Donnerstag, 13. August 2020
Altersheim-Ausflug
Ich hatte grossen Respekt vor dem heutigen Tag. Wir waren von 13:00 bis 18:30 Uhr von einem Altersheim gebucht und sollten in dieser Zeit insgesamt sieben Rundtouren mit je drei Rikschas fahren. Somit kamen 42 Bewohner des Altersheims in den Genuss einer etwa halbstündigen Rundfahrt.
Im Vorfeld war mir klar geworden, dass dies mit nur drei Fahrern nicht zu schaffen ist. Das Quartier in dem das Alterzentrum liegt, ist alles andere als flach und somit dürften sieben Rundfahrten hintereinander schlicht zu anstrengend werden. Ich buchte also einen zusätzlichen Fahrer, so dass jeder mindestens einmal eine Pause machen konnte. Der Plan sah dann vor, dass ich selbst sechsmal die Runde fahre und die anderen drei Fahrer je fünfmal. Ich wusste also, dass dies ein anstrengender Nachmittag werden wird.
Zum Glück war es nicht mehr so drückend heiss, wie in den letzten Tagen. Der Himmel war bewölkt, es musste sogar mit Gewittern gerechnet werden und das Thermometer kletterte auf maximal 28° Grad.
Auf den ersten beiden Rundfahrten verdichtete sich die Bewölkung und auf Rundfahrt Nr. 3 fielen dann die ersten Regentropfen, so dass wir die Rollverdecke heruntergelassen haben. Das tat der guten Stimmung keien Abbruch und wir waren alle froh, dass es nur ganz leicht regnete und nicht gewitterartiger Starkregen aufkam. Rundfahrt 4 nochmals in leichtem Regen und auf Rundfahrt Nr. 5 konnten wir unterwegs anhalten und die Regenverdecke wieder hochrollen. Die dunklen Wolken verzogen sich und so konnten die zwei letzten Runden noch bei schönstem Sonnenschein stattfinden.
Der ganze Anlass war hervorragend organisiert. Vor dem Alterszentrum war ein Wagen der "Gelateria di Berna" und ein zweiter "aperolino"-Wagen postiert. Zusätzlich Tische und Stühle und so konnten die Bewohner vor oder nach der Rikschafahrt einen Drink oder ein feines Glacé geniessen. Später kam noch ein Handharmonika-Spieler dazu, der populäre Volkslieder spielte, bei denen viele Bewohner mit Freude mitsangen. Es war eine wirklich schöne und herzliche Stimmung. Es war auch genügend Pflegepersonal vorhanden, welches den Bewohnern bein Ein- und Aussteigen behilflich war. Wirklich alles perfekt!
Zum Schluss wurden wir auch noch zu einem Drink eingeladen und die Bewohner bedankten sich sehr herzlich für unseren Einsatz. Viele waren tief gerührt, dass sie wieder einmal die Gegend besuchen konnten, in der sie früher wohnten, arbeiteten, lebten und liebten. Und natürlich waren sie ob all der grossen Veränderungen (und Neubauten) erstaunt, die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind.
Solche Anlässe sind auch für uns Rikschafahrer etwas Besonderes. Dafür nimmt man auch in Kauf, dass man abends körperlich richtig fertig ist und nur noch früh zu Bett gehen will. Das verdiente Geld ist nur ein Teil der Bezahlung. Die Emotionen und die Dankbarkeit die wir erfahren sind mindestens genauso viel wert.
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