Ich war überrascht, dass es für den heutigen Samstag keine Rikscha-Buchung gab. Aber ich muss gestehen, dass ich positiv überrascht und überhaupt nicht enttäuscht war. So konnte ich diesen Vorsommertag noch einmal für eine ausgedehnte Velotour nutzen. Solange Karin in den Ferien ist, kann ich ohne irgendeine Rechtfertigung ganztägige Touren unternehmen und das ist im Moment genau das, wonach mir der Sinn steht 😉.
Nach der eher flachen Tour am Donnerstag durften es heute schon ein paar Höhenmeter mehr sein und dafür eignet sich das Zürcher Oberland immer bestens. Zuerst dachte ich an Hulftegg und Sternenberg, so wie ich bereits am 22. März gefahren bin, doch zweimal die selbe Tour ist auch eher "na-ja". Ausserdem habe ich in Stein am Rhein noch eine Rechnung offen. Nachdem ich am 16. Mai den Grand Tour Foto-Spot nicht gefunden habe, fehlt mir davon ein entsprechendes Foto. Jürg hat mir danach genau beschrieben, wo dieser steht und so könnte ich dieses Bild noch nachholen. So wurde folgende Strecken-Idee geboren: Kyburg, Tösstal, Sternenberg, Fischingen, Frauenfeld, Stein am Rhein, Andelfingen, Berg am Irchel, Rorbas. Macht etwas über 130 Kilometer und 1'500 Höhenmeter. Das ist machbar 😎.
Schon kurz vor acht Uhr morgens fuhr ich zuhause los. Ich hatte mich grosszügig mit Sonnencreme Schutzfaktor 50 eingeschmiert, denn es dürfte ein durchaus sonniger Tag mit vielen Stunden im Sattel werden. Noch war es mit 17° Grad angenehm frisch doch ich wusste, dass es im Tagesverlauf 27° oder 28° Grad warm wird. Perfekt! Ich mag das sehr 🌞 😎. Maui Jim Sonnenbrille aufsetzen und glücklich sein... 👍 👓 😎😁
Es lief alles wie am Schnürchen. Zuerst nach Brütten hoch, runter nach Kempthal und danach der erste längere Anstieg zur Kyburg. Es folgt eine rassige Abfahrt nach Kollbrunn und dann gemütliche Kilometer auf dem perfekt ausgebauten Radweg entlang der Töss. Bei Kilometer 28, in Turbenthal, mache ich bei einer grossen Tankstelle mit Shop einen ersten Halt. Milchkaffee und Gipfeli, ☕ & 🥐, macht gute Laune und gibt Treibstoff für den kommenden Anstieg auf den Sternenberg.
Ich wiederhole mich wenn ich schreibe, dass das Zürcher Oberland einfach sehr schön und ideal für Radfahrer ist. Bewaldete Hügel, gut ausgebaute Strassen und sehr wenig Verkehr. Einfach schön 🤗. Beim Ortseingang von Sternenberg mache ich noch kurz ein Foto, denn somit ist der höchste Punkt des Tages erreicht und es folgt eine rassige Abfahrt runter bis nach Fischingen, wo ich wiedereinmal ein Foto des Klosters schiesse.
Es folgen viele schöne, leicht abfallende oder flache Kilometer in Richtung Frauenfeld, dem Hauptort des Kantons Thurgau. Ich habe schon im Vorfeld gedacht, dass ich da etwa um die Mittagszeit ankomme und so ist es dann auch. Am Ortseingang kaufe ich mir in einer Bäckerei ein Sandwich und einen halben Liter Apfelschorle. Damit fahre ich zum zentralen Marktplatz, wo ich im Schatten von Plantanen eine schöne Parkbank finde, wo ich dann meine Mittagspause mache. Alles ist perfekt 🙏. Der Tacho zeigt 72 Kilometer.
Um von Frauenfeld nach Stein am Rhein zu kommen muss ich über den sogenannten Seerücken, einen Hügelzug, der parallel zum Bodensee verläuft. Das ist keine grosse Sache und meine Route führt auch über einen gemütlichen und von der Strasse abgetrennten Veloweg. So kann ich also ganz gut etwas in der Gegend herumschauen und den Tag geniessen. Und dann: Trommelwirbel 🥁: fahre ich in Stein am Rhein direkt zum gesuchten Foto-Spot. Wobei fahren falsch ist, denn ich muss das Bike ein paar Treppenstufen hochtragen um dieses Selfie-Monstrum zu erreichen. Ministativ aufbauen und mit Selbstauslöser das gewünschte Bild aufnehmen. Check! ✅
Es ist nun kurz nach 13 Uhr und ziemlich heiss. Ich fahre deshalb zum Bahnhof um dort im Kiosk ein Süssgetränk zu kaufen, denn immer nur Wasser trinken ist auf Dauer fade und etwas Zucker kann bestimmt auch nicht schaden. Ich fahre gemütlich über Land und freue mich schon auf den weiteren Verlauf. Ich habe die Route absichtlich so gewählt, dass ich zwischen Ossingen und Flach alles dem Thur-Ufer entlang fahre und da wechseln sich Wanderwege und Forststrassen ab, was natürlich eine klasse Abwechslung zu den vielen Strassenkilometern ist. Und das ist ja auch so super am TREK Procaliber, denn dieses Bike kann eben beides sehr gut, egal ob offroad oder onroad, damit macht alles Spass 😍.
Von Flach hoch nach Berg am Irchel sind es kaum 100 Höhenmeter, doch nun werden die Beine langsam schwer. Es stehen schon über 110 Kilometer auf dem GPS und meine Trinkflasche wird zum vierten oder fünften Mal leer. Ich steuere also den nächsten Brunnen an und steige vom Rad. Ich ziehe den Helm aus und halte den Kopf unter das kalte Wasser. Was für eine Erfrischung! Dann trinke ich direkt ab Brunnen und fülle auch die Trinkflasche wieder auf. Es sind nur noch etwa 20 Kilometer, das schaffe ich locker.
Als ich zuhause vom Rad steige, ist es kurz vor halb vier Uhr am Nachmittag. Ich bin müde aber zufrieden und setze mich mit etwas zu Trinken auf den Gartensitzplatz...
Den Rasen sollte man auch wieder einmal mähen...
Zu Wochenbeginn soll der nächste Regen kommen, deshalb wäre jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Also nur kurz die Schuhe wechseln und dann den Rasenmäher aus dem Schuppen holen und anwerfen. Auch hier gilt jetzt: Check! ✅ Nun habe ich mir eine erfrischende Dusche aber redlich verdient 😜. What a day!
Wer will, kann sich hier die GPS-Aufzeichnung des Tages ansehen. Das GPS sagt: 132 km., 6:41 Std., 1'550 Hm.