Referenzrunde kaputt
Im April bin ich noch kein einziges Mal meine Referenzrunde gefahren und heute ist schon der 15. also Mitte des Monats. Es ist an der Zeit um diese anstrengenden zwölfeinhalb Kilometer wieder einmal in Angriff zu nehmen. Je länger ich die Runde nicht fahre, desto lauter wird mein innerer Schweinehund, der sich vor den Strapazen drücken will. Muss das wirklich sein? Ist doch so steil und anstrengend. Und ich bin müde, ausgelaugt und kaum motiviert. Die Velofahrt zum Morgenjob war doch schon anstrengend genug... 👹
Ein Blick auf den Wetterbericht für die nächsten Tage zeigt, dass es vor Ostern keinen so schönen Tag wie heute mehr geben wird. Das TREK Procaliber steht bereit. Zeit ist vorhanden. Es gibt wirklich keine valable Ausrede 😇. Also los: Umziehen und MACHEN!
Der Start und die erste Steigung gelingen über erwarten gut. Ich keuche zwar heftig, weiss aber auch, dass ich einen Gang schwerer fahre als üblich. Gegen Ende der Steigung komme ich an eine Baustelle mit generellem Fahrverbot. Hier wird auf etwa 200 Metern Länge beidseitig der Strassenrand saniert. Diese Arbeiten dürften locker einen Monat dauern. Natürlich quetsche ich mich mit dem Velo vorbei, doch regelmässig sollte ich das nicht tun. Am höchsten Punkt zeigt die erste Zwischenzeit eine rekordverdächtig tiefe Zeit. Super! Dranbleiben!
Auf der Abfahrt und Anfahrt zur zweiten Steigung pedale ich mit solange ich kann und mache mich aerodynamisch klein. Ich will auch an dieser Steigung einen Gang höher fahren und bin bereit dafür zu leiden. Es sind ja nur etwa zehn Minuten bis zum nächsten Kulminationspunkt. Den Schlussabschnitt attackiere ich im Wiegetritt und das GPS registriert erneut einen höchsten Pulswert. Diesmal 165 Schläge pro Minute (letztmals 163). Auch hier gibt es eine neue Bestzeit!
Wieder schnell und konzentriert in die Abfahrt. Solange mittreten wie es geht und den Schwung für die Schlusssteigung mitnehmen. Es wird hart. Der steilste Abschnitt folgt. Wieder Puls über 160 und den Geschmack von Karton im Mund. Ich fahre leistungsmässig voll am Limit, doch ich bin gewillt das durchzustehen. Die Erfahrung von über 100 Referenzrunden hilft mir. Und siehe da: Es wird auch hier eine Top-Zeit (obwohl ich erneut an der Baustelle vorbeikomme).
Als ich zuhause die Aufzeichnung stoppe weiss ich, dies ist ein neuer Rekord. Für die 12,6 Kilometer und 400 Höhenmeter brauchte ich erstmals weniger als 45 Minuten, nämlich genau 44 Minuten und 36 Sekunden. Das entspricht einem gefahrenen Schnitt von 17 km/Std. Cool! 🥇
Als ich am 30. Januar 2024 die Runde zum ersten Mal gefahren bin, brauchte ich dafür etwas mehr als eine Stunde. Damals dachte ich, dass ich "in Topform" die Runde in 45 Minuten schaffen könnte. Heute, bei Referenzrunde Nr. 109, bin ich nun erstmals unter diesen 45 Minuten geblieben. Das freut mich schon sehr!
In den kommenden Wochen wird es wegen der Baustelle schwierig, die Runde überhaupt fahren zu können. Am ehesten geht es wohl an den Wochenenden, wenn die Bauarbeiten ruhen. Da sollte man an den Abschrankungen vorbeikommen ohne Ärger mit Bauarbeitern zu bekommen. Mal sehen.
Unsere diesjährige Blumenwiese gefällt mir ausgezeichnet 😍. So vielfältig wie in diesem Jahr habe ich sie noch nie wahrgenommen. Ich werde den Rasenmäher noch einige Zeit stehen lassen und mich genauso an der Blumenpracht erfreuen wie die vielen Bienen, Hummeln und anderen Insekten, die überall herumschwirren. Und auch Nachbars Katze hat sich gekonnt ins Bild geschlichen 😺.