Mittwoch, 7. März 2012
aller Anfang ist schwer
Gestern Dienstag bin ich zu meinem ersten Arbeitstag als Velotaxifahrer gestartet. Kurz nach zehn Uhr morgens fuhr ich aus der Garage und kreutzte die Zürcher Innenstadt auf. Der Erfolg war... nennen wir es einmal: bescheiden.
Abends war ich noch zum Squash spielen verabredet, was mir nach 40 Kilometer Rikschafahren aber nicht mehr wirklich leicht fiel. Spass machte es trotzdem. Nur war ich nachher wirklich fix und fertig. Das merkte ich auch daran, dass ich schlecht schlief. Das passiert mir nur sehr selten und meist nach grossen körperlichen Anstrengungen. So war es wohl.
Heute Morgen spürte ich dann schon ziemlich meine Beine. Der Wetterbericht war eine Spur besser als gestern, meist sonnig und um die 7-8° Grad. Also: keine Müdigkeit vortäuschen und los! Heute startete ich ziemlich genau um halb elf Uhr morgens. Schnell stellte ich jedoch fest, dass es heute deutlich weniger Fussgänger in der Stadt hatte, was ich mir aber nicht erklären konnte.
Egal. Wieder begann ich meine Runden zu drehen, lächelte Leuten zu und versuchte Kunden zu gewinnen. Schwierig... Die Rikscha fällt auf und wird auch gerne gesehen, doch wirklich zusteigen? Ja, schwierig. Ich muss wohl noch lernen, meine Dienste auch verbal anzupreisen. Die Leute müssen wohl angesprochen werden. Dafür muss ich mich aber noch sehr überwinden. Da muss ich eine Lernkurve durchlaufen, mich überwinden und mich daran gewöhnen.
Herausfinden muss ich auch noch, ob ich mehr stehen bleiben soll um auf mögliche Gäste zu warten. Zwar versuchte ich das ab und zu, doch immer wieder packte mich dann das schlechte Gewissen. Ich kann doch nicht einfach so rumhängen, da verpasse ich doch Kunden an anderen Stellen. Also fuhr ich dann bald wieder weiter, ohne aber die Kunden, die ich glaubte zu verpassen, wirklich anzutreffen.
Das effektive Ergebnis liegt bei vier oder fünf bezahlten Fahrten pro Tag. Weniger als erwartet. Ich bin darüber nicht wirklich enttäuscht, denn es gibt sehr viele Gründe dafür. Ich bin noch zu unerfahren, für die Leute ist mein Velotaxi noch zu neu/zu fremd, das ist Wetter zu kalt, derzeit sind nur wenige Touristen in der Stadt, etc., etc. Vor allem das kühle Wetter lädt ja nicht gerade dazu ein, etwas untätig im Wind zu sitzen und sich durch die Stadt fahren zu lassen. Dies dürfte wohl auch ein Grund dafür sein, weshalb mein Mitbewerber "Rikschataxi Zürich" seinen Fahrdienst erst im April aufnimmt.
Für morgen Donnerstag ist der Wetterbericht ziemlich schlecht. Grau, teils Regen, teils Schneeregen, kaum über 5° Grad. Ich werde den Tag wohl zur Erholung nutzen und mich um weitere Werbepartner bemühen. Freitag und Samstag bin ich dann wieder "on the road".
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Kommentare
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Spoony am :
Ich frage mich, ob du in erster Linie eine Taxi oder eher ein Touristikevent bist. Als Taxi sind zwei fixe Standplätze im Rm Bahnhof und Bellvue plus Telefonkunden wohl eher sinnvoll. Als Touristikevent ist natürlich Spontankundschaft möglich, das aber eher nur an Tagen mit vielen Touristen. Aber auch da scheint mir ein relativ fixer Standplatz Rm Bellevue sinnvoll. Da so eine Sightseeing Fahrt doch zeit und Geld kostet, bin ich mir nicht sicher wieviele da spontan auf der Strasse zuschlagen. Zudem gibt es in der Schweiz keine Kultur spontan ein Taxi anzuhalten. Kurzum: Gefühlsmässig scheint mir ein guter Standplatz besser zu sein. Wir dein Angebot übrigens auch von Tourismus Zürich promoted?
In jedem Fall braucht man einen langen Schnauf. Viel ist ja auch Mund zu Mund Propaganda und da stellt sich der Erfolg erst nach Monaten ein! Viel Kraft dabei...
beat am :