alte Liebe rostet nicht
Von den vier Fahrrädern die ich nutze, ist das Kish das Älteste. Ich kaufte den Rahmen 2007 und liess daraus vom freundlichen TREK-Händler ein vollständiges Mountainbike aufbauen. Am Freitag, 11. Mai 2007, konnte ich das fertige Bike abholen und tags darauf bin ich damit die erste Kennenlernrunde gefahren. Seither sind viele schöne Kilometer dazugekommen und das Bike wurde immer wieder umgebaut und umgenutzt. Ein Höhepunkt war sicher die Italienreise 2011, die ich mit dem Kish gefahren bin.
Seither wird das Kish vorwiegend als Strassenvelo genutzt und für die Winterreise 2017 montierte ich zusätzlich Licht und Schutzbleche, so dass es für jede Wettersituation gut gerüstet ist. Die damals angebauten Kunststoffschutzbleche haben mich aber nie wirklich überzeugt und in den letzten Jahren begannen sie auch zunehmend zu klappern, was dann der Hauptgrund war, dass ich sie im letzten Frühling demontierte. Im Oktober baute ich dann noch den Antrieb von 3x9- auf 1x11-Gänge um und bin es so noch ein oder zwei Mal gefahren.
Es hat dann bis vor zwei Wochen gedauert, bis ich endlich das Hinterrad in eine Werkstatt brachte um eine neue Felge einzuspeichen. Die Alte war so unrund und weich getreten, dass man Angst haben musste, dass das Rad unter meinem Gewicht bald zusammenbricht. Da fuhr einfach zu viel Risiko mit und deshalb musste eine neue Felge her. In der Zwischenzeit habe ich die Kassette, die Kette, die Umlenkrollen des Schaltwerks sowie das Kettenblatt entfettet und die Kette in Heisswachs gebadet. Somit ist nun nach den beiden TREKs auch das Kish von Öl- auf Wachsschmierung umgestellt. Heute morgen konnte ich das neue Hinterrad in der Werkstatt abholen und natürlich baute ich sofort alle Teile wieder zusammen, damit ich nachmittags eine ausgedehnte Testfahrt machen konnte.
Ich musste in die Zürcher Innenstadt zu der Rikscha-Garage um etwas abzuklären und eine solche Strassenfahrt ist sozusagen die Kernkompetenz des Kish. Ah, was ich vergass: Im Oktober montierte ich nebst der neuen Schaltung auch grossvolumige Schwalbe Big Apple, 29x2.15", Reifen und der dadurch gewonnene Fahrkomfort hat mich heute echt wieder überzeugt. Bei 2,0 bar Druck rollen und dämpfen die 52mm breiten Reifen einfach super! Ebenfalls änderte ich heute noch die Position des vorderen Kettenblatts. Im Oktober baute ich es an die mittlere Position der 3x9-Kurbel stellte dann jedoch fest, dass die Position ganz rechts (grosses Kettenblatt) auf den schnellen Gängen eine geradere/bessere Kettenlinie ergibt und deshalb versetzte ich heute das Kettenblatt nach aussen (die richtigen Kettenblattschrauben habe ich in der Zwischenzeit gekauft, so dass ich das grosse Kettenblatt auch gleich entfernen konnte).
Ins Stadtzentrum von Zürich und zurück ergibt gesamthaft um die 40 Kilometer und etwas über zwei Stunden Fahrzeit, was eine aussagekräftige Testrunde ergibt. Und ich kann es nicht anders sagen: Das war richtig Spitze! Alles funktioniert genau so gut, wie ich mir das gewünscht habe. Die Übersetzungsbandbreite von einem 32er Kettenblatt mit einer 11-40 Kassette ist für mich ausreichend, der gewachste Antrieb läuft geräuschfrei und die Gänge wechseln sich wunderbar leicht und geschmeidig. Auch der Spank-Lenker (der früher mal am TREK1120 war) passt mir sehr gut und verleiht dem Bike eine verspielte Note. Ja, alte Liebe rostet nicht! 😍
Bis zum nächsten "Finish" fehlen eigentlich nur noch die Schutzbleche, die auch bald eintreffen sollten. Mir graut noch etwas vor dem Anbau, doch auch diese Hürde werde ich überspringen.