Gestern Abend war ich richtig erschöpft und kaputt. Die Tour hat mir alles abverlangt und deshalb war klar, dass ich den heutigen Tag ruhig angehen werde um mich körperlich und auch mental zu erholen. Etwas Bürokram und etwas Bikepflege, das war der Plan.
Nachdem der Bürokram soweit erledigt war machte ich mir eine schöne Tasse Kaffee ☕ und verzog mich damit in die Bike-Werkstatt. Ich hatte eine Brems-Tausch-Aktion im Sinn. Es sollte die SLX-Bremse vom Kish ans neue TREK Procaliber und dessen Deore-Bremse dann ans Kish. Beim Kish ist die Ausgangslage simpel. Alles ist aussen verlegt und somit einfach zugänglich. Beim Procaliber ist das etwas anders, weil die hintere Bremsleitung durch den Rahmen geführt ist.
Ich demontierte also zuerst die Bremsen am Kish und danach tauschte ich die Vorderradbremsen aus. Das war recht easy. Die Leitungslängen sind nahezu identisch und passen; also musste ich auch nichts kürzen oder entlüften. Dann entfernte ich die hintere Bremse am TREK. Hierzu musste ich die Bremsleitung am Bremshebel demontieren, damit ich sie aus dem Rahmen ziehen konnte. Es war also klar, dass ich nach der Montage ans Kish diese Bremse entlüften muss. Ich stellte dann auch fest, dass die Bremsleitung eher zu lang ist und ich diese locker 10cm kürzen konnte.
Doch Vorsicht! Wenn die Bremsleitung vom TREK für das Kish zu lang ist, dann bedeutet das im Umkehrschluss, dass die Bremsleitung des Kish für das TREK zu kurz sein wird. Und so war es dann auch. Hmm... damit habe ich nicht gerechnet. Hier sieht man nun, dass die neuen Mountainbikes länger geworden sind (die Distanz vom Lenker bis zur Hinterradachse ist somit auch länger). Es muss also eine neue Bremsleitung her. Dafür schwinge ich mich aufs Motorrad und steuere einen Bikeshop an. Das ist alles eigentlich kein Problem, doch als ich vor dem Bikeshop vom Motorrad steige, spüre ich einen stechenden 🔪 Schmerz im unteren Rücken, links des Kreuzbeins. Mist! 😡 Das ist wohl ein Hexenschuss! 🔫
Ich kenne diese Schmerzen. Vor X-Jahren, als Bürogummi, hatte ich öfters mal einen Hexenschuss. Es wird zwei Tage schlimmer und danach zwei Tage besser, bis in etwa fünf Tagen der Normalzustand wieder hergestellt ist. Das hätte ich jetzt nicht wirklich gebraucht, doch nun ist es halt so. Statt zu entspannen habe ich mich nun also verspannt... 🙄
Die Bremsgeschichte brachte ich dann zuhause noch erfolgreich zu Ende. Ich machte sowohl mit dem Kish, wie auch mit dem TREK, eine kurze Testrunde. Alle Bremsen funktionieren wie sie sollen. Mission accomplished!
Die letzten Nebelreste verschwanden im Laufe des Nachmittags dann doch noch und so konnte ich noch kurz etwas zum Abendessen einkaufen. Ich nahm dafür das TREK Procaliber (und einen leichten Rucksack). Es war eine so herrlich kitschige Herbststimmung, dass ich die Rückfahrt noch mit dem nächstbesten Hügel verlängerte. So konnte ich berghoch im Wiegetritt meinen verspannten Rücken noch etwas mobilisieren und bergrunter die SLX-Bremsbeläge mit ein paar starken Bremsungen an die neue Bremsscheibe gewöhnen. Alles ist gut. 🙏