ruhige Tage
Die letzten Tage verliefen eher gleichförmig. Donnerstag, Freitag und Samstag stand jeweils eine Rikscha-Buchung im Kalender und um dabei meiner Fitness noch etwas Gutes zu tun, bin ich jeweils mit dem Velo in die Stadt gefahren. Am Donnerstag mit dem Kish, am Freitag mit dem TREK 1120 und am Samstag mit dem TREK Procaliber. Glücklicherweise wurde es wirklich von Tag zu Tag etwas wärmer und so konnte ich am Samstag auf dem Heimweg tatsächlich in kurzen Hosen und dem Kurzarm-Bike-Butler-T-Shirt fahren.
Am Samstagabend holten wir meine Mutter im Altersheim ab und führten Sie sozusagen zum Muttertagsessen aus. Das hat ihr gut gefallen und so waren wir danach alle zufrieden.
Heute Morgen montierte ich den eingelagerten Sonnenstoren der Hollywoodschaukel wieder und danach testete ich klarerweise die Schaukel 😉. Dann putzte ich den Treppenabgang zum Bikecave, denn über die Wintermonate hat sich da einiges an Laub, Sand, Spinnweben und Dreck angesammelt.
Das Wetter war wirklich prächtig. Blauer, wolkenloser Himmel und gegen 22° Grad. So nutzte ich den Nachmittag doch noch um eine Strassenrunde zu fahren. Ich war dabei gedanklich oft bei meinem Unfall vor zwei Jahren. Gestern vor zwei Jahren stürzte ich in Italien und brach mir den Oberschenkelhals. Heute vor zwei Jahren holte mich Jürg im Spital von San Benedetto del Tronto ab und wir fuhren 800 Kilometer mit dem Auto zurück in die Schweiz und in ein nahegelegenes Spital. Zwei Tage später, am 13.05.2023, wurde mir dann ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Irgendwie kann ich den damaligen Schmerz immer noch nachfühlen...
Obwohl ich wieder vollständig hergestellt bin und ich heute vermutlich in besserer körperlicher Verfassung bin wie vor dem Unfall 2023, so hat das doch Spuren hinterlassen. Mein Alter und meine Verletzlichkeit wurden mir damals glasklar vor Augen geführt. Ich musste aufhören meinen Körper gedankenlos zu benutzen, sondern ich muss mich auch um sein Wohlergehen kümmern und Einzahlungen auf das Gesundheitskonto vornehmen. Ich bin nicht unverletzlich und auch nicht unsterblich. Diese simple Wahrheit musste ich damals akzeptieren. Und das gibt mir nun öfters mal ein Gefühl von Unsicherheit und Verletzlichkeit. Das ist auch o.k. Es darf einfach nicht zu Ängstlichkeit führen. Ich benötige also mehr Aufmerksamkeit betreffend meiner Gesundheit und meines Körpers und auch das braucht einfach Zeit...