Küssaburg-Pflotschtour
Kurz nach acht trat ich in Bikemontur vors Haus. Es regnete zwar nicht mehr, doch es war nass und wolkenverhangen. Die umliegenden Hügelkuppen waren leicht gepudert. Da ging der nächtliche Regen wohl in Schnee über. Es war klar, dass Schutzbleche angesagt waren und dass vermutlich eine recht nasse Tour bevorsteht. Pünktlich um halb neun Uhr traff ich Geri und Jürg und während wir noch auf der Karte die Strecke austüftelten, traff auch Pino ein.
Wir entschieden uns, möglichst flach und kräftesparend bis über die Grenze bei Kaiserstuhl zu fahren. Auf dem Bild links sieht man die Brücke über den Rhein und die deutsche Zollstelle. Von da stieg die Strecke recht stark an und bis zum Ort Küssaburg waren wir alle gut eingeschwitzt. Die letzten Höhenmeter musste man schieben und das Bike eine längere, steile Treppe im Wald hochtragen. Auf dem Hügelzug angekommen, waren wir von dichtem Nebel umgeben. Schade, nichts mit Aussicht. Eigentlich hätte ich von da weg ein paar Fotos machen sollen, denn die Waldpassagen und Bäume waren richtig verschneit und es sah aus wie im tiefen Winter. Der Boden war tief, schlammig und schwer zu befahren. Auf den glitschigen Singletrais dachte ich öfters: "Bei schönem, trockenem Wetter ist es hier bestimmt super!". Heute war es eher ein Kampf und recht anstrengend. Man merkte an den Wegverbauungen, dass wir die grüne Grenze in die Schweiz wieder überfahren haben. Einerseits habe ich schon ein gewisses Verständnis dafür, dass Biker nicht so gerne auf Wanderwegen gesehen werden, andererseits glaube ich einfach nicht, dass Bäume und Äste über den Weg etwas bringen. Vielfach weicht man dann einfach durch den Wald aus und das ist ja dann eher kontraproduktiv. Egal. Wir sind dran vorbei gekommen und langsam merkten wir schon, dass wir bereits ein paar Stunden unterwegs waren und sich langsam Hunger bemerkbar macht. Also steuern wir ein Restaurant an und hauen kräftig rein. Dazu zwei Kaffee mit Schnaps und die Welt war wieder in Ordnung Etwas angeheitert -oder: leicht gedopt- entschieden wir uns für die schwerere Variante des Heimwegs und nahmen noch den Rhinsberg mit. So langsam waren wir platt und froh, bald zuhause zu sein. Als ich vor der Garage vom Rad steige weiss ich, dass ich am besten gleich alles abspritzen und putzen sollte. Solange der ganze Dreck noch nass ist, geht er am besten runter. Damit ich mich aber nicht gleich erkälte, gehe ich zuerst kurz duschen und ziehe trockene Kleider an. Dann die Schuhe, die Schutzbleche und das ganze Bike putzen. Danach die Kette mit einem Lappen gündlich reinigen und frisch einölen. Eine kurze Testfahrt. Ja, alles wieder in Ordnung.
Als ich alles verstaut hatte und mich etwas hinsetzte überfiel mich die grosse Müdigkeit. Ich legte mich etwas hin und schlief gleich weg. Als meine Frau nach Hause kam, küsste sie mich wach und glücklicherweise verwandelte ich mich dabei nicht in einen Frosch Der Tacho sagt: 67 km., 4:15 Std., 1'220 Hm