kann bleiben
Als ich daran herumstudierte mir ein neues Mountainbike zu kaufen, habe ich mich ziemlich intensiv mit den neuen, progressiven Rahmen-Geometrien beschäftigt. Tief, lang und flach (low, long, slack) soll viele Vorteile haben und in meinem bevorzugten MTB-Forum werden diese neuen Geometrien auch auf breiter Front gelobt. Ich war also schon neugierig, wie sich das so fährt.
Bei meiner Recherche habe ich auf der TREK-Homepage gelesen, dass TREK ein 30 Tage Rückgaberecht einräumt. Man kann das Bike testen und innert 30 Tagen -bei Nichtgefallen- zurückgeben und erhält dann auch den vollen Kaufpreis zurückerstattet. Das hat mir mein freundlicher TREK-Händler bestätigt und dies war auch ein entscheidender Kaufgrund. Denn, sollte ich mit dieser neuen Geometrie nicht zurechtkommen, kann ich es ja wieder zurückgeben.
In der Fahrpraxis ist mir die Bike-Länge am stärksten aufgefallen. Im Vergleich zum TREK 1120 und auch zum CANYON Neuron ist der Lenker von der Sattelspitze aus gemessen satte 5cm weiter entfernt und durch den flachen Lenkwinkel befindet sich das Vorderrad nochmals ein deutliches Stück weiter vorne. Die Sitzlänge spürt man vor allem bergauf. Der weiter entfernte Lenker hilft Körperspannung aufzubauen und am Lenker zu ziehen und das noch weiter entfernte Vorderrad bleibt so auch in ganz steilen Abschnitten sicher am Boden, ohne dass man das Körpergewicht nach vorne verschieben muss. Bergrunter sorgt der lange Radstand und der flache Lenkwinkel natürlich für viel Stabilität und Laufruhe. Da man dabei oft im Stehen fährt, spielt hier die Sitzlänge keine Rolle. Ja, das kann was und das macht schon Spass! 😊
In den vier Wochen, seit ich das TREK Procaliber nun habe, bin ich etwas über 300 Kilometer damit gefahren. Ich montierte meinen gewohnten Ergon-Sattel und habe den Lenker etwa zwei Zentimeter höher gestellt. Nun passt es super. Ich hatte nie mit (fahrradbedingten) Sitz-, Rücken-, Nacken- oder Handschmerzen zu kämpfen 👍. Vermutlich bin ich das Bike nicht aggressiv genug gefahren um wirklich ein aussagekräftiges Offroad-Fazit zu ziehen, denn wenn es wirklich grob ins Gelände geht, werde ich auch zukünftig das vollgefederte CANYON Neuron bevorzugen. Das TREK Procaliber dürfte eher eine Art Gravel-Bike für mich werden und mehr Asphalt- oder Schotterstrassen als technische Singletrails unter die Räder kriegen.
Nachdem sich der heutige Hochnebel aufgelöst hatte, machte ich eine Trainingsausfahrt und besuchte dabei die TREK-Verkaufsstelle. Ich informierte den Inhaber, dass er nicht mit einem Rückläufer-Bike rechnen muss und ich es so behalten werde. Das Procaliber ist ein schönes und gutes Bike und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich daran noch lange Freude haben werde 🤩.