Montag, 9. Dezember 2019
Regenrundfahrt
Seit über acht Jahren besitze ich kein Auto mehr. Meist fahre ich Fahrrad. Zur Arbeit pendle ich jedoch mit dem Motorrad. Diese Entscheidung bereue ich höchst selten (eigentlich fast nie). Ich schätze mal, dass 350 Tage im Jahr das Motorrad die bessere Wahl ist. Das heisst es bleiben etwa 15 Tage, an denen Motorradfahren so überhaupt gar kein Spass macht. Am schlimmsten ist es bei Schnee, und knapp dahinter folgen kalte, verregnete Fahrten bei Dunkelheit. Und genau so eine Fahrt stand heute auf dem Programm.
Ich hatte erst um 18:30 Uhr eine gebuchte Rikschafahrt und so bin ich etwa um 17:30 Uhr mit dem Motorrad in die Stadt gefahren. Es regnete, es war kalt und es war dunkel... also vorsichtig fahren. Ich sehe nachts eh schon schlecht, doch mit Regentropfen auf dem Helmvisier und hellem Licht von entgegenkommenden Autos kommt es mir vor, als fahre ich auf ein Lichtervorhang zu. Würde in einem solchen Augenblick ein Hindernis auf der Strasse liegen, ich würde es nicht erkennen...
In der Garage angekommen hiess es dann die nassen Motorradkleider ausziehen und Velo-Regenhose sowie -Regenjacke für die Rikschafahrt anziehen. Luftdruck an den Rikscharädern kontrollieren, Regenverdecke herunterrollen, Wolldecke einpacken, Akkulicht anbringen, Mütze und Handschuhe anziehen und los geht's. Immerhin. es regnete dann nicht die ganze Stunde während der Fahrt und zwischendurch konnten wir das vordere Regenverdeck auch mal hochrollen. Das ist für die Fahrgäste doch deutlich angenehmer.
Wenn ich Velo-Regenkleider trage macht es für mich keinen Unterschied, ob es regnet oder nicht. Nach einer Stunde bin ich so oder so nass. Weniger von Aussen sondern mehr von Innen. So viel Atmungsaktivität gibt es gar nicht, damit ich die produzierte Körperwärme über Kleidermembrane effektiv verdampfen könnte. Im Sommer und an warmen Tagen ist das relativ egal. Aber im Winter, wenn es kalt ist, wird das schnell zum Problem. Kaum lässt die körperliche Beanspruchung nach, kriegt man kalt und beginnt in den feuchten Kleidern zu frieren.
Also nicht lange herumstehen, sondern rasch wieder in die Garage. Doch mit feuchten Bikekleidern in noch halbnasse Motorradbekleidung zu steigen ist auch nicht so lässig und wärmt auch nicht sonderlich. Vor allem während der Fahrt. Wenn ich dann zuhause bin und alle feuchten und nassen Kleider zum Trocknen aufhänge denke ich: Ganz schön viel Aufwand für relativ wenig Ertrag.
Aber hey, ich will mich nicht beklagen. Jedes Leben hat Sonnen- und Regentage und wenn mein Verhältnis im Jahr wirklich 350:15 ist, so kann ich mich glücklich schätzen.
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