegen der Feiertage). Realistisch sind vielleicht noch 5x. Dann bleiben noch 170km übrig... oder 4 Touren über 40km. Es wird eng, doch möglich ist es schon. Für morgen gilt also: nicht kneifen! Früh aufstehen und trotz 0° Grad mit dem Bike zur Arbeit!
Montag, 11. Dezember 2006
kommende Veränderungen
mal wieder Arbeitsweg
Nachdem ich ja die ganze letzte Woche nie per Rad zur Arbeit fuhr, nutzte ich die momentane Hochdruckphase. Morgens war es mit 1° Grad recht kalt, doch die Luft war klar, kein Nebel, Sternenhimmel, wirklich schön um 45 Minuten Rad zu fahren.
Abends dann fuhr ich absichtlich langsam und genoss jeden Meter. Ich wollte mich gar nicht beeilen. Nicht hetzen. Ruhig atmen und kurbeln. Die kühle Luft war so erfrischend, das Lichtermeer des Flughafens wiedereinmal sehenswert. Irgendwie war Frieden in mir, Ruhe um mich. Eigenartigerweise begegneten mir fast keine Autos. Es war wirklich speziell heute. Am liebsten wäre ich noch etwas weitergeradelt. In die Nacht und die Ruhe. Meditatives radfahren. Der Tacho sagt: 32 km., 1:35 Std., 400 Hm.
Sonntag, 10. Dezember 2006