Ich muss schon drei Jahre zurückblicken um einen Monat mit ähnlich wenigen Blogeinträgen zu finden. Es ist still geworden hier und somit ist die Frage berechtigt: "Was ist hier los?"
Vereinfacht könnte man sagen, dass ich mich zuwenig vom Weltgeschehen distanzieren konnte und mich die dauernden Negativmeldungen heruntergezogen haben. Hinzu kamen ein paar körperliche Beschwerden und zunehmende Motivationsprobleme. Alles zusammen verdüsterte mein Alltagsempfinden, ich wurde unzufrieden und begann zu jammern... 🙄. Und weil dies eben genau kein Jammer-Blog sein will, blieb es still.
So ist das Leben und es scheint nicht jeden Tag die Sonne. Ich erachte es auch nicht als Problem, dass ich nicht mehr Blogeinträge schrieb, obwohl ich manchmal denke, dass es mir gut getan hätte. Mit dem Nacherzählen meines Alltags verarbeite ich auch Geschehenes und es wird nicht besser, wenn ich mich darum herumdrücke. Wie auch immer. Irgendwann muss man sich schütteln, sich aufraffen und all den Scheiss hinter sich lassen.
Primär ist es wohl ein Identifikationsproblem. Ich versuche das Geschehen dieser Welt zu verstehen und scheitere Mal für Mal. Vieles ist so verworren, widersprüchlich und jenseitig, dass man es einfach gar nicht verstehen kann. Vieles ist auch einfach nur widerlich und abscheulich. Damit will man sich gar nicht identifizieren und das Alles erzeugt dann ein Gefühl von Fremdheit und Abgetrenntheit. Was jedoch (nach meiner Gesinnung) falsch ist. Es gibt nichts Abgetrenntes sondern nur ein verwobenes Ganzes. Also gehört all das Negative auch dazu.
Also doch eher ein Fokus-Problem (welches auch immerzu medial unterfüttert wird)? Kann man sich einfach umdrehen, wegsehen und sich auf die positiven Dinge des Lebens konzentrieren? Es ist ja nicht so, dass alles schlecht wäre. Herzlichkeit, Liebe und Freude gibt es ja nach wie vor....
Man merkt: Ich habe in den letzten Monaten irgendwie die Balance verloren. Wieder einmal...
In den letzten Wochen mühe ich mich ab. Was den Kern der Sache leider ziemlich gut trifft. Ich stelle fest, es fällt mir nicht (mehr) leicht. Ganz normale Dinge brauchen mehr Anstrengung als früher. Die beschwerdelose Leichtigkeit ging irgendwo unterwegs verloren.
Vermutlich ist dies ein ganz normaler Alterungsprozess, dem man mit Gelassenheit begegnen sollte. Doch das ist wie bei vielen anderen Dingen auch. Solange es einem nicht selbst betrifft, solange sieht man es locker. Wenn Andere von chronischen Schmerzen erzählen denkt man sich einfach, zum Glück betrifft mich das nicht und das Thema ist erledigt. Erst wenn man realisiert, dass gewisse Beschwerden immer wieder auftauchen oder nie mehr ganz verschwinden, dann wird man nachdenklich.
Zum einen betrifft das die Sehkraft meines rechten Auges. Letztes Jahr wurde der Beginn des "grauen Star" festgestellt und seit Anfang des Jahres hat sich dies deutlich verschlechtert. Mittlerweile sehe ich rechts nur noch sehr unscharf und alles verschwimmt hinter einem Schleier. Im letzten Oktober wurden noch 90% Sehkraft festgestellt. Mittlerweile glaube ich aber, dass ich nur noch etwa 70% erkennen kann. Ich bin deshalb gespannt, was die nächste Untersuchung, am kommenden Donnerstag, ergeben wird. Ich vermute jedoch, dass mir noch in diesem Jahr eine Augenoperation bevorsteht.
Hinzu kommen regelmässige Schulterschmerzen. Mal links, mal rechts, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Vor zwei Jahren war ich deswegen mal beim Arzt und dieser sprach dann von einem reumathischen Leiden... Tja... wird wohl auch nicht mehr besser.
Und nun zeigen mir die letzten zwei Wochen, dass mich Rikscha fahren mehr ermüdet als je zuvor. Natürlich gewöhne ich mich wieder an die Belastung und mit zunehmender Fitness sollte es besser werden, doch auch hier ist mir die Leichtigkeit abhanden gekommen.
Ich denke, das alles hat nebst einer körperlichen auch eine geistige Komponente. Die letzten zwei Jahre waren wegen der Corona-Pandemie und nun dem Ukraine-Krieg emotional ziemlich fordernd und man musste sich immer wieder mit Negativschlagzeilen auseinander setzen. Das schwelende Klima-Problem wurde dadurch auch nur in den Hintergrund gedrängt und ist immer noch so ungelöst wie zuvor (im Gegenteil: Es verschäft sich zusehends). Es schleicht sich ein ungutes Gefühl in die Magengegend. Wir scheinen -als Menschheit- nicht in der Lage zu sein um grosse Probleme anzupacken und als Gemeinschaft eine Lösung anzustreben. Alles, was über nationale Grenzen hinausgeht, scheint unlösbar. Der Blick in die Zukunft verheisst leider wenig Gutes und das drückt wohl nicht nur mir aufs Gemüt.
Es sind also herausfordernde Zeiten. Ich muss mich mit einem veränderten Körperbewusstsein auseinandersetzen und mich weiterhin in Akzeptanz üben. Immer wieder akzeptieren, dass die Dinge so sind, wie sie sind, dürfte wohl eine lebenslange Aufgabe sein. Man sollte nicht in Pessimismus oder Resignation verfallen. Alles hat seine Berechtigung. Man muss es nicht bejubeln, doch man sollte auch nicht rumjammern. Akzeptieren und das Beste daraus machen...
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die unverholene Androhung des Einsatzes von Nuklearwaffen, falls sich andere Staaten (oder die NATO) aktiv einmischen, lässt einem einfach nur sprachlos zurück. Es ist einerseits surreal, andererseits jedoch brutale Realität. Man muss ersteinmal schlucken und sich dann überlegen, wie reagiert man auf so etwas?
Natürlich ist das in erster Linie Machtpolitik und deshalb liegt derzeit auch eine riesige Verantwortung auf den Schultern der führenden Politiker. Man ergreift Massnahmen und Sanktionen. Immer mit der Idee, den Gegner zu schwächen und zur Einsicht zu bringen, dass man besser miteinander redet und eine friedliche Lösung sucht, als dass dieser Krieg immer weiter eskaliert und dabei immer mehr Menschen ihre Existenz und ihr Leben verlieren. Das Schwierige dabei ist, dass durch die Ereignisse der letzten Tage ziemlich klar geworden ist, dass der Herr Putin eben nicht mehr reden, sondern Fakten schaffen will. Und wenn man ihn nun durch Sanktionen weiter in die Enge drängt, dann... könnte er womöglich ohne Rücksicht auf Verluste wild um sich schlagen. Und das würde dann für die ganze Welt brandgefährlich. Das ist aktuell die politische -und die derzeit wichtige- Situation.
Aber auf persönlicher Ebene berührt mich die aktuelle Lage halt auch massiv. Stark vereinfacht gesagt, bezeichne ich mich als Pazifist. Ich leistete keinen Militärdienst, hatte noch nie eine echte Waffe in der Hand und könnte -rein gesinnungsmässig- nie auf andere Menschen schiessen. Doch Hand aufs Herz: Was würde ich persönlich jetzt tun, wenn ich in der Ukraine leben würde? Mit der weissen Fahne in der Hand auf den Feind zugehen? Ihn umarmen und sagen: "Hey, lass uns Freunde sein."? Und falls ich das überleben würde, möchte ich danach in einer Gesinnungsdiktatur leben?
Oder würde ich so schnell wie möglich flüchten und versuchen mich in Sicherheit zu bringen? Ist das feige oder klug? Und wie sehe ich das in Bezug auf Familie und Freunde? Wäre es nicht ehrenhafter, sich zu bewaffnen und für sich, seine Familie, seine Freunde und sein Land zu kämpfen? Boah... das ist so schwierig. Noch vor einer Woche hätte ich gesagt, dass ich nie für so etwas Abstraktes wie "mein Land" jemand anderem Gewalt antun würde. Aber was soll man denn gegen "das Böse" tun? Tut man nichts, verliert man zwangsläufig und irgendwodurch würde man durch sein Nicht-Handeln die ganze Sache auch noch legitimieren. Man hat sich ja nicht dagegen gewehrt...
Das macht mir echt zu schaffen. Ich weiss nicht, was ich tun würde. Ich dachte, ich sei einer der Guten, doch vermutlich bin ich einfach ein Feigling und würde mich vorerst möglichst ruhig verhalten, ducken, abwarten und möglichst wenig Risiken eingehen. Die Hoffnung (auf die Politik) stirbt zuletzt. Doch so gewinnt man vermutlich keinen Krieg...
Seit meiner Jugend ist einer meiner Lieblingssprüche: "Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin!" Heute zeigt sich ganz brutal, wie naiv das ist. "Die Bösen" gehen hin und kennen keine Gnade. Wenn "die Guten" immer nur zurückweichen und die andere Wange hinhalten, bleibt nichts mehr für sie übrig... Und so sitze ich im Moment ziemlich desillusioniert vor meiner Tastatur und frage mich: "Was ist -ganz persönlich- die angemessene Reaktion?"
Die letzten Tage fühlten sich richtig gut an. Ich hatte keine konkreten Ziele und wollte nicht etwas Bestimmtes erreichen. Es war kein zielgerichtetes Streben sondern eher ein lustvolles Spielen. Ein Ausprobieren und tüfteln mit verschiedenen Varianten. Wäre ich noch ein Kind, würde man sagen: Er hat gedankenverloren gespielt.
Als Erwachsener ist das nicht mehr einfach. Man ist konditioniert auf Ziele, auf Ergebnisse und Resultate. Es zählt weniger der Weg dorthin, als das Erreichen, das Ankommen, sich verbessern, weiterkommen. Man strebt immer vom Jetzt in eine vermeindlich bessere Zukunft. Denn ganz egal wo man gerade steht, es fühlt sich immer unvollständig an. Es ist nie genug und man selbst ist nie genügend. Es ist ein Dilemma. Das Einzige was dagegen hilft ist die Erkenntnis, dass dieses Setting eine künstliche Projektion ist, die immer an uns herangetragen wird, bis wir es glauben und verinnerlichen. Und dann sitzt man in der Falle des Nicht-Genügens und der Selbstoptimierung!
Dabei müsste man nur mal die Augen etwas weiter öffnen und die Natur betrachten. Dann stellt man fest, dass Leben eher spielen als arbeiten bedeutet. Es regnet nicht, bis eine gewisse Menge Wasser erreicht wird. Die Sonne scheint nicht, bis das gewünschte Mass an Wärme erzeugt ist. Der Baum wächst nicht, um möglichst schnell seine Zielhöhe zu erreichen. Nein, es ist ein Geschehen, ein Spielen ohne Plan. In jedem Moment ein stimmiges Happening! Ohne Gedanken an gestern und ohne Plan für die Zukunft.
Die Wirtschaft braucht hungrige und unzufriedene Menschen, damit diese dauernd konsumieren um dieses ungenügende Gefühl zu befriedigen. Es ist nie genug! Du bist nie genug!
Das ist ganz einfach Quatsch! Man muss solche "künstlichen" Wertvorstellungen erkennen und loslassen. Es geht im Leben nicht darum um etwas zu erreichen sondern darum jeden Moment wahrhaftig zu leben. Und nicht auf später zu verschieben. Auf die Zeit, nachdem man X oder Y erreicht hat oder auf die Zeit nach der Pensionierung... Wenn man immer nur hart an sich arbeitet, immer neuen Zielen hinterherjagt und die Messlatte immer höher legt, so ermüdet man ganz einfach und wenn man dann mal pensioniert ist, hat man keine Energie mehr um all das Erarbeitete zu geniessen. Und: Man kann es auch gar nicht, weil man nie gelernt hat mit Bestehendem zufrieden zu sein. Auch dann geht es einfach weiter: Noch eine Weltreise oder ein Ferienhaus am Meer, noch einen Marathon oder was weiss ich. Einfach: noch etwas. Das Nächste.
Natürlich braucht es Arbeit und Ziele. Irgendwie muss man die Grundbedürfnisse abdecken und in unserer Gegenwart geschieht dies vorwiegend im Tausch von Zeit/Kompetenz zu Geld. Und weil Geld das universale Tauschmittel darstellt glaubt man rasch, dass man davon gar nie genug haben kann. Vielleicht erkennt man irgendwann, dass man nur in einem Bett schlafen kann und dass man auch nicht jeden Tag ein Festessen braucht oder dass sich die zehnte Hose auch nicht viel anders trägt als die Dritte. Das wäre dann schon mal etwas.
Ein weiterer Knackpunkt an der ganzen Sache ist jedoch, dass nicht wenige Menschen gar nicht wissen, was sie mit freier Zeit anstellen sollen. Ihnen wird langweilig und um diese Langeweile zu bekämpfen, setzen sie sich neue Ziele. So hat man es ja gelernt und "mehr" ist immer besser als nur "genug".
Mein Ansatz ist anders. Geniesse Langeweile und beginne zu spielen! Mountainbiken hat für mich viel mit Spielen zu tun. Es ist dabei weniger wichtig, ein Ziel zu erreichen, als die Tätigkeit an sich zu erleben. Körperliche Bewegung an der frischen Luft und in der Natur sind wichtiger als Kilometer oder Höhenmeter. Oder an diesem Blog zu basteln ist auch eine Art von Spiel. Ich verfolge damit kein konkretes Ziel. Es soll Spass machen. A) diesen Blog zu schreiben und B) diesen Blog zu lesen und zu betrachten. Bei der Gestaltung des neuen Dark-Modes konnte ich kindliche Freude erfahren und mich auch in Details vertiefen, die für keinen anderen Mensch von Bedeutung oder Wichtigkeit sind. Es ist auch nicht wichtig, ob es jetzt fertig ist oder nicht. Nein, das ist ein andauernder Prozess, der nie fertig ist. Es ist ein Vorwärtsstolpern ohne genauen Plan. Es lebt...
Ein Tipp, den ich mir so oft wie möglich zu Herzen nehme: Halte Dich an Verben und nicht an Adjektive oder Substantive. Leben ist eine aktive Tätigkeit! Und die beste Art um tätig zu sein ist die zu spielen. Dann macht das Leben auch Spass! (Und: Kümmere Dich nicht darum, was andere dazu sagen. Das ist ihre Sache. Du gibst allem die Bedeutung, die es für Dich hat. Niemand sonst!).
In den letzten Tagen/Wochen kommt immer wieder die Idee auf, dass ich mir ein vollgefedertes Mountainbike kaufen könnte/sollte. Auf den letzten Touren mit Freunden wurde mir (schmerzlich) bewusst, dass ich nicht jünger werde und ich mit dem ungefederten TREK 1120 echt Mühe bekunde um in technischem Terrain den anderen zu folgen. Klar, denn die fahren ausnahmslos alle vollgefederte Mountainbikes, die viele Schläge wegbügeln...
Das mag zwar stimmen, doch ehrlicherweise liegt die Differenz wohl nur bei geschätzten 20 Prozent beim Material. Die Meisten sind schlicht fitter, leichter (und jünger). Da vermag besseres Material das Niveau etwas auszugleichen, doch wett macht es die Differenz wohl eher nicht. Hinzu kommt, dass ich den überwiegenden Teil meiner Bikerunden alleine unternehme und dann stört es mich nicht, wenn es etwas holpert und ich deswegen etwas langsamer fahren muss.
Wenn ich in mich hineinhorche dann stelle ich fest, dass ich ganz einfach in alte Muster zurückfalle. Ich arbeite zu viel. Seit 20 Monaten ohne Unterbruch. Null Wochen Ferien. Das Leben plätschert sehr gleichförmig vor sich hin. Da muss ein neuer Reiz her! Und ich lüge mir auch vor, dass ich mit einem neuen Mountainbike bestimmt wieder mehr fahren würde (was meiner Fitness zugute käme). Das würde ein, zwei Monate wohl auch stimmen, doch dann wäre das Neue auch schon nicht mehr neu und meine angeborene Bequemlichkeit würde sich wieder durchsetzen...
Ja, diese Stimmen in meinem Kopf folgen einem alten Muster. Früher kaufte ich meist nach drei oder vier Jahren ein neues Bike. Das TREK 1120 kaufte ich vor ziemlich genau drei Jahren. Nun ist es also wieder soweit...
Bei mir sind es Mountainbikes/Fahrräder, bei anderen sind es Handys/Motorräder/Autos/Ferien/you-name-it... Man will sich belohnen für den Alltagstrott, der ausser Geld keine wirkliche Befriedigung bringt. Es muss doch mehr geben, als nur arbeiten um Rechnungen und Steuern zu bezahlen... und ja, der menschliche Geist ist unersättlich. Immer muss etwas Neues, Besseres oder Schöneres her. Wie ein Affe springt er von Hier zum Nächsten, und zum Nächsten, und zum Nächsten...
Aarghh... 😈
In meinem neuen Bikekeller gäbe es noch Platz...
So ein Mountainbike kostet ja auch nicht die Welt...
Ich habe schon Stunden passende Bikes angeschaut und der Finger zuckte bereits über dem Bestellen-Knopf...
"Die Tage sind lang, doch die Jahre sind kurz" Keine Ahnung, wer diesen Satz geprägt hat, doch da steckt viel Wahres drin.
Schon wieder ein Jahr älter... Es war ein intensives Jahr, geprägt von Haus-Umbauten, von Corona, von "keine Ferien" und vom Kauf eines neuen Motorrads. Im Vergleich zu letztem Jahr ist auch meine Frisur wieder konformer geworden 👱. Den Corona-Wildwuchs liess ich zu einem gepflegten Vokuhila (vorne kurz, hinten lang) zurückschneiden. Das ist zwar genauso aus der Mode wie lange Haare, doch es erinnert mich zumindest an die 90er Jahre, die doch gar nicht so schlecht waren 😎.
Wie schon vor zwei Tagen angesprochen beschäftigt mich jedoch mehr, dass sich das "ich werde alt"-Gefühl langsam breit macht. Es geht an Geschmeidigkeit verloren und vieles, was einem früher leicht fiel, kostet nun eine merkliche Anstrengung. Das ist unschön und beschäftigt mich wirklich. Muss ich meinen Lebensstil überdenken und etwas kürzere Schritte machen? Oder ist auch das nur eine Phase, die bald wieder vorbei geht? Ich weiss es noch nicht, befürchte jedoch Ersteres 🙄.
Na ja. Heute Nachmittag bin ich noch für zwei Rikschafahrten in der Stadt gebucht und abends sind wir bei Freunden zum Essen eingeladen. Es bleibt mir deshalb keine Zeit um Trübsal zu blasen und das ist gut so!
Ich wünsche allen einen schönen Tag und bleibt gesund!
Da ist es wieder: Das emotionale Sommerloch, in welches ich schon fast regelmässig Anfang August hineinfalle. In diesem Jahr war ein Auslöser sicherlich das miese Wetter, welches so gar nicht mit einer Sommererwartung in Einklang zu bringen war. Ich bin x-mal mit der Rikscha im Regen rumgefahren und musste dafür auch noch gute Miene zum bösen Spiel machen.
Dann begann das Jammern über meine fehlenden handwerklichen Begabungen (siehe letzten Blogpost) und überhaupt hing ich einfach durch, wurde lustlos und fand zunehmend alles einfach anstrengend, mühsam und doof. Ich mochte noch nicht mal Blogeinträge schreiben...
Irgendwie sind mir alle möglichen Ziele abhanden gekommen. Die Hausumbauten sind grösstenteils abgeschlossen, der Morgenjob plätschert so vor sich hin und das Rikschageschäft läuft auch nur mässig (siehe Wetter). Zudem fehlt mir die Aussicht auf Urlaub und Veränderung. Ich glaube, dass ich 2021 gar keine "offiziellen" Ferien machen werde. Als Corona-Ungeimpfter kann ich eh nicht ins Ausland reisen und nachdem ich grosse Teile meiner Ersparnisse in den Hausumbau gesteckt habe, kann ich mir Ferien auch nicht wirklich leisten und so gesehen ist es wohl einfach besser, wenn ich 2021 durcharbeite. Tja...
Nun hat sich das Wetter täglich verbessert und heute soll es doch tatsächlich an die 30° Grad geben. Das hellt nun auch ganz merklich meine Stimmung auf. Da freue ich mich auch auf eine schweisstreibende Rikscharundfahrt heute Abend, die wir mit zwei Rikschas durchführen werden.
Übrigens. Ich will nochmals auf den letzten Blogeintrag zu sprechen kommen. Ich stelle nämlich fest, dass die Bewertung eines Sachverhalts (ich packe Dinge x-mal an, bis ich zufrieden bin) sehr stark von der eigenen Gemütslage abhängt. Als ich den Beitrag geschrieben habe, fühlte ich Schwäche, ein Mangel an Vorstellungskraft, fehlende handwerkliche Begabung und Unzulänglichkeit. Das prägte dann eine eher negative Sichtweise.
Nur schon zwei Tage später sehe ich das nun aber ziemlich anders und einiges positiver. Man kann ja auch einfach sagen, dass dieses schrittweise Vorgehen und stetige Verbessern einen Lernprozess darstellt, den ich durchlaufe. Quasi "learning by doing" 😉. Ich besuche nicht zuerst einen Schreinerkurs um zu lernen, wie man einen Garten-Geräteschrank aufbaut, sondern ich baue einfach mal drauf los. Mit genau den Mitteln, Materialien, Werkzeugen und Fähigkeiten, die mir gerade zur Verfügung stehen. Dann stellen sich erste Probleme und ich muss mich weiterentwickeln, lernen, wie ich dem Problem begegne und wie ich die Sache lösen oder zumindest verbessern kann. Dann geht es weiter, bis zum nächsten Problem, und so weiter.
Natürlich ist das nicht das beste Vorgehen, doch es entspricht nun mal meinem Naturell und so lange ich nicht aufgebe und ein Problem nach dem Anderen löse, solange ist es doch völlig o.k. Irgendwann erreiche ich doch meist einen Zustand oder ein Ergebnis, mit dem ich dann zufrieden bin. Es zeigt sich halt einfach, dass ich ein eher spezielles (um nicht zu sagen: problematisches) Verhältnis mit dem Thema "lernen" habe. Schon in der Schulzeit ist mir jegliche Freude an systematischem, auf Theorie aufbauendem Lernen abhanden gekommen. Ich verachtete theoretische Lehrer und war viel stärker zu praktischen Vorbildern hingezogen. Ich wollte, dass mir jemand zeigt, wie etwas geht/funktioniert und nicht, dass es mir erklärt wird...
Und das zieht sich halt durch mein ganzes Leben. Im Ansatz kann ich sehr vieles, doch von der Pieke auf gelernt habe ich nur sehr wenig. Und somit komme ich halt nie über das Niveau eines begabten Bastlers hinaus und werde wohl nie in einer Sparte zu einem Profi. That's the way it is... Sei es nun bei handwerklichen Tätigkeiten oder auch bei eher abstrakten Informatik-Dingen. Ich schmiss vor 10 Jahren meinen Job als Netzwerk-Projektleiter weil ich merkte, dass mein Wissen veraltet war und ich nochmal kräftig die Schulbank hätte drücken müssen um die Zeit bis zur Pensionierung erfolgreich zu gestalten. Das entsprach mir nicht und ich konnte mich nicht dazu überwinden. Also wurde ich Rikschafahrer. Da reicht etwas physische Stärke und menschliche Empathie...
Ich will das alles nicht werten. Ich bereue nichts und akzeptiere meine Schwächen. So läuft das bei mir nun mal. Das hängt vielleicht auch mit fehlender Neugier zusammen. Bis jetzt habe ich in meinem Leben noch keinen Themenbereich gefunden, in dem ich wirklich Profi mit fundiertem Wissen werden wollte. Ich habe halt keine eindeutigen Neigungen und Fähigkeiten sondern ich bin halt der geborene Bastler, der sich durch viele Bereiche des Lebens -nach bestem Wissen und Gewissen- so durchmogelt und einfach schaut, dass er möglichst genussreich über die Runden kommt. 😇
In den letzten Wochen und Monaten stelle ich ein Verhalten fest, dessen ich mir bisher gar nicht wirklich bewusst war. Es geht darum, dass ich zu Beginn einer handwerklichen Arbeit relativ geringe Ansprüche an das Resultat stelle. Ich neige dazu, Dinge lieber rasch zu erledigen, als ein möglichst perfektes Resultat erzielen zu wollen. Wenn es dann mal gemacht ist, bin ich jedoch oft mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden. Also beginne ich die Arbeit zu verbessern und das führt dazu, dass ich einzelne Dinge x-mal anpacke, bis sich dann dieses gute Gefühl einer runden und stimmigen Lösung einstellt.
Man könnte auch sagen, dass ich mich in Schritten oder Stufen entwickle. Zuerst muss es einfach einmal funktionieren, dann muss es gut funktionieren und zum Schluss soll es auch noch gut aussehen. Natürlich überlege ich, weshalb ich so funktioniere. Kann ich zu Beginn der Arbeit mir das «perfekte» Resultat nicht vorstellen und taste mich deshalb Schritt für Schritt heran (eine Form von Evolution)? Oder liegt es an meinen bescheidenen handwerklichen Fähigkeiten, dem oft nicht passenden Werkzeug oder daran, dass ich lieber bestehendes Material verbaue/recycle als neues, perfekt passendes Material zu kaufen? Oder habe ich einfach zu viel Zeit um an einer grundsätzlich funktionierenden Lösungen noch weiter herumzustudieren um sie auch noch aufzuhübschen?
Ein Faktor ist bestimmt, dass ich ein autodidaktischer Bastler und kein wirklich gelernter und guter Handwerker bin. Oft fehlt mir nicht nur der praktische Sachverstand und das richtige Werkzeug sondern auch die nötige Geduld und Beharrlichkeit. Ich will möglichst rasch ein Resultat sehen und wenn die Zeit knapp wird, pfusche ich lieber als genau zu arbeiten. Doch diese Pfuschereien rächen sich, weil ich in mir drinnen schon weiss, dass es besser oder schöner sein könnte und dass dies mit dem nötigen Engagement auch (für einen Bastler) umsetzbar wäre. Also dauert es ein paar Tage/Wochen und ich packe die Sache dann noch einmal an.
Man könnte das alles als ein Luxusproblem betrachten. Ich stelle aber fest, dass mich diese Sache dennoch irgendwie beschäftigt. Weshalb kann ich mir die «gute/schöne/richtige» Lösung nicht schon von Beginn weg zum Ziel setzen? Ein wichtiger Aspekt ist sicher die Sache mit den Ansprüchen. Denn zu Beginn einer Arbeit habe ich oft sehr bescheidene und rein funktionale Ansprüche. Ich rechtfertige das mit «form follows function», also zuerst muss etwas funktionieren und erst dann überlege ich, wie es auch noch gut aussehen könnte. Trotzdem ärgert mich dieses Verhalten zeitweise. Denn manchmal kann man verpfuschte Arbeiten nicht mehr, oder nur mit hohem Einsatz, korrigieren oder verbessern. Würde man zu Beginn besser nachdenken und dann genauer arbeiten, könnte man sich manchen Ärger (und auch Zeit) sparen.
Das ist erst zehn Jahre her und doch erscheint es mir wie eine kleine Ewigkeit. Ich kann mich kaum mehr erinnern, was ich als "Service Delivery Consultant" den ganzen Tag so getrieben habe. Das ist wie eine Erzählung aus einem früheren Leben. Abstrakt und unwirklich...
Es erscheint mir enorm, wie Vieles sich in der Zwischenzeit verändert hat, doch bei genauerer Betrachtung ist doch sehr Vieles auch gleich geblieben. Es hat sich vor allem mein Blick auf das tägliche Leben verändert. Es sind weniger die Hard-Facts die sich änderten, sondern wie ich diese beurteile und wie ich damit umgehe. Klar: In beruflicher Hinsicht hat sich sehr, sehr vieles verändert. Ich habe einen gutbezahlten und gesellschaftlich anerkannten Job hingeschmissen und wurstle mich seither über die Runden 😉🤗... (könnt ihr mich Lächeln sehen?).
Man darf über diese krasse berufliche Veränderung durchaus geteilter Ansicht sein. Ich würde es auch nicht als gut oder richtig bezeichnen, es war einfach das, was damals in meinem Leben passierte. Ich schreibe das absichtlich etwas passiv, denn es war ja durchaus so, dass ich mich nach diesem ominösen letzten Arbeitstag vorwiegend treiben liess. Am 27. April 2011 wusste ich erst, dass meine berufliche Karriere der letzten 30 Jahre ein Ende gefunden hat. Und so war es tatsächlich auch.
Anfang 2012 begann ich die Idee des selbständigen Rikschafahrers umzusetzen und dies war bis zum Besuch von Frau Corona meine Passion und mein Broterwerb. Auch wenn ich ganz offen zugebe, dass die Brötchen doch sehr klein waren, die ich mit dieser Arbeit erwerben konnte 😏. Klein aber fein 😉! Ich sehe das so, weil im nicht-monetären Bereich mein Leben ganz gehörig an Qualität gewonnen hat. Ich kann mit meiner Tätigkeit Menschen etwas Gutes tun, ihnen ein tolles Erlebnis bieten, belaste damit nicht die Umwelt und produziere keinen Abfall. Da wäre es wohl zu viel verlangt, wenn es auch noch gut bezahlt wäre 😁.
Was ich in den letzten zehn Jahren vor allem gewonnen habe ist Zeit, über die ich selbst bestimmen kann. Ich bin weit weniger fremdbestimmt als damals und das weiss ich extrem zu schätzen. Man lebt einfach intensiver, wenn man wenig "muss" und viel "kann"...
Natürlich hat das seinen Preis. Ganz direkt. Ich verlor viel finanzielle Sicherheit. Heute lebe ich mit einem Bruchteil des Einkommens von früher. Man muss wirklich lernen, mit wenig Geld zu leben und wer sich nicht von teuren Wünschen verabschieden kann, der sollte besser in seinem angestammten Job weiterarbeiten. Aus Sicherheit wird Unsicherheit und zumindest am Anfang ist diese Unsicherheit beängstigend und nur schwer zu ertragen. Es dauert etwas bis man dann merkt, dass Unsicherheit auch Freiheit bedeutet. Es gibt keine Freiheit in Sicherheit! Das ist ein Trugschluss, den uns vor allem rechte Politiker immer wieder verkaufen wollen. Doch das ist eine Lüge. Freiheit ist gleichbedeutend mit Unsicherheit!
Ja, in den letzten zehn Jahren lernte ich vor allem, von anerzogenen oder gesellschaftlich anerkannten Ansichten, Meinungen und Konzepten loszulassen. (Klickt man auf das Stichwort "ichbin", wird man über viele Beiträge stolpern, die "loslassen" zum Thema haben). Es ist nicht wichtig, was "die Allgemeinheit" über meinen Werdegang denkt. Ich bin derjenige, der allem in meinem Leben irgendeinen Sinn und Wert gibt. Niemand sonst. Und auch wenn das jetzt egozentrisch oder egoistisch klingt, so ist es das nicht. Der freie Mensch neigt nämlich nicht zu Egoismus sondern zu Empathie gegenüber seinen Mitmenschen und zu Demut und Dankbarkeit gegenüber der ganzen Schöpfung 🙏. Amen 😇.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es waren zehn intensive Jahre und das ist gut so.
Draussen regnet oder schneit es abwechslungsweise, es ist wolkenverhangen und kalt. Drinnen ist es wohlig warm, die Kaffeemaschine ist nicht weit weg und es gibt nichts (dringendes) zu tun. Ich habe einfach Zeit und geniesse es.
Noch immer denke ich viel nach. Über mein Leben, über das menschliche Leben an sich, über Glaubenskonzepte. Darüber, wie «das Alles» zusammenhängt…
Schon vor ein paar Jahren stolperte ich über ein Konzept mit dem Namen «Non-Duality» und trotz vieler Irritationen blieb ich -aus welchen Gründen auch immer- daran hängen. Anfangs klang sehr vieles davon völlig abgefahren und jenseits meiner Vorstellungskraft. Nicht-Dualität oder einfacher Nicht-Zwei kriegte ich einfach geistig nicht zu fassen.
Logisch. Solange «ich» über irgendetwas nachdenke, solange gibt es immer mindestens zwei Dinge. Ich und das Andere. Subjekt und Objekt. Wie sollte also jemals aus dieser Dualität von Subjekt und Objekt eine Nicht-Dualität entstehen oder verstanden werden??? Das ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Es scheint mir angebracht zu schreiben, dass Nicht-Dualität nicht das gleiche ist wie Einheit. Schon Einheit ist zu viel. Nicht-Dualität ist unbeschreiblich. Vor Gedanken und vor Sprache. Nicht-Zwei und noch vor Eins.
Am treffendsten finde ich die Analogie zum Tiefschlaf. Im Tiefschlaf erfahren, empfinden und wissen wir gar nichts. Nicht einmal, ob wir leben oder nicht. Wenn wir aufwachen, nehmen wir zwar an, dass wir im Tiefschlaf auch gelebt haben, doch wir selbst haben keine Erfahrung davon oder eine Erinnerung daran. Natürlich kann man mit einfachen Messinstrumenten belegen, dass wir im Tiefschlaf lebendig sind, denn auch dann schlägt unser Herz und durchblutet unseren Körper. Doch eine geistige Erfahrung oder ein Wissen davon haben wir nicht. Daraus kann man folgern, dass der physische Körper auch ohne Geist und ohne «ich» funktionieren kann.
Alles was wir denken, und noch viel schwerwiegender: alles was wir glauben, ist also gar nicht zwingend notwendig. Und deshalb lohnt sich doch sehr, vor allem die eigenen Glaubenssätze und -konzepte einmal -oder auch mehrmals- ernsthaft zu hinterfragen. Das mache ich nun schon seit ein paar Jahren und in dieser Zeit tauchte immer wieder das Schlagwort «loslassen» auf. Ich stellte fest, dass sehr vieles, woran ich glaubte, schlicht keine Relevanz (oder Wahrheit) hat und eben losgelassen werden kann. Manchmal ist es erstaunlich und verwirrend, was man alles glaubte, nur weil es als allgemeingültig, als Common-Sense, betrachtet wird. Man übernimmt extrem vieles, ohne es je konkret zu überprüfen.
Bei genauem Hinsehen entpuppt sich dann das Meiste als Fata Morgana (oder als schöne Geschichte). Als gesellschaftliche Übereinkunft oder auch als Fundament für zwischenmenschlichen Umgang. Kommunikation und Interaktion entstehen erst mit der Glaubensannahme von Dualität und wenn man diese Annahme nun in Frage stellt oder gar bezweifelt… bleibt NICHTS mehr übrig.
Genauso wie mit der Frage «Wer bin ich?». Die ehrlichste Antwort ist «ich weiss es nicht». Und wenn man weiter bohrt und sucht kommt man irgendwann an dem Punkt wo man feststellt: So etwas wie ein «ich» gibt es gar nicht. Es entpuppt sich alles als ein Gedanken- und Glaubenskonstrukt, welches einer ernsthaften Überprüfung nicht standhält. Und was bleibt dann übrig? NICHTS.
Alle unsere Sinneswahrnehmungen werden durch dieses Gedanken- und Glaubenskonstrukt gefiltert. Wir sehen nichts so wie es ist, sondern so, wie wir glauben, dass es ist. Deshalb können zehn Menschen den gleichen Vorgang beobachten und alle zehn erzählen danach eine andere Geschichte darüber. Die Hauptmerkmale mögen noch übereinstimmen, doch spätestens in den Details wird sich die Erinnerung erheblich unterscheiden. Je nach geistiger Prägung der jeweiligen Personen.
Um nun noch irgendwie die Kurve zu kriegen, bevor ich alles als absurd und unreal bezeichne, einigte ich mich innerlich auf «sowohl als auch». Das menschlich erfahrbare Leben ist voller Dualität, Abstufungen und Gegensätzen. Es ist aber auch NICHTS (Non-Dualität). Im oben verlinkten Video beschreibt Robin dies sehr schön als «Nothing appearing as everything» - NICHTS erscheint als ALLES. Es ist «sowohl als auch».
Das verstehe ich in keinster Weise als abwertend oder negativ. Das kann es auch gar nicht sein, denn alles «ist wie es ist». In jedem Moment Vollständig und ohne Alternative. Erst unsere Gedanken und Worte machen es zu etwas Anderem. Erst unsere Gedanken heften allem irgendwelche Etiketten an, machen es gut, schlecht, richtig oder falsch. Unvollständig.
Solche Überlegungen haben in den letzten Jahren mein Leben enorm vereinfacht. Natürlich beurteilt mein Geist immer noch alles was er sieht, hört, fühlt und schmeckt. Noch immer versucht mein Geist aus allem irgendeinen Sinn zu basteln, damit es im bestehenden Glaubenskonstrukt sein Platz findet. Ja, das geschieht immer noch genau gleich. Was sich aber grundlegend geändert hat ist, dass ich diesem ununterbrochenen Gedankentratsch viel weniger Beachtung und Bedeutung schenke. Es sind einfach Gedanken, die durch meinen Kopf ziehen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich identifiziere mich nicht mehr damit. Es ist nur eine Seite der Medaille, egal, ob das «sowohl» oder das «auch».
Das führte auch zur Erkenntnis, dass man vermutlich gar nie beschreiben kann, wer man ist. (Weil man es eben schon jederzeit war, ist und sein wird). Man kann eigentlich nur erleben und beschreiben, was nicht ist und wer man nicht ist. Man IST und das ist unbeschreiblich. Eben jenseits von Sprache und Dualität. 🙏