Seit geschätzten 15 Jahren werden im Bereich motorisierter Individualverkehr grosse Anstrengungen unternommen um von fossilen Treibstoffen wegzukommen. Das Rennen macht (zumindest bis anhin) die Elektrifizierung von Autos, Motorrädern, Fahrrädern und Kleingeräten wie E-Scooter, E-Boards, E-Monowheeler und was es mittlerweile noch so alles gibt. Gas-, Biodiesel-, oder Brennstoffzellen-Antriebe haben es sehr schwer. Staatliche Fördergelder und riesige Summen von privaten Investoren fliessen in die Entwicklung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen.
Im Bereich der Autos ist das 2003 gegründete Unternehmen Tesla der am hellsten leuchtende Stern am Firmament. Dieses Jahr überstieg der Börsenwert von Tesla den zusammengerechneten Wert der grossen deutschen Automobilhersteller (VW, Audi, BMW, Porsche) obwohl Tesla stückzahlenmässig weit hinter diesen Traditionsfirmen herhinkt.
Aber... Autos interessieren mich nicht wirklich... 😏
Spannender finde ich die Mikromobilität. Hier hat sich in den letzten Jahren enorm viel getan. All die E-Scooter und E-Fahrräder die aufgetaucht sind, sind nicht nur etwas für faule Leute, sondern sie eröffnen auch ganz neue Möglichkeiten und Anwendungsbereiche, an die man bisher gar nicht gedacht hat. Vor allem im städtischen Bereich, für vorwiegend kurze Distanzen, ergeben sich dadurch neue und spannende Lösungen.
Ein grosses Problem im innerstädtischen Bereich sind die unzähligen Lieferdienste mit ihren, meist dieselbetriebenen Grossraumfahrzeugen. Da liefert die Post, UPS, DPD, EMS, und wie sie alle heissen, daneben grosse Speditionsfirmen, lokale Getränkehandlungen, viele private Kurierunternehmen, und, und, und... Und alle teilen den begrenzten öffentlichen Raum, parken an den unmöglichsten Orten und verpesten die Luft. In diesem Segment gibt es noch viel (Umwelt-)Potential.
Der wohl grösste Rikscha-Anbieter der Schweiz hat seinen Fokus in den letzten Jahren weg vom Personentransport und hin zum ökologischen Stadt-Lieferservice verschoben. Die meisten seiner elektrounterstützten Rikschas sind heute zu Rikscha-Kleintransportern umgebaut. In diesem Geschäftsfeld ist die Auslastung stabiler und somit das Verdienstpotential grösser. In die gleiche Richtung stösst nun das Fahrzeug, welches ich heute zum ersten Mal in Zürich sah und deshalb fotografierte.
Das TRIPL-Cargomobil ist bis zu 45 kmh schnell, hat eine Reichweite von 100 Kilometern und kann bis 200 Kilo in einem 750 Liter grossen Stauraum transportieren. Das Ding sieht sehr stylisch aus und ich kann mir schon vorstellen, dass es Anwendungsfälle für dieses Fahrzeug gibt. Ich habe mir ein Werbevideo angesehen, das etwas gar optimistisch daherkommt, denn über den Bürgersteig bis vor die Haustüre, das dürfte auch für dieses Klein-Motorrad verboten sein. Auf die Schnelle habe ich nur einen Europreis von 13'500 gefunden. Das ist nicht wenig, aber in Anbetracht der hohen Entwicklungskosten und dem verbauten Material wohl gerechtfertigt. Ich bin gespannt, ob man bald mehr solcher Fahrzeuge sieht und wie sich ganz generell die urbane Mobilität weiterentwickelt.