Soi Dog Foundation
Schon seit mehreren Jahren unterstützt Karin die Soi Dog Foundation mit einer Tierpatenschaft. Soi heisst Strasse und somit kümmert sich die Soi Dog Foundation vorwiegend um Strassenhunde. Wobei man sagen müsste um Hunde und Katzen, denn derzeit leben am Hauptsitz hier auf Phuket etwa 260 Hunde und 170 Katzen. Wenn Tiere hier ankommen, werden sie sterilisiert und medizinisch versorgt. Ziel ist, dass die Tiere danach (wenn möglich) in ihre bisherige Umgebung zurückkehren oder dass "Adoptiveltern" für sie gesucht werden, die sich dann um die Tiere kümmern. Und dann gibt es halt auch Tiere, die niemand will und die dann in der Tierstation verbleiben. Für diese Tiere wird ein Sponsor, ein Tierpate, gesucht, der die entstehenden Kosten übernimmt.
Natürlich wollte Karin "ihren" Ferrero mal persönlich sehen, wenn wir nun schon mal auf Phuket sind. Wir haben uns gestern die Route auf Google Maps angeguckt und rechneten, dass wir für die knapp 50 Kilometer mit dem Roller etwa eineinhalb Stunden brauchen werden. Wenn wir also an der Vormittagsführung der Tierstation teilnehmen wollten, mussten wir um 08:30 Uhr starten, damit wir dann um 10:00 Uhr vor Ort sind. Das war ein guter Plan, denn somit ist es zumindest auf der Hinfahrt noch nicht über 30° Grad heiss.
Wir sind also zeitig aufgestanden und machten uns nach dem Frühstück auf den Weg. Unser Zeitplan hat sehr gut funktioniert und bei der Ankunft waren wir doch etwas erstaunt, wie gut ausgebaut die ganze Anlage ist. Nach einer herzlichen Begrüssung und Registration wurden wir von Silvia auf eine Besichtigungsrunde mitgenommen. Alles ist sehr logisch aufgebaut. Quarantainestation, medizinischer Bereich, Erholungsstation und dann natürlich verschiedenste Zwinger, wo die Hunde ja nach Alter und sozialem Verhalten zusammenleben. Überall sieht man viel Personal und sehr viele, freiwillige Helfer. Nach Möglichkeit, wir jeder Hund einmal pro Tag aus dem Zwinger genommen und ein Helfer macht mit ihm einen Spaziergang über das Gelände, so dass der Hund auch lernt an der Leine zu gehen und dass er mal etwas Zeit alleine und weg vom Rudel hat. Das braucht natürlich viel Personal und Hunde-Spazierer. Täglich arbeiten bis zu 300 Personen auf der Station. Etwa 100 Angestellte und 200 Freiwillige.
Jeder Zwinger wird tagsüber von einer verantwortlichen Person betreut. Kot wird sofort entfernt und Urin weggespült. Bei Aggressionen unter den Hunden wird eingegriffen. Ich war wirklich beeindruckt, wie verständnisvoll und lieb mit den Tieren umgegangen wird. Hier werden die Hunde wirklich nicht einfach weggesperrt, sondern sie werden effektiv betreut. Das gleiche gilt natürlich auch für die Katzen, die in zwei andren Gebäuden untergebracht sind.
Nach der offiziellen Führung war dann Zeit für Karin um Ferrero zu sehen. Der ist sehr, sehr scheu und es dauerte einen Moment, bis ihn Karin auch wirklich streicheln konnte. Man kann nur erahnen, welche Traumas dieser Hund durchlebte. Natürlich ist es sehr schade, dass er wohl nie vermittelt wird, doch wir erhielten ein gutes Gefühl, dass es ihm hier den Umständen entsprechend gut geht.
PS: Ich bin ja etwas der Zyniker und sagte zuvor: "Dort heisst sicher jeder Hund Ferrero und wenn Sponsoren zur Visite kommen, stellen sie dir irgendeinen Hund hin und sagen: Das ist Ferrero." Auch wenn ich das nicht wirklich ernst meinte, so konnte ich mir nur schwer vorstellen, dass sie jedem Hund einen Namen geben und diese dann bei über 200 Hunden wirklich noch auseinanderhalten und richtig benennen können. Aber... so ist es. Nach der Führung sprach Silvia eine andere Angestellte an und instruierte sie mit knappen Worten: "Das ist die Sponsorin von Ferrero in Zwinger 4, bring sie doch bitte zu ihm". Die Rückfrage: "Ah, Ferrero, der scheue Braune?" Dann Silvia: "Ja, genau der."
Wenn also ein Leser oder eine Leserin ein Herz für Tiere hat, so kann ich nach diesem Besuch die Unterstützung von Soi Dog Foundation wirklich empfehlen. Hier wird das Geld sinnvoll und zum Nutzen der Tiere und auch der Gesellschaft eingesetzt. 👍