Würde mein Vater noch leben, so könnte er heute seinen 87. Geburtstag feiern. Es dauert keine zwei Wochen mehr und mein 61. Geburtstag steht an...
Vor drei Jahren fügte ich hier in diesem Blog das Schlagwort alt-werden hinzu und dachte, dass ich nun über eine längere Zeit darüber berichten werde, wie ich langsam älter werde. So täuscht man sich, denn mit 58 war ich schon nicht mehr jung. Ich konnte mir damals einfach noch nicht eingestehen, dass ich eigentlich schon alt war und nicht erst alt werde. 😏
Irgendwann nach meinem 60. Geburtstag schossen mir mal folgende Gedanken durch den Kopf:
Ich bin jetzt 60. Mein Vater starb mit 80. Das heisst, wenn ich im gleichen Alter sterben würde, dann läge heute bereits 3/4 meines Lebens hinter mir und es kommen nur noch 20 Jahre. Und das werden nicht die besten 20 Jahre, sondern sie werden von körperlichem Verfall und zunehmenden Beschwerden gekennzeichnet sein.
Auch ein Gespräch mit einem meiner Freunde ist mir hängen geblieben. Als ich sagte, dass ich langsam alt werde sagte er: "Nein, Du wirst nicht alt. Du bist alt! Schau Dir mal Deine Freunde an. Alle die Kinder haben sind nun bereits Grosseltern. Hast Du schon jemals junge Grosseltern gesehen? Nein, Grosseltern sind immer alt!" Das hat mich getroffen und ist mir wohl auch deshalb in Erinnerung geblieben weil ich dachte, dass er wohl recht hat.
Im letzten Jahr hatte ich nun doch einige gesundheitliche Probleme und daraus resultierend so viele Arztbesuche wie noch nie in meinem Leben. Überall wird man nun auf das Alter angesprochen und man wird mit Gleichaltrigen verglichen. Dabei soll es wohl tröstend sein wenn man zu hören kriegt, dass man körperlich besser in Form sei als der Durchschnitt der über 60-Jährigen. 🙄
Wie auch immer: Es ist mir innerhalb des letzten Jahres doch ziemlich klar geworden, dass meine Lebenszeit begrenzt ist und sich wirklich dem letzten Viertel nähert. Wenn ich also noch Radreisen unternehmen möchte, dann sollte ich dies bald tun denn es könnte sein, dass ich nicht mehr all zu lange dazu in der Lage bin.
Das hat natürlich Auswirkungen auf das tägliche Leben und vor allem auch auf das Arbeitsleben. Nach offizieller Zählweise muss ich nun noch vier Jahre arbeiten, bis ich das Rentenalter erreiche und aus der Geldverdiensklaverei entlassen werde. Da frage ich mich natürlich: Kann ich das abkürzen? Kann ich vielleicht ein Jahr oder sogar zwei Jahre früher in Rente gehen? Was hat dies für finanzielle Konsequenzen und wie packt man so etwas richtig an?
Das muss gut durchdacht und geplant werden und dafür möchte ich im nächsten halben Jahr etwas Zeit verwenden um Klarheit zu schaffen. Ich will nicht mehr lange warten um noch ein paar Träume umzusetzen, denn plötzlich könnte es zu spät sein!