Als ich kurz nach 05:00 Uhr vor die Haustüre trat, schneite es und alles war mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Ups 😲! Ich hätte am Sonntag nicht nur Karin's Auto mit Winterreifen ausrüsten sollen, sondern auch das KISH-Strassenrad. Winterreifen wären ja vorhanden. Nicht dass ich es vergessen hätte, nein, ich war einfach zu faul 😴. Tja, mit den Sommerslicks dürfte die Fahrt zum Morgenjob interessant werden...
Ich habe mich wie ein kleines Kind über den ersten Schneefall des Jahres gefreut. Im letzten Winter sah und fühlte ich gar nie Schnee. Die einzigen Tage, an denen es bis ins Flachland runter schneite, die verbrachten wir bei Sonne, Sand und Strand, bei knapp 30° Grad, in Thailand. Auch sehr schön aber halt anders schön. Meine letzte Schneeerfahrung liegt also schon etwas zurück...
Die Schneeflocken waren gross, klebrig, feucht und schwer. Die drei oder vier Zentimeter Schneeschicht am Boden dementsprechend rutschig. Zum Glück führt mein Arbeistweg zu grossen Teilen auf abgetrennten Radwegen. Wenn ich nämlich auf der Fahrbahn, am Strassenrand entlang fahre, liegt da von Autos verdrängter Schnee, in der Fahrspur ist es ziemlich rutschig und wenn Autos überholen und zur Mitte ausweichen, dass spritzen die Autoräder den verdrängten Nassschnee gerade so kniehoh zur Seite. Danke! Macht wenig Spass. Aber ich will nicht jammern, denn das sind -wie gesagt- nur kurze Abschnitte.
Am Schönsten sind die Teilstücke, wo man auf einem noch unberührten Radweg die erste Spur in den frischen, glitzernden Schnee ziehen kann
die fallenden Schneeflocken leuchten im Scheinwerferlicht wie Sternschnuppen 💫 es gibt sonst nur die noch dunkle Nacht und den weissen Schnee, der alle Geräusche dämpft. Monochrom in seiner schönsten Form. 
Je näher man städtischem Gebiet kommt, desto mehr Schneepflüge und Salzstreufahrzeuge sieht man. Es ist wohl weniger eine Notwendigkeit, als eine Gelegenheit um Geld zu verdienen. Ausserdem lieben wir Schweizer Ordnung 😏 Schnee darf doch nicht einfach so unkoordiniert herumliegen 🤨. Der muss zur Seite geschoben werden, die Trottoirs müssen frei sein und der Verkehr soll möglichst ungehindert rollen...
Dabei ist klar, dass dieser Gruss vom Schneemann -zumindest hier- nur von kurzer Dauer sein wird. Tagsüber wird es wärmer, aus Schneefall wird leichter Regen und entlang der Strassen dominiert schon bald müdes matschgrau, das Morgen oder spätestens Übermorgen nur noch eine Erinnerung sein wird.
Auf dem Nachhauseweg begegne ich vielen Schulkindern, die auch auf dem Weg zum Mittagstisch sind. Da wird gelacht, gespielt, Schneebälle werden geworfen, oder es wird einfach etwas Schnee mitgetragen. Da fühle ich mich verbunden und glatt 50 Jahre jünger... Ja, es ist ein Wunder 🧙♂️!
Am Nachmittag wechsle ich dann doch noch die Reifen am Velo, in der Hoffnung, dass der nächste, magische Schneefall-Morgen nicht allzu weit weg ist 😉.