Mittwoch, 1. Juli 2020
schweisstreibend
Heute Nachmittag standen zwei Rikscha-Buchungen auf dem Programm. Zuerst eine 90 Min. Stadtrundfahrt und danach eine Pensionierungsfahrt von Witikon nach Pfaffhausen.
Wer die Topografie rund um Zürich kennt, der weiss, dass Witikon der am höchsten gelegene Stadtteil von Zürich ist. Vom Seebecken bis zum höchsten Punkt sind an die 230 Höhenmeter zu überwinden. Zu Beginn ist die Steigung noch human, doch gegen Schluss kommen 150 Höhenmeter auf 1,5 Kilometer, was dann genau 10 Steigungsprozent bedeutet. Mit einer leeren Rikscha, 95 Kilo schwer, gerade noch so -im kleinsten Gang- zu schaffen. Wenn dann aber die Sonne runterknallt, das Thermometer 30° Grad im Schatten zeigt, aber nirgendwo auch nur etwas Schatten zu finden ist, dann werden diese 150 Höhenmeter zu einer Schinderei und der Schweiss fliesst in Strömen.
Ich habe das gewusst, denn vor ein paar Jahren bin ich für eine Hochzeitsfahrt schon einmal da hochgefahren. Deshalb nahm ich auch ein zweites Shirt mit, damit ich vor der Fahrt mit den Kunden das völlig Verschwitzte ausziehen und tauschen konnte. Ja, ich hatte es hart in Erinnerung und ja, diese Auffahrt fiel mir auch heute wieder sehr, sehr schwer... Es war deshalb löblich, eine Zeitreserve zur Erholung einzuplanen. Im alten Dorfkern von Witikon fand ich dann auch einen Brunnen, an dem ich mich erfrischen und mit einem kleinen Mikrofasertuch etwas waschen konnte. Welch Wohltat! (Wohl auf für die Nasen meiner Kundinnen).
Die eigentliche Kundenfahrt führte dann gleich zu Beginn wieder etwas berghoch. Mit zwei Personen im Fond musste ich auf den kleinsten Gang schalten, doch die Steigung war glücklicherweise zu bewältigen. Dann folgte ein flacher Kilometer über den Hügelrücken und danach ging es bis ans Ziel in Pfaffhausen nur noch bergrunter. Die beschenkte Person hatte viel Freude an der Rikschafahrt, die Organisatorin war zufrieden und das Trinkgeld war nett. Also alles gut.
Für den Rückweg musste ich also zuerst wieder hochfahren. Ich nahm es gemütlich, war ich doch schon ziemlich müde. Dann folgte die rassige Abfahrt zurück ins Stadtzentrum. Wobei rassig relativ ist. Die Rikscha schiebt bergab ziemlich, was das Lenken erschwert und deshalb ist es besser, immer etwas auf der Bremse zu sein, damit man nicht zu schnell wird. Irgendwann beginnen die vorderen Bremsbeläge zu stinken und die Bremsscheibe zu glühen. Da wird richtig Energie vernichtet!
Abends bin ich dann entsprechend müde. Aber auch zufrieden. Auch wenn es manchmal körperlich richtig anstrengend ist, so ist es eine dankbare Tätigkeit, die Freude schenkt und mir selbst auch Freude macht. Es ist wirklich schade, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie die ganze Geschichte derart in Frage stellt.
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