KISH-Pflege
Ich muss wieder fitter werden. So langsam ist der Heilungsprozess der Hüftoperation auch soweit fortgeschritten, dass ich wieder regelmässig Radfahren kann, ohne danach gleich mit zunehmenden Schmerzen geplagt zu werden. Ein gutes Mittel um eine halbwegs gute Grundfitness zu erreichen ist, wieder regelmässig mit dem Fahrrad zum Morgenjob zu radeln. Das ergibt 2x 40 Minuten Bewegung in den Tag.
Es ist schon lange her, als ich das letzte Mal mit dem Kish zum Morgenjob gefahren bin und ich wusste, dass zuvor das gute Rad lange Zeit einfach nur gebraucht und nicht mehr gepflegt wurde. Die Bremsen quitschten fürchterlich, die Kette begann zu rosten und ganz allgemein war der Zustand dieses schönen Fahrrads eher bemitleidenswert. So ist das wenig motivierend.
In den letzten Wochen habe ich mir die Sache genauer angesehen und ein paar Teile bestellt, die in der Zwischenzeit auch angekommen sind. Und heute war dann der perfekte Tag um sich dem KISH ausgiebig zu widmen. Als erstes musste ein Schaumbad her, weil an einem dreckigen Fahrrad herumzuschrauben so gar keinen Spass macht. Dann baute ich das Vorderrad aus und wechselte die Bremsscheibe und die Bremsbeläge. Die alte Bremsscheibe war nur noch 1,6mm dick und SHIMANO sagt, dass man spätestens bei 1,7mm die Bremsscheibe austauschen soll.
Beim Hinterrad wurde es etwas komplizierter, denn da hatte ich (schon länger) einen kräftigen Seitenschlag in der Felge. Räder zentrieren kann ich nicht und um dem Mechaniker die Arbeit zu erleichtern, baute ich Reifen, Schlauch, Bremsscheibe und Kassette ab. Dann fuhr ich mit dem nackten Rad in die Werkstatt und da machte sich mein Vorgehen dann bezahlt. Weil er das Rad nur noch in den Zentrierständer stellen und gleich loslegen konnte, war die Sache in zehn Minuten erledigt und mit 20 Franken in die Kaffeekasse bin ich auch recht günstig davongekommen. Also wieder nach Hause und alles zusammenbauen. Auch hinten montierte ich eine neue Bremsscheibe und neue -beläge.
Nun galt es eigentlich nur noch den dreckigen Antriebsstrang zu reinigen und frisch zu ölen. Hmmm... Gemäss Kettenlehre ist die Kette schon übermässig lang. Das mittlere Kettenblatt ist auch schon ziemlich verschlissen und auch die kleinen Rollen am Schaltwerk haben schon viel bessere Zeiten erlebt. Aktuell fehlen mir diese Teile. Da werde ich in den nächsten Wochen noch einmal eine Bestellung tätigen müssen. Na ja, eilt ja nicht. Und bis ich diese Teile dann wechsle, tun die Vorhandenen ganz sicher noch ihren Dienst.
Nach getaner Arbeit musste natürlich eine Probefahrt gemacht werden und das liess sich ganz gut mit einem Besuch in einer Bäckerei verbinden. Nun bremst es wieder ohne dass alle auf mich aufmerksam werden. Sehr gut. Der SPANK Spike Lenker passt gut zum Bike und sieht um Welten besser aus, als das Jones-Geweih zuvor. Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden und wenn das Wetter am kommenden Montag stimmt, steht einer ersten Arbeitsfahrt nun nichts mehr im Weg.