Donnerstag, 14. Januar 2010
mit den Schneeschuhen auf den Tanzboden
Als ich gestern Abend den Wetterbericht überprüfte zeigte sich, dass heute Donnerstag wohl noch etwas besser Wetter ist, als morgen Freitag. Wenn ich also eine Schneeschuhtour machen will, dann heute.
Zu Weihnachten letztes Jahr schenkte mir Karin ja Schneeschuhe und einen Tourenführer. Ich wählte Tour Nummer 59: Tanzboden Rundtour, 11km, 750 Hm, 6-7 Std. Im Internet fand ich dann auch den entsprechenden Track, den ich mir auf GPS kopierte, damit ich wusste, wo es lang geht. Im Internet waren die Koordinaten zu dieser Tour dann schon 13km, 855 Hm, 6,5 Std. Mal sehen.
Ich packte also alles Nötige zusammen und fuhr am frühen Morgen mit dem Auto zum Startpunkt der Tour, nach Rieden, bei Gommiswald, im Kanton St. Gallen. Bis ich da alles in den Rucksack eingepackt oder angezogen hatte, war es dann gegen halb 10 Uhr, bis ich startete. Und es startete gleich heftig steil. Man kann es dem Höhenprofil entnehmen, es geht gleich richtig steil zur Sache. Ich werde sofort wieder an die gestrige Step-Aerobic Einheit erinnert. In tiefem Schnee steil berghoch zu laufen ist ähnlich wie Treppensteigen. Vielleicht noch etwas anstrengender.
Es war ein herrlicher Tag. Schon fünf Minuten nach dem Loslaufen kam ich aus dem Nebel und an die Sonne, die mich dann bis zum späten Nachmittag begleitete. Der Schnee war super. Etwa 30-40cm tief, pulverig, oft ohne Spur, wunderbar. Ich wählte oft meinen eigenen Weg und vermied Wege, die von Anderen schon gegangen wurden. Das ist zwar anstrengender, doch irgendwie richtiger. Ich denke, mit Schneeschuhen soll man im tiefen Schnee laufen und frei seine eigenen Spuren ziehen. Da muss man sich nicht an Wege und Pfade halten, wie in der schneelosen Zeit.
Der Strecke zog sich hin und wurde zunehmend anstrengender. Bis ich an meinem Tagesziel, dem Bergrestaurant Tanzboden ankomme, vergehen (mit Pause) über drei Stunden. Ich merke, dass die Angabe von 6-7 Stunden Gesamtzeit wohl zum Schluss schon hinkommt. Von da fotografierte ich den Säntis. Das Restaurant war voller Tourenskifahrer, welche hoch gelaufen sind und nachher mit den Skiern wieder ins Tal fahren. Ich schätze die Verteilung auf 70% Tourenskifahrer und 30% Schneeschuhgänger. Nach einer kurzen Stärkung machte ich mich dann wieder auf den Weg ins Tal.
Diesmal führte meine Route ziemlich steil nach unten und ich lief halb träumend vor mich hin. Dann denke ich: "Irgendwie laufe ich in die falsche Richtung...". Ich bleibe stehen und konsultiere das GPS. Tatsächlich. Ich hätte schon lange, ziemlich weiter oben, schon rechts abbiegen sollen. Dumm... Ich muss umdrehen und wieder hochlaufen, sonst entferne ich mich noch mehr. Das gibt dann noch ein paar zusätzliche Kilometer und Höhenmeter... Ich bin schon ziemlich platt, deshalb mache ich nochmals eine Pause. Ich esse mein am Morgen gemachtes Sandwich und blinzle der Sonne entgegen. Ich schaue auf das unter mir liegende Nebelmeer und denke, dass meine Freunde, zuhause im Zürcher Unterland, wohl den ganzen Tag nie Sonne gesehen haben. Der Nebeldeckel ging den ganzen Tag nie weg.
Der Tourschluss war dann nicht mehr so prickelnd. Ich musste lange einer Skipiste folgen, tauchte wieder in den Nebel ein und der letzte Kilometer war dann ganz auf Asphalt. Ich zog die Schneeschuhe aus, hängte sie an die Stöcke und schwang sie mir über die Schulter. So spazierte ich die letzten 20 Minuten zurück zum Auto. Ich war nun richtig platt. Es war kurz vor vier Uhr am Nachmittag. Macht eine Gesamtdauer von 6,5 Stunden. Das stimmt also. Nur, mit meinem Umweg bin ich auf total 15,9 Kilometer und ziemlich genau 1'000 Höhenmeter gekommen. Insgesamt war ich etwas über vier Stunden in Bewegung. Boah - nicht schlecht, Herr Specht!
Nach Dienstag Squash, Mittwoch Body Shape und heute dieser Monster- Schneeschuhtour, brauche ich den morgigen Freitag zur Erhohlung. (Denn am Samstag will ich wieder einmal mit Freunden eine Runde biken)...
Den heutigen Tag habe ich sehr gut genutzt und wurde dafür mit Prachtwetter belohnt. Es war super! Danke!
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