Mittwoch, 8. November 2023
Mittwoch, 1. November 2023
Training
Heute Morgen war ich mit Jürg für eine Mountainbike-Trainingsrunde verabredet. Schon die letzten drei Wochen trafen wir uns, um gemeinsam etwas Sport zu treiben. Das tut meiner Hüfte und auch meiner Moral gut.
Vor der Losfahrt beraten wir immer kurz, wo wir in etwa lang fahren wollen und ganz wichtig: Wo wir eine Kaffee- und Verpflegungspause einlegen können. Ich kenne Jürg schon ewig und wir biken vermutlich schon an die 30 Jahre zusammen und so weiss ich natürlich auch, dass er steile Anstiege mag und als Herausforderung sieht. Für mich heisst das jeweils leiden, denn ich muss geschätzte 20 Kilo mehr den Berg hochwuchten und, wer leidet denn schon gerne freiwillig? 😏 Aber Freundschaften sind nun mal ein geben und nehmen und deshalb kann ich ihn nicht dauernd zu leichteren Varianten überreden. Also versuche ich es positiv zu sehen: Steile Anstiege brauchen viel Kraft und gerade im rechten (operierten) Bein kann ich noch etwas Kraft vertragen. Und diese kriegt man halt nur durch Training.
Immerhin ist die Anfahrt zu den "Killer-Rampen" angenehm, denn wir rollen mehrheitlich bergrunter bis zur Tössegg, wo ich dann auch das Tagesfoto geknipst habe. Die Muskulatur weiss also worum es geht und ist auch schon angewärmt, als es dann so richtig zur Sache geht. Natürlich kenne ich den steilsten Streckenabschnitt. Es ist eine schmale Asphaltstrasse. Es ist also keine Frage der Traktion, sondern eine reine Kraft- und Willensfrage ob man diesen Abschnitt in einem Zug hochfahren kann oder nicht. Ich schaue nur vor das Vorderrad und versuche möglichst gleichmässig zu treten. Natürlich fahre ich im kleinstmöglichen Gang. Der Puls steigt, das Keuchen beginnt, der Schweiss tropft. Dranbleiben! Immer weiter treten!
Natürlich bin ich stolz, dass ich es heute ohne anzuhalten geschafft habe 👍. Nur weiss ich auch, dass dies nicht der einzige steile Abschnitt des Tages ist. Doch dieses "ich habe es geschafft"-Gefühl gibt Mut für die weiteren Steigungen. Trotzdem muss ich in einem Waldabschnitt dann kapitulieren und hoch schieben. Der Boden ist rutschig, ich kann die Spur nicht halten und so klappt das dann halt nicht.
Als wir dann dem Irchelkamm entlang fahren beginnt Jürg davon zu erzählen, dass wir doch mal eine Tour zusammenstellen könnten, die alle steilen Rampen die wir so kennen miteinander verbinden würde. Ich lache. Ich weiss genau, dass ich dann keine Zeit haben werde 😁.
Seit langem fahren wir wieder einmal den so genannten Schanzentrail runter nach Dättnau. Dieser Trail wird stark befahren, ist wurzelübersäht und ausgewaschen. Da brettern die Jungspunde mit ihren Enduro-Bikes runter, springen über Schanzen und fahren hohe Anlieger. Wir alten Säcke, auf unseren Touren-Bikes, gehen das schon viel langsamer an. Gerade wenn der Boden -so wie heute- eher nass und schmierig ist, ist Vorsicht geboten. Trotzdem macht es Spass und die eine oder andere, kleine Schanze wage ich sogar zu springen. Diese Adrenalinkicks haben dann schon für die Strapazen der Anstiege entschädigt.
Und das Schöne: Nun ist es nicht mehr weit bis zu einer feinen Bäckerei, wo wir gerne einkehren. Nach dieser Stärkung entscheiden wir uns dafür, noch einen Zusatzhügel unter die Stollen zu nehmen und somit war das heute ein wirklich tolles (Kraft-)Training.
Samstag, 21. Oktober 2023
von alten Zeiten
Das Hauptereignis des Tages fand dann jedoch am späteren Nachmittag und Abend statt. Da stand nämlich eine Klassenzusammenkunft auf dem Programm. Die zwei parallel verlaufenden Sekundarklassen trafen sich so quasi alle zum 60. Geburtstag. Die drei gemeinsamen Schuljahre liegen schon sehr weit zurück. Im letzten Jahrtausend, von 1976 bis 1979. Und die letzte Klassenzusammenkunft ist auch schon 10 Jahre her. In dieser Zeitspanne haben sich Einige vermutlich ziemlich verändert und so fragte sich wohl jede/r im Vorfeld, ob man denn noch Alle wiederekennen werde.
Als erstes war ich ab der grossen Beteiligung überrascht. In beiden Klassen waren damals insgesamt 40 Kinder. In der Zwischenzeit sind zwei Personen gestorben und von den Übriggebliebenen waren 26 anwesend. Das heisst, dass nur 12 Mitschüler in der Zwischenzeit so weit weg gezogen sind, dass sie die Anfahrt nicht auf sich nehmen wollten, die kein Interesse an einer solchen Veranstaltung hatten, oder die durch andere Abmachungen oder Krankheiten verhindert waren.
Während ich frühere Klassenzusammenkünfte eher als etwas anstrengend in Erinnerung hatte, fand ich es diesmal ziemlich entspannt. Mit 60 muss man nicht mehr gross angeben und sich besser darstellen als man ist. Es ist schon eher so, dass man aufpassen muss, dass nicht alle von ihren durchlebten Krankheiten und Unfällen erzählen 😉. Belustigend ist natürlich, wenn alte Schulgeschichten ausgegraben werden und man dann bemerkt, dass man selbst gewisse Ereignisse ganz anders erlebt hat und sich deshalb auch anders daran erinnert. So spielt das Leben...
Ich fand es ein anregender Abend und danke den Organisatorinnen 🙏. (Ich war nur etwas enttäuscht, dass meine Schul-Liebe aus dieser Zeit zu den Abwesenden zählte...)
Samstag, 14. Oktober 2023
verschwunden
Ich weiss nicht ob es besonders schlau ist, dass ich diesen Beitrag schreibe. Es handelt sich hier um etwas sehr Persönliches, was einen Freund und mich betrifft. Aber vielleicht hilft es meinem Verarbeitungsprozess, wenn ich mir die Geschichte mal von der Seele schreibe...
Wie vor ein paar Tagen schon geschrieben, lernte ich Peter und Matthias 1998 an meiner ersten Alpenüberquerung kennen. Peter ist ein paar Jahre später in die Schweiz übersiedelt und das hat unsere Freundschaft natürlich vereinfacht und intensiviert. Wenn man in diesem Blog nach Peter sucht, werden einem über 130 Treffer angezeigt, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass wir viele Radtouren miteinander unternommen haben.
Peter ist ein hochintelligenter und auch sehr sensibler Mensch. Manchmal vielleicht etwas zu kopflastig und dadurch für andere Menschen anstrengend, doch ich habe ihn immer sehr gemocht und versuchte ihm ein guter Freund zu sein. Echte Freunde hat man ja nicht sehr viele und ich glaubte auch immer, dass unsere Beziehung auch für Peter wichtig ist, da er ja in der Schweiz nicht sehr viele Menschen kannte. Über viele Jahre trafen wir uns regelmässig. Mehrheitlich um zusammen Rad zu fahren aber auch zu sonstigen Gelegenheiten.
Er verliebte sich dann in eine Frau mit zwei Kindern, die in den Bergen wohnte und fortan pendelte er zwischen seinem Job hier in der Region Zürich und seiner neuen Familie, in Graubünden. Der Kontakt brach damals fast vollständig ab. Er hatte einfach keine Zeit mehr, was ich zwar schade fand aber durchaus respektierte und ich freute mich auch für ihn und sein gefundenes Glück. Wir sahen uns damals nur noch ein- zweimal pro Jahr und zwischendurch telefonierten wir sporadisch. Sieben Jahre später endete diese Beziehung, er hatte wieder mehr Zeit und so trafen wir uns wieder öfter. 2019 war er dann mit auf der Bikereise von Rom nach Genua und 2020 auf der Tour in Sizilien.
In den letzten Tagen auf Sizilien brach die Corona-Pandemie in Europa aus und Italien war zu Beginn am stärksten betroffen. Er machte sich sofort grosse Sorgen und dachte schon, dass wir wegen Reiserestriktionen auf Sizilien festsitzen würden. Wir drei Anderen haben diese Sache weit weniger ernst genommen und sahen unsere Unbekümmertheit auch darin bestätigt, dass wir noch problemlos heimreisen konnten.
Als dann die Corona-Massnahmen verschärft wurden hatte ich ja viel Zeit um zu biken und deswegen rief ich zwei- dreimal auch Peter an um zu fragen ob er auf eine Trainingsrunde mitkommt. Seine Haltung war immer gleich. "Nein. Zu gefährlich." Er reduzierte alle Kontakte auf das absolute Minimum und igelte sich in seinem Safe-Space ein. So dauerte es dann auch bis Mitte Juni, bis wir uns zum Abschluss-Essen unserer Sizilienreise noch einmal trafen. Auch da zeigte sich, dass er die Corona-Pandemie enorm ernst nahm und rückblickend denke ich, dass ich ihn mit meiner naiven Art brüskierte und er das als dumm und verantwortungslos einstufte. Wie auch immer: Der Abend des 19. Juni 2020 war das letzte Mal als wir uns von Angesicht zu Angesicht gesehen haben. Seither herrscht Funkstille.
Ich versuchte mehrmals ihn anzurufen, habe ihm E-Mails geschickt und war auch mal bei ihm zuhause um nachzusehen, ob er noch am gleichen Ort wohnt. Sein Name stand noch auf dem Briefkasten, doch mein Klingeln war erfolglos. Von seiner Seite kam einfach nichts mehr und ich musste zunehmend akzeptieren, dass er mich wohl aus seinem Leben gestrichen hat. Zu Beginn dieser Funkstille dachte ich noch oft, dass sich das wieder legen wird und es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Kontakt wieder hergestellt wird. Und natürlich fragte ich mich immer wieder: "Was habe ich falsch gemacht? Was habe ich gesagt/getan, was ihn so sehr verletzt hat?"
Im Vorfeld der Überraschungs-Geburtagsparty zu meinem 60. Geburtstag hat Karin dann mehrfach versucht Peter zu erreichen. Auf ihre letzte WhatsApp-Nachricht hat er endlich geantwortet: "Eine schöne Idee, doch ich komme nicht." Das war alles. Als sie mir das erzählte, hat es diese alte Wunde wieder aufgerissen. Was habe ich nur getan? Oder: Weshalb können wir das nicht wie erwachsene Menschen besprechen und klären? Kann ja sein, dass man nach diesem Gespräch für immer getrennte Wege geht, doch dann wissen immerhin beide Personen woran es lag. So wie es jetzt ist, fühlt es sich (für mich) einfach nicht richtig an.
Ich werde ihn zwar weiterhin vermissen, doch ich werde ihn in Ruhe lassen. Ich muss sein Verschwinden einfach akzeptieren und ich versuche auch, nicht (nur) mir die Schuld daran zu geben. Auch hier gilt: Es gibt kein eindeutiges Richtig oder Falsch und keine Schuld. Es ist einfach das, was passiert. Ich wünsche ihm wirklich weiterhin alles Gute, viel Glück und Gesundheit!
Sonntag, 1. Oktober 2023
total überrascht
Eigentlich war der heutige Plan wie folgt: Morgens machen Matthias und ich mit den Mountainbikes die umliegenden Wälder unsicher und am Nachmittag unternehmen wir zu fünft einen gemeinsamen Ausflug nach Stein am Rhein.
Nach dem gemeinsamen Frühstück machten wir also unsere Fahrräder bereit, stürzten uns in die Bike-Klamotten und los gings im nebligen Unterland. Eine leichte Jacke oder ein Langarmtrikot war da noch angesagt, obwohl absehbar war, dass sich der Nebel schnell verziehen und der Sonne weichen würde. Ich hatte zwar wegen meiner mangelnden Fitness etwas Muffensausen, doch ich wollte die gemeinsame Zeit trotzdem geniessen und verdrängte die negativen Gedanken so gut wie möglich. Zudem ist Matthias sehr rücksichtsvoll und zischt nicht einfach nur vorne weg.
Es hat dann auch wirklich gut Spass gemacht. Die Trails waren trocken und super zu fahren. Wir waren meist alleine unterwegs, die Luft war frisch und gut zu atmen, die Wälder wie immer beruhigend und ja, schon bald schien die Sonne. Wirklich perfekte Bedingungen. Ich fühlte mich einzig durch das etwas begrenzte Zeitfenster etwas unter Druck und versuchte die Runde so zu gestalten, dass wir auch wirklich -wie vereinbart- um 13 Uhr wieder zurück sind. Dabei fiel mir auf, dass Matthias ganz locker blieb und auch gerne noch einen Kaffeehalt einlegen wollte.
"Kaffee ist immer gut" dachte ich und wenn wir auf dem Heimweg etwas mehr Druck aufs Pedal geben, wird es wohl nicht viel später werden. Ich hatte ja so überhaupt keine Ahnung...
Als wir vor unser Haus fuhren fiel mir als erstes auf, dass am Garagentor Luftballons angebracht waren. "Was soll denn das?" Waren das die Kinder der Nachbarn? Noch immer hatte ich keine Idee, was da vor sich ging. Erst als ich um die Hausecke kam und in den Garten sah, dämmerte es mir langsam. Überall waren Ballons und Girlanden. Alle verfügbaren Tische und Stühle standen im Garten und Karin, Ralf und Kristina waren noch voll im Vorbereitungsstress. Als ich dann auf den Esstisch sah, war auch mir klar, worum es ging. Hier startet wohl gleich eine Überraschungs-Party zu meinem morgigen Geburtstag.
Samstag, 30. September 2023
Besuch aus Leipzig
Vor 25 Jahren lernte ich Matthias aus Leipzig kennen. Wir waren Teilnehmer einer geführten Mountainbike-Alpenüberquerung, die von St. Anton am Arlberg nach Riva am Garadasee führte. Matthias war damals 17 Jahre jung und ich, mit 34, genau doppelt so alt. In dieser tollen Bike-Woche fand ich mit Peter und eben mit Matthias zwei neue Freunde. Wer diesen Blog schon länger verfolgt weiss auch, dass Matthias schon öfter mal bei uns war oder Karin und ich in Leipzig, bei Matthias und seinen Eltern Kristina und Ralf. Sie alle sind ganz liebe Menschen, die wir in unser Herz geschlossen haben. Die drei waren die letzten Wochen in Italien in Urlaub und auf der Rückreise legten sie nun bei uns in der Schweiz einen Zwischenstopp ein.
Am Morgen stand in meiner Agenda noch eine Rikscha-Buchung, was eigentlich für die gemeinsame Tagesplanung nicht so prickelnd war. Am Freitagabend entwickelten wir jedoch die Idee, dass Karin, Kristina, Ralf und Matthias später mit dem Auto in die Stadt kommen und wir dann gemeinsam mit den Rikschas die Stadt etwas aufkreuzen. Als begeisterter Radfahrer war Matthias natürlich prädestiniert um die zweite Rikscha zu fahren und er hatte die Sache auch wirklich schnell im Griff. 👍
Wie man sieht, war das Wetter prächtig bis unglaublich. Ende September und immer noch kurze Radhosen und Kurzarmtrikot, perfekt für unser Vorhaben. Wir nahmen es gemütlich und zirkelten zwischen vielen Passanten durch die Altstadt, bis wir dann ans Seebecken und von da zum Zürichhorn fuhren. Dort genehmigten wir uns im Biergarten des Restaurant Fischerstube eine Zwischenverpflegung und etwas zu trinken. Die Stimmung am See war schon fast südländisch entspannt. Nicht Wenige gingen noch im See schwimmen, Kinder spielten auf der Wiese, die Sonne glitzerte übers Wasser und man sitzt mit lieben Freunden zusammen. Solche Momente sind pures Lebenselexier, man will sie festhalten... 💫
Abends zauberten Karin und ich noch ein leckeres Filet im Teig auf den Tisch und sorgten damit für ein fürstliches Abendessen. Danach waren alle zufrieden, satt und müde. Ein rundum gelungener Tag ging friedlich zu Ende. 🙏
Sonntag, 26. Februar 2023
Kaffeefahrt
Das heutige Wetter war beispielhaft für den Ausdruck "wechselhaft". Mal zeigte sich die Sonne, dann zogen wieder Wolken auf und zwischendurch wehte es Schnee- und Graupelschauer übers Land. Die gemessenen +2° Grad fühlten sich bei dem böigen und teils kräftigen Nordwind noch deutlich kälter an. Man könnte auch sagen: Das Wetter sah von drinnen besser aus, als es sich draussen anfühlte. Trotzdem wollte ich nicht den ganzen Sonntag und vor dem PC verbringen.
Einen lieben Freund habe ich schon länger nicht mehr gesehen und so checkte ich im Internet, ob es in seiner Nähe eine Bäckerei mit angeschlossenem Kaffee gibt, welches an Sonntagen geöffnet ist. Ich wurde rasch fündig und nach einem kurzen Telefonat waren wir dann auch schon verabredet. Also warme Kleidung anziehen und mit dem Fahrrad da hin fahren.
Die Anfahrt zeigte in Richtung Nordost also direkt gegen den kalten Biswind. Unangenehm. In der warmen Stube war es doch deutlich angenehmer 😏. Ich brauchte etwas mehr als eine halbe Stunde bis zu meinem Freund und dieser stand mit seinem Velo bereits abfahrbereit vor der Türe. Von da war es dann nur noch eine kurze Fahrt bis zur Bäckerei. Diese war sehr gut besucht und wir konnten mit etwas Glück den letzten freien Tisch ergattern.
Es gab so einiges zu erzählen so wurde aus einem Cappuccino noch ein Zweiter und die Zeit verstrich im Nu. Es lohnt sich schon, Freundschaften zu pflegen. Ich sollte nicht immer einfach annehmen, dass alles o.k. ist, wenn ich länger nichts von einem Freund höre. Sondern ich sollte öfter mal die Initiative ergreifen, nachfragen und mich interessieren. Genau das unterscheidet doch Freundschaften von Bekanntschaften. Ich fand das heutige Kaffeegespräch wirklich anregend und interessant. Ja, ich sollte wirklich vermehrt solche spontanen Treffen mit Freunden organisieren und nicht nur einfach passiv abwarten. Da habe ich noch einiges Potential nach oben.
Auf dem Rückweg profitierte ich dann von einem guten Rückenwind, doch auf den letzten paar Kilometern geriet ich dann doch noch in einen der erwähnten Graupelschauer. Somit war ich dann doch froh, wieder zuhause und an der Wärme zu sein. Das war ein guter Sonntagsausflug.
Samstag, 11. Februar 2023
kurz und knackig
Schon kurz vor zehn Uhr trafen zwei Bikekumpels bei mir ein. Bei der Begrüssung sagte einer der beiden: "Ich habe nur drei Stunden Zeit und muss am Nachmittag noch arbeiten." Ich habe diese Worte vernommen und verstanden "kurz, schnell und intensiv, damit der Trainingseffekt stimmt" 😲. Nicht unbedingt das, was ich erhofft hatte. Das war nämlich eher so: Eine gemütliche Runde, mit ein paar netten Gesprächen, genüsslichem Kaffeehalt und dafür vier bis fünf Stunden draussen und aktiv sein. Das wird wohl anders werden. Sei's drum, dann halt kurz und knackig.
Knackig war auch das Wetter. Beim Losfahren so um die minus zwei Grad. Das war eigentlich ganz gut. Somit war der Waldboden noch angefroren und dadurch griffig und nicht dreckig. Sobald die Temperatur über Null steigt, wird es wohl schmierig und rutschig. Aber wie gesagt, dafür hatten wir ja gar keine Zeit 😉.
Wie zu erwarten war litt ich an den Steigungen doch ziemlich. Zu meinem Erstaunen war ich heute jedoch nicht der Langsamste. Das hat mir natürlich gut getan und die Hoffnung, dass die Arbeitsweg-Velokilometer etwas Grundkondition bringen scheint sich zu bestätigen. Doch die körperliche Belastung ist fast nicht zu vergleichen. Auf dem Mountainbike geht es immer entweder hoch oder runter. Da bleibt nur wenig Zeit um etwas zu verschnaufen, gemütliches Dahinrollen gibt es fast gar nicht. Die Belastung ist durchs Band höher und daran muss ich mich echt wieder gewöhnen.
So waren wir also nach zweieinhalb Stunden wieder zuhause. Das war wirklich kurz und knackig. War anstrengend und hat trotzdem Spass gemacht. Es ist schon toll, mit Freunden zu biken. Das hat einfach eine andere Qualität, als wenn man alleine unterwegs ist. Für ein Action-Blogfoto hat die Zeit nicht gereicht. deshalb nur der Bike-Schnappschuss nach der Ankunft.
Dienstag, 23. August 2022
Hochzeitstag von Lea & Ferdi
Dieser Beitrag entstand auf Grund eines Kommentars zu diesem Artikel. Ich war damals mehrfach in Bülach um Rikschas für Wahlwerbung zur Verfügung zu stellen. Der Übergabepunkt war jeweils vor dem Standesamt und in genau diesem Standesamt haben Lea und Ferdi geheiratet.
Zur Vorgeschichte: Die zwei lebten früher in Embrach und Ferdi bot Yoga-Lektionen an, an denen Karin und ich etwas mehr als ein Jahr teilnahmen. Ich lernte Ferdi als ruhigen und interessanten Menschen kennen, wobei unsere Bekanntschaft eher oberflächlich blieb. Es gab dann eine längere Pause und als ich daran dachte erneut an den Yoga-Lektionen teilzunehmen eröffnete mir Ferdi, dass sie nicht mehr lange hier seien und schon bald nach Uruguay auswandern würden. Ich war überrascht. Nach Uruguay? Wie kommt man denn auf so eine Idee?
Ferdi schreibt einen eigenen Blog, den ich gerne lese und deshalb hier verlinke.
Nachfolgend nun seine Worte zur Hochzeit mit Lea, in Bülach:
Spät berufen, ja, das kann man sagen. Ich war Junggeselle bis ich drei Wochen nach meinem 50. Geburtstag geheiratet habe. Und obwohl man sagt, so alte Junggesellen werden nie gute Ehemänner, findet Lea, dass ich da eine Ausnahme bin... 😉 Es gibt ja diesen Spruch: "Die Ehe ist wie eine belagerte Stadt: Die welche drin sind, möchten gerne raus, und die, welche draussen sind, möchten gerne rein." Bei mir ist das nicht so. Mir hat eine Astrologin prophezeit, dass ich einmal eine Liebesheirat haben werde. Damals war ich etwa 25 Jahre alt.
Nun, ich habe dann mit den Jahren gedacht, damit wird es wohl nichts. Auch Astrologinnen können sich täuschen. Ich habe mich schon mit meinem Schicksal abgefunden, wie Gottfried Keller. Er sass einmal missmutig in seinem Stammrestaurant (das kennst du sicher). Da kam ein Freund herein, und fragte ihn nach dem Grund der schlechten Laune. Er antwortete: Früher hat man mich immer gefragt: "Wieso heiratest du nicht?" Doch vorhin hat mich jemand gefragt: "Sag mal, Gottfried, wieso hast du nie geheiratet?"
Doch da kam mein Bruder und hat mich mit einer Mitarbeiterin bekannt gemacht. Sie hat ihm dauernd die Ohren vollgeschwatzt mit Edgar Cayce ("Der schlafende Prophet") und ähnlichen Dingen. Da hat mein Bruder zu ihr gesagt: "Du schwatzest wie mein Bruder, ich muss euch einmal bekannt machen." Ja, und das hat dann augenblicklich funktioniert.
Sicherlich sind Lea und Ferdi aussergewöhnlich gewöhnliche Menschen, die positiv und voller Tatendrang dem Leben begegnen. Ich finde ihren Weg bemerkenswert und so wünsche ich ihnen nicht nur einen tollen Hochzeitstag sondern auch für die Zukunft alles Gute und beste Gesundheit. 💕
Sonntag, 14. August 2022
Zeppelin-Flug
Vor vier Jahren veranstalteten wir in unserem Garten ein grosses Fest. In diesem Jahr wurde Karin 50, ich 55, wir waren seit 25 Jahren verheiratet und bewohnten seit 15 Jahren unser Haus in Embrach. Wahrlich viele gute Gründe um mal alle Freunde und Bekannten einzuladen und eine grosse Party zu veranstalten. Ich bin rückblickend etwas überrascht, dass ich damals keinen Blogeintrag dazu geschrieben habe. Sei's drum. Wir haben damals etliche Geschenke erhalten und unter anderem wurde uns ein Zeppelin-Rundflug in Friedrichshafen geschenkt.
Die Zeit vergeht, man vergisst vieles wieder und irgendwann in diesem Frühjahr kam uns dieser Gutschein wieder in die Hände. Es war also an der Zeit, ein Datum festzulegen und diesen Ausflug zu planen. Erst buchten wir den Rundflug Mitte Juli, doch wenige Tage davor, wurde der Flug infolge technischer Schwierigkeiten abgesagt. Also ein neues Datum finden und das war dann der heutige Tag.
Das Wetter war ansprechend gut, warm, leicht diesig aber immer noch mit guter Sicht und wir freuten uns auf dieses Erlebnis. Zugegeben: Der Aufwand für einen 30 Minuten dauernden Rundflug ist relativ hoch. Nach Friedrichshafen brauchen wir mit dem Aute ziemlich genau zwei Stunden und es wurde uns empfohlen, etwa eine Stunde vor dem Flug auf dem Flugplatz zu erscheinen. Macht also etwa 5 Stunden Aufwand für 30 Minuten Flug. Wie auch immer. Ein Zeppelin-Flug ist etwas Besonderes, was wir beide noch nie erlebt haben.
Der Flug war dann tatsächlich sehr beeindruckend. Die Flughöhe beträgt nur etwa 300 Meter über Boden und die Geschwindigkeit beträgt etwa 60 hm/h. Man hat also wunderbar Zeit um die tolle Sicht über den Bodensee und die vielen schmucken Uferorte zu geniessen. Der Zeppelin wird von drei Propellern angetrieben und somit ist es nicht ganz so ruhig wie in einem Heissluftballon, dennoch ist es nicht laut und man kann sich während des Fluges gut über das Gesehene unterhalten. Hat wirklich Spass gemacht! Vielen Dank an die lieben Freunde, die uns dieses Erlebnis möglich machten.