ganz normal

Wenn man regelmässig Blogeinträge schreibt neigt man ganz automatisch dazu, das Aussergewöhnliche zu bevorzugen. Das ist ganz normal, denn das stinknormale Leben gibt halt nur wenig her, über das es sich zu berichten lohnt, oder über das man nicht früher schon geschrieben hat. Meist klappt das ganz gut. Man bläht Kleinigkeiten zu Geschichten auf. Das neue Teil am Bike, die speziellen Gäste in der Rikscha, das kleine Missgeschick des Tages oder was auch immer.

Doch es gibt auch Zeiten, in denen man nicht fokussieren mag. Zeiten, die halt einfach normal verlaufen, mit all den kleinen Ups and Downs, die jedes menschliche Leben erfährt. Zeiten, in denen man in Ruhe gelassen sein will, in denen man schon genug damit beschäftigt ist, den ganz normalen Wahnsinn des Lebens ohne psychische Kratzer auf der Festplatte zu überstehen. Da hat man dann nur noch wenig Lust um Einzelheiten auch noch schriftlich wiederzukäuen.

Dieser Beitrag soll eine Wertschätzung für solche "leeren" Zeiten sein. Wobei Wertschätzung schon ein zu grosses Wort ist. Es ist O.K. wäre vielleicht besser. Ja, es ist o.k., sich einfach mal so über die Runden zu schleppen. Es ist o.k. nicht immer freudig gestimmt und frohen Mutes zu sein. Und es ist auch o.k. sich nicht immer alles "von der Seele" zu schreiben...

... über die Beiträge "Vor genau X Jahren" ist mir aufgefallen, dass ich Ende August, Anfang September, öfter mal in ein solches Loch falle. Jemand hat das den "Herbstblues" genannt. Der schöne, aktive Sommer geht zu Ende, man blickt der kühlen und dunklen Jahreszeit entgegen und wird dabei melancholisch. Ja, kann sein... es ist o.k....