Dienstag, 7. Januar 2025
Bike to work
Von Samstag auf Sonntag fiel Schnee und somit wollte ich am Montag nicht unbedingt mit dem Motorrad zum Morgenjob fahren. Mit den nahezu profillosen Reifen ist mir das bei Schneematsch und überfrierender Nässe einfach zu gefährlich. Bei diesen Wetterverhältnissen bevorzuge ich das Fahrrad. Das ist zwar auch nicht stabiler, doch sollte man stürzen, so stürzt man langsamer und wird dabei auch nicht von einem schweren Motorrad erschlagen... 😏
Es ist schon ewig her, seit ich diesen Arbeitsweg das letzte Mal per Bike zurückgelegt habe. Das muss vor der Hüftoperation, also vor fast zwei Jahren gewesen sein. Das kann man also durchaus wieder einmal machen. Natürlich wird mir schon bei der Vorbereitung klar, dass dies doch einiges aufwändiger ist als die Fahrt mit dem Motorrad. Es braucht mehr Kleider und vor allem auch mehr Zeit. Ich stelle den Wecker deshalb auf 04:15 Uhr 🙄.
Momentan bin ich noch etwas Jetlag-geplagt. Das heisst: Ich bin abends schon früh müde und schlafe deshalb rasch und problemlos ein, doch dann wache ich etwa um 02:00 Uhr auf und bin hellwach. In Vietnam ist es dann 08:00 Uhr und das war auch die Zeit um die wir in den letzten drei Wochen jeweils aufgestanden sind. Nur jetzt ist es halt blöde, wenn ich mitten in der Nacht aufwache und nicht mehr wirklich einschlafen kann. Das wird sich in den nächsten Tagen wohl schrittweise bessern, doch so fällt es mir aktuell zumindest nicht wirklich schwer um so früh aufzustehen 😉.
Weil derzeit keines meiner Fahrräder über Schutzbleche verfügt, entscheide ich mich gegen das KISH und für das TREK 1120, mit Akku-Beleuchtung. Arbeitskleider, Geld, Handy, Schlüssel und Znüni passen gut in die vordere Tasche und im Geschäft kann ich das Bike an einem sicheren Ort abstellen und ich habe dort auch einen Spind, wo ich mich umziehen und die Bikekleider aufhängen kann. Soweit passt alles. Ich muss es also nur tun.
Gestern Montag hatte es nur noch stellenweise und ganz wenig Schnee und der Temperaturanstieg im Tagesverlauf hat dann auch die letzten eisigen Stellen weggetaut. Für heute war ein Föhnsturm mit Temperaturen bis gegen +10° Grad angesagt und so kam es dann auch. Heftige Windböen waren eine echte Herausforderung. Auf dem Nachhauseweg klarte es auf und es zeigt sich doch tatsächlich für einen Augenblick die Sonne. Das motivierte mich um noch eine Stunde Training, in Form einer Referenzrunde, anzuhängen. Doch es kam, wie es kommen musste. Die Wolken wurden mehr, der Himmel verdunkelte sich, der Wind nahm zu und schon bald begann es zu regnen. Das hätte ich nicht wirklich gebraucht, doch was soll's, Radfahren ist eine Outdoor-Sportart. Zuhause kann ich mir eine warme Dusche gönnen und die Kleider zum Trocknen aufhängen. Soweit also höchstens ein kleines mentales Problem.
Es ist nicht so, dass ich diese Bike-to-work-Fahrten als Vorsätze für das neue Jahr betrachte. Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Es ist eher die Freude an der Bewegung und das gute Gefühl, dass ich so ganz einfach etwas über eine Stunde Bewegung kriege. Ausserdem schärft es die Sinne und es hilft mir auch um mich für den Morgenjob zu motivieren. So verdiene ich damit nicht nur Geld sondern ich tu mir auch körperlich und mental etwas Gutes 😉.
A propos Vorsätze: Es gibt da so einen Spruch von Loriot, der mir in letzter Zeit öfter mal durch den Kopf ging: Früher war mehr Lametta! Ja, mich beschleicht manchmal das Gefühl, dass das Leben weniger bunt ist wie früher und dass es auch weniger freudige Momente bietet. All die Kriege und der politische Mist, der überall produziert wird, drückt zunehmend auf die Stimmung. Ich will mich dem vermehrt widersetzen! Es liegt am mir, wieder mehr Lametta in mein Leben zu bringen und selber bunte und freudige Momente zu generieren. Vieles ist auch eine Frage von: Worauf lege ich den Fokus? Und da hat das zunehmende Alter den Vorteil, dass man die gesammelte Lebenserfahrung nutzt, ohne sich dafür zu schämen. Ich muss (und kann) die Welt nicht retten. Vieles was ich an Informationen mitkriege hat Null direkten Einfluss auf mein Leben und vor allem: Meine Zeit ist begrenzt und es wäre schade, wenn ich mir diese verbleibenden Jahre mit Mist verderben lasse, den ich so oder so nicht beeinflussen oder ändern kann. Also konzentiere ich mich auf mein direktes Umfeld und versuche da so viel Lametta wie möglich zu verstreuen. Das hilft meinen Mitmenschen und auch mir am Meisten.
Mein heutiges Lametta waren die zusätzlichen Kilometer der gefahrenen Referenzrunde. Der kurze Sonnenschein, der heftige Wind, der Sturm, der Regen und die Genugtuung, es trotzdem gepackt zu haben. 👍
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