noch da
Ja, ich bin noch da. Habe zwar schon länger keinen Blogeintrag mehr geschrieben, doch das ist nicht betrüblich oder negativ. Ich war ganz einfach beschäftigt...
Nun stehen die Ferien schon fast vor der Türe und morgen Freitag ist sozusagen mein finaler Arbeitstag als Rikschataxifahrer. Nach sieben Monaten ohne Unterbruch freue ich mich natürlich sehr auf diese Ferien. Ich freue mich auf Sonne, Palmen, Sandstrand und was alles sonst noch dazu gehört.
Mein allgemeines Befinden hat sich in den letzten Wochen etwas verbessert. Die geschilderten "Enttäuschungen" haben sich etwas abgemildert oder anders gesagt, ich akzeptiere diese nun emotionsloser als Realität, die sich halt von meinen ursprünglichen Wunschvorstellungen unterscheidet. Vermutlich ist dies ein Prozess des Lernens. Man hegt Vorstellungen, aus diesen setzt man sich Ziele und daraus erarbeitet man sich die Realität. Im Optimalfall decken sich Vorstellung und Realität, doch oftmals malt man sich halt die Dinge einfacher aus, als sie in Wirklichkeit sind. Da ist es dann auch normal, dass man zuerst einmal enttäuscht und etwas geknickt ist. Doch dann heisst es wieder aufzustehen und daraus zu lernen. O.K. Ich bin dabei.
Wer mich kennt weiss, dass ich zahlenmässig ziemlich akribisch bin (das erkennt man auch an all den Jahren mit den Velo-Kilometerstatistiken). So entspricht es auch meiner Natur, dass ich die Rikschageschichte ziemlich detailiert aufgelistet habe und so nun Auswertungen bis zum Abwinken machen kann. Das hilft mir auch um die emotionale Enttäuschung zu verarbeiten. Es ist nämlich gar nicht "sooo" schlecht gelaufen. Im Gegenteil. Nüchtern betrachtet lief es für ein "Start-up" eigentlich ganz gut. Nicht "Spitze", doch auch nicht schlecht. Eine eher schwarze Null ist doch für das erste Jahr gar nicht mal so schlecht. Darauf lässt sich aufbauen.
Aus diesen Zeilen lässt sich erkennen, dass ich vermutlich auch nächstes Jahr noch Rikscha fahren werde. Wobei das Rikschajahr ist ja noch nicht zu Ende. Nach den Ferien will ich noch bis mindestens Ende Oktober weiter machen (sofern es das Wetter zulässt). Danach sollte ich mit der Vorbereitung für 2013 beginnen. Denn eines hat sich ganz klar gezeigt. Werbepartner sind elementar wichtig und diese Werbepartner zu finden braucht Zeit. Zu Beginn des Jahres hörte ich oft den Satz: "Unser Werbebudget ist leider schon verplant". Auch wenn dies oft als Schutzbehauptung vorgebracht wurde um nicht einfach sagen zu müssen "kein Interesse", so erscheint es mir nun doch wichtig, noch vor Ablauf des Jahres möglichst viele Firmen anzuschreiben und auf die kommende Saison hinzuweisen. Dies auch deshalb, weil Entscheidungsfindung und -wege oftmals lang sind und man deshalb kaum zu früh sein kann.
Gerade auch vor diesem Hintergrund freue ich mich auf die Ferien. Sich Ruhe und Zeit nehmen für "was hat funktioniert und was nicht" und "was lerne ich daraus" oder "wo und wie muss ich mich verbessern". Daraus lässt sich dann ein Plan oder eine Strategie für die Rikschasaison 2013 erarbeiten. Es bleibt spannend.