Kettenöl zu verschenken

Sonntag, 30. März 2025
Montag, 24. März 2025
Gestern und auch Heute bin ich in der Seitenleiste "Vor genau X Jahren" über zwei Beiträge gestolpert, in denen ich die Montage des Frontkorbes an das TREK 1120 beschreibe. Das ist nun auch schon drei Jahre her... Anfangs habe ich mich noch etwas geziert weil es etwas Oma-mässig aussieht, doch der eindeutige Nutzen hat seitdem alle meine Zweifel zerstreut. Ich will nicht mehr drauf verzichten und ich werde das Körbchen auch für die Radreise in Frankreich dranlassen. Genau so, wie es auf dem Bild ist, auch mit genau dieser Tasche 👍.
Auch sonst bin ich etwas mit Ferienvorbereitung beschäftigt. Obwohl ich im Alltag nur noch mit meinem Smartphone fotografiere (Google Pixel 4a), möchte ich für die Frankreichwoche die Digitalkamera SONY DSC-RX100M3 mitnehmen. Dafür habe ich mir eine neue Display-Schutzfolie gekauft, weil die Alte total verkratzt war und man so -vor allem bei Sonnenschein- nicht mehr viel gesehen hat. Natürlich war auch der Akku leer und bevor ich dann den internen Speicher formatierte musste ich sicherstellen, dass alle Fotos irgendwo auf dem NAS-Speicher gesichert sind. Für die kommenden Fotos sollte ich auch hier im Blog ein leeres Fotoalbum-Gerüst erstellen, wo ich dann jeweils abends die Bilder des Tages hochladen kann.
Dann überlege ich noch, ob ich die Radwoche in der Provence ohne Rucksack bestreiten kann/soll. Der Knackpunkt bildet dieses HP Pro X2 Notebook, an dem ich gerade sitze, das leider für den Frontkorb einen Tick zu gross ist. Ich könnte es in einem Packsack auf dem Gepäckträger transportieren, bin mir jedoch nicht so sicher, ob es da gut genug vor Erschütterungen geschützt ist. Ich bin diesbezüglich noch unschlüssig, zumal ich eigentlich kein Problem habe um mit Rucksack zu fahren (das habe ich 2019 und 2020 je zwei Wochen auch ohne die geringsten Probleme gemacht). Ich bin da noch unschlüssig. Kommt Zeit, kommt Entscheidung... 😉
Ansonsten freue ich mich schon mal auf die Woche Radferien mit Freunden, Anfang April. Für mich ist es dabei das erste Mal, dass ich nicht den Lead habe und weder die Strecken geplant noch die Hotels reserviert habe. Diesmal bin ich ein Teilnehmer, der sich führen lässt und geniesst 😊. Ausserdem war ich schon sehr lange nicht mehr in Frankreich 🇫🇷. Da freue ich mich wirklich drauf!
Donnerstag, 20. März 2025
Der Wetterbericht war ausgezeichnet und kündigte Temperaturen bis zu 18° Grad an. Perfekt um mit Jürg eine Trainingstour zu fahren. Es sollte nun auch die erste Ausfahrt mit dem auf 1x11 Gang Schaltung umgebauten Checker Pig Shadow sein und da war ich (als Velo-Mechaniker) natürlich gespannt, ob alles einwandfrei funktioniert.
Wir haben dan Tag und das schöne Wetter richtig ausgekostet. Gegen Ende der Tour machten wir noch einen kurzen Besuch bei meiner Mutter im Altersheim, da sie heute ihren 85. Geburtstag feiert. Das war ganz stimmig und auch andere Verwandte waren zu Besuch. Übermorgen Samstag werden wir sie dann für ein grosses Geburtstagsessen abholen und ausführen.
Donnerstag, 13. März 2025
Für mich muss ein Fahrrad so geräuschlos wie nur irgendwie möglich funktionieren. Abnorme Geräusche zerren sofort an meinen Nerven und kosten unnötig Energie. Ich akzeptiere Kettengeräusche beim Schalten, Abrollgeräusche von Reifen, das Surren des Freilaufs und ab und zu auch einmal eine quitschende Scheibenbremse. Ansonsten erwarte ich Ruhe. Vor allem berghoch hat das Fahrrad still zu sein, damit ich mich ganz auf meinen Körper konzentrieren kann. -> Soweit die Theorie 😉.
In der Praxis kommen Geräusche halt immer mal wieder vor und meist wird die Ursache auch rasch gefunden. Etwas reinigen, ölen oder fetten und schon ist man das Problem wieder los. Es gibt aber auch die hartnäckigen Fälle. Mal knackt oder knirscht es und dann ist wieder Ruhe. Es kommt und geht und lässt sich während dem Fahren auch nur schlecht lokalisieren. So begann es vor knapp zwei Monaten am TREK 1120. Das aufkommende Knacken war ziemlich synchron mit der Tretbewegung. Kann also von den Pedalen, vom vorderen Antrieb (Kurbel, Kettenblatt, Innenlager) oder von der Sattelstütze oder dem Sattel kommen. Also habe ich als Erstes die Sattelstütze und den Sattel abgebaut, die Kontaktstellen gereinigt und mit frischer Montagepaste versehen alles wieder zusammengebaut. Und siehe da: Das Knacken war weg. Für zwei oder drei Tage... Dann begann es von vorn.
Ich hatte den Sattel in Verdacht, da man dort durchaus Knackgeräusche provozieren konnte, wenn man ihn stark verdrehte. Also wechselte ich den Sattel (davon liegen ja noch zwei oder drei Stück rum). Erfolg? Nein. Es knackt weiter.
Als Nächstes demontierte ich Kurbel und Kettenblatt. Alles putzen und fetten. Beim Innenlager stellte ich fest, dass das Lager auf der Antriebsseite deutlich rauer läuft als das Lager links. Das könnte die Ursache sein. Wobei: Das ist ein sündhaft teures CHRIS KING Innenlager. Das sollte eigentlich ewig halten 🤨. Ich versuche es etwas zu schmieren und baue dann alles wieder zusammen. Diesmal erfolgreich? Nein, auch nicht 🙄. Und ewig knackt das Murmeltier.
Doch plötzlich ist das Knacken weg. Einfach so. Komisch aber super! Eine Art Spontanheilung 🧙 😚. Schön wär's. Eine oder zwei Ausfahrten später beginnt das Knacken erneut. So ein Mist! Immerhin kann ich es soweit eingrenzen, dass es nichts mit dem Sattel zu tun hat, denn es knackt auch, wenn ich stehend pedaliere. Ob es auch knackt wenn ich nicht in die Pedale trete kann ich nicht genau sagen, denn das Freilaufgeräusch der HOPE Pro4 Nabe ist so laut, dass es ein eventuelles Knacken locker übertönt. Doch schweren Herzens komme ich zu der Überzeugung, dass es wohl doch am rau laufenden Innenlager liegt. Es muss also erstens ein neues Lager her und zweitens brauche ich auch ein entsprechendes Einpresswerkzeug.
Ich suche etwas im Internet herum und stellte dabei fest, dass CHRIS KING seit 2020 keine Pressfit-Innenlager mehr verkauft, weil zu problembehaftet 🤨. Interessant. Wobei ich so oder so zu einer günstigeren Lösung tendiert habe. Innenlager sind stark belastet und dass da mal eines den Geist aufgibt ist jetzt nicht wirklich aussergewöhnlich. Und wenn dem so ist, dann kauft mal lieber etwas Günstigeres. Ich war dann doch ziemlich überrascht, dass das Standard-Shimano-Innenlager nur gerade Fr. 20.00 kostet. Da ist das Einpresswerkzeug mit Fr. 30.00 noch teurer. Ich weiss zum Glück nicht mehr, was ich 2019 für das CHRIS KING Lager bezahlt habe, doch unter Fr. 100.00 wird das Edelteil wohl nicht gekostet haben. Dafür kann ich ja nun fünf Shimano-Innenlager kaufen 😏.
Es kam also der Moment wo ich das schöne, blaue CHRIS KING Innenlager aus dem Rahmen hämmerte um danach das schnöde, schwarze Shimano-Lager einzupressen. Kurbel wieder montieren und eine Testfahrt machen. Es knackt noch immer!
Ich könnte 🤮!
In drei Wochen will ich mit dem TREK1120 eine Woche in der Provence mit Freunden radfahren. Bis dahin muss ich das Knacken wegkriegen, denn sonst drehe ich dort durch. Also heute nocheinmal auf einer ganz ruhigen Nebenstrasse dem Knacken auf den Grund gehen. Pedale gewechselt -> ohne Ergebnis. Genau hinhören. Es knackt wirklich genau im Tretrhythmus, doch es kann nicht mehr am vorderen Teil des Antriebs liegen, denn da habe ich mittlerweile alles getauscht oder frisch gefettet. Ich halte es zwar für unwahrscheinlich, doch es könnte auch vom Hinterrad kommen.
Ich entscheide mich also dafür, das Hinterrad auszubauen und die beiden verschiebbaren Ausfallenden (die das Hinterrad halten) zu demontieren. Seit dem Zusammenbau nach der Neulackierung habe ich diese Teile nie mehr angefasst. Ich baue also alles ab, putze die Teile gründlich, und fette alle Kontaktstellen leicht ein. Dann baue ich alles wieder zusammen. Ich habe zwar keine grosse Hoffnung, doch nur eine Testfahrt kann das Ergebnis zeigen. Und siehe da: OH WUNDER: Es herrscht Ruhe! Die Geräusche sind tatsächlich weg. Ich dehne die Testfahrt noch etwas aus um sicher zu gehen. Aber ja, nun herrscht wieder eine angenehme Stille. So muss es sein! 👍
Ich kann mir das nur so erklären: Die verschiebbaren Ausfallenden halten das Hinterrad seitlich fest und sind mit dem Rahmen verschraubt. Die Kontaktstellen wurden über fünf Jahre nie gewartet und so mache Reinigung mit dem Hochdruckreiniger hat auch den letzten Rest von Schmiermittel weggeputzt, so dass Metall auf Metall zu liegen kam. Wenn ich in die Pedale trete wird die Kraft auf der rechten Seite in das Rad eingeleitet und somit will es sich immer leicht nach rechts drehen. Wenn nun zwischen Ausfallende und Rahmen auch nur ein klein wenig Staub liegt, so kann das sofort knacken oder knarzen. Die Alurohre sind wie Resonanzkörper und verteilen den Schall, so dass es sehr schwer ist, die Ursache zu lokalisieren. Die Momente in der nahen Vergangenheit in denen das Knacken weg war, das waren Regentage und das Regenwasser schmierte anscheinend genug, dass es eben dann nicht knackte.
Phu! Wie auch immer. Das Problem ist nun gelöst, das Knacken ist endlich weg. Das Einzige was mich noch etwas stört ist, dass ich das edle CHRIS KING Innenlager wohl für nichts ausgetauscht habe. 🤔. Mal sehen. Vielleicht kann ich rechts ein Ersatz-Lager kaufen und dann beim nächsten Knacken aus dem Innenlagerbereich das CHRIS KING Lager wieder einbauen 😉😁.
Mittwoch, 12. März 2025
Ich bin nicht unglücklich darüber, dass nach der unglaublich schönen letzten Woche nun ein paar Regentage folgen. Ich fühle mich etwas übertrainiert, die Lust ist etwas weg und somit sind ein paar ruhigere und entspanntere Tage genau das Richtige.
Gestern sind die letzten Teile für den Umbau von Jürgs Checker Pig angekommen und so konnte ich heute die neue Schaltung anbauen und fertigstellen 🛠. Wenn fast alle Teile neu sind, geht das ganz einfach und unkompliziert. Auf dem Montageständer schaltete es sich in alle Richtungen problemlos und auch eine kurze Probefahrt bestätigte, dass alles genau so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten 👍.
Zwischendurch lümmelte ich viel am PC und im Internet herum und aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass sich die Wolken lichteten und man schon fast für einen Moment die Sonne sehen konnte. Ich überprüfte den Online-Wetterradar und stellte fest, dass zwischen grossen Regenwolken nun eine etwa einstündige Trockenphase folgt. Hmm... Ich kann doch nicht widerstehen 😉! Das ist ja gerade der Vorteil meiner Referenzrunde. Auspowern und in 50 Minuten bin ich wieder zuhause. Dafür reicht die Regenpause! Also los: Umziehen, aufsteigen, losfahren!
Beim zweiten Anstieg wollte ich (seit längerem) wieder einmal meinen Maximalpuls erreichen. Die letzten 100 Meter dieser Steigung sind schnurgerade und werden immer steiler, bevor es dann auf eine Querstrasse geht. Da kann ich aus dem Sattel gehen und im Wiegetritt alles aus mir herauspressen. Wenn ich die Querstrasse erreiche kippe ich vor Anstrengung zwar fast vom Rad, doch dann kann ich mich auch gleich hinsetzen, locker weitertreten und mich erholen. Bisher lag der gemessene Maximalpuls bei 161 Schlägen pro Minute. Heute erreichte ich einen neuen Spitzenwert von 163 bpm. Hätte ich nicht gedacht. Denn interessant finde ich, dass ich schon Puls 150 extrem anstrengend finde und ich deshalb sehr selten in den Pulsbereich von über 150 bpm komme. Das muss ich schon wollen und das geht auch nur für eine ganz kurze Zeit. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man dies ab und zu mal tun sollte, damit man weiss, wie sich das anfühlt.
Die Referenzrunde bin ich in 48:26 Min. gefahren, was eine gute aber keine Spitzenzeit ist. Der Fotohalt unterwegs und die nassen Strassen kosteten halt Zeit. Doch das ist auch völlig egal. Es kommt mir nicht so sehr auf Rekordzeiten an. Wichtig war den Kreislauf in Wallung gebracht und geschwitzt zu haben. Das hat gut getan! 😅
Samstag, 1. März 2025
Bei der Checker Pig Probefahrt von vor zwei Wochen haben Jürg und ich festgestellt, dass der über 20-jährige 2x8-Gang Antrieb ziemlich verschlissen ist und deshalb nur noch schlecht schaltet. Auf den kleinen Ritzeln überspringt hinten die Kette und vorne lässt sich kaum mehr auf das kleine Kettenblatt schalten. Das ist einfach alles ziemlich runtergefahren und ausgelutscht.
In den letzten 20 Jahren haben die Fahrradschaltungen grosse Fortschritte gemacht und die aktuellen 1x11 oder 1x12 Schaltungen funktionieren sehr präzise und ohne grosses Rumgezicke. Das ist überhaupt nicht mehr vergleichbar mit den 3-fach Schaltungen mit Umwerfer von früher. Es lag deshalb nahe, dass wir am Checker Pig nicht die 3x8 Schaltung erneuern, sondern gleich auf 1x11 umbauen. Ich konnte Jürg dazu meinen Umbau des Kish von 3x9 auf 1x11 zeigen und das hat ihn dann vollends überzeugt. Es ist ja nicht wirklich wichtig dass das Checker Pig "Zeit-korrekt" bleibt, denn es soll kein Show-Bike sein sondern genutzt werden und Spass machen.
Jürg hat gestern das Checker Pig mitgebracht und heute habe ich mal alle Komponenten abgebaut, die wir nicht mehr brauchen und eine Liste mit Neuteilen erstellt. Wobei... bei der Demontage der Vierkant-Kurbel bin ich gescheitert. So etwas fahre ich schon lange nicht mehr. Doch an den Rikschas sind noch solche Kurbeln verbaut und in der Rikscha-Garage habe ich auch einen entsprechenden Kurbelabzieher, mit dem man die Kurbeln von der Achse herunter kriegt (damit man dann die Kettenblätter demontieren kann). Das war die Motivation um auch heute auf ein Fahrrad zu steigen 😉.
Ich wollte dem TREK 1120 etwas Auslauf gönnen, das Frontkörbchen ist immer praktisch und so kann ich auch ohne Rucksack fahren. Das wäre mit der Seitentasche am Kish ja auch gegeben und dessen Strassenbereifung wäre bestimmt schneller, doch HEY! Wozu hat man denn Auswahl? 😊
Auch heute war es wieder grau und die +4° Grad fühlten sich durch den Nordwind fies kalt an. Eine Stunde hin, zwei Minuten Werkzeug suchen und einpacken und dann wieder eine Stunde zurück. Als ich auf dem Heimweg quer durch den Hardwald fuhr, fiel mir dieses, mit Moos überwachsene, Waldstück auf. Das ist der perfekte Hintergrund für mein Tagesfoto 😍. Wieder zuhause konnte ich mit dem richtigen Werkzeug dann tatsächlich die Kurbel von der 4-Kant-Welle lösen und demontieren. Somit waren nun alle Teile klar für die Bestellung, die ich dann am PC auch gleich noch losschickte. Somit ist quasi die erste Hälfte des Umbaus schon gemacht. 👍
Donnerstag, 20. Februar 2025
Gestern konnte ich die neu bestellten Schutzbleche für das Kish abholen und somit war klar, wie ich den heutigen Morgen gestalten will. Mit guter Musik, Kaffee und viel Geduld sollten diese Schutzbleche nun möglichst sauber und klapperfrei ans Velo montiert werden.
Die Schutzbleche sind 56mm breit und das ist das Maximum, was hinten in den Rahmen hinein passt. In einer idealen Welt sollten die Schutzbleche auf jeder Seite 5mm über die Reifenflanke hinausstehen, damit alles aufgeschleuderte Wasser aufgefangen werden kann. Das heisst, dass der Reifen maximal 56mm - 5mm - 5mm = 46 Millimeter breit sein sollte (oder 1,8 Zoll). Meine Schwalbe Big Apple sind jedoch theoretisch 2,15 Zoll und praktisch gemessene 52 Millimeter breit. Also bleiben links und rechts nur noch je 2 Millimeter 😄. Für die Schutzwirkung ist das jetzt nicht so der Brüller, doch für die gerade Montage der Schutzbleche hilft das insofern, als dass ich mich so ziemlich einfach am Reifen orientieren kann. Und wenn nun diese Reifen ohne irgendwo zu schleifen unter die Bleche passen, so passt das später noch besser, falls ich wirklich mal schmalere Reifen kaufe.
Die Montagekrux liegt darin, dass es am Kish-Rahmen keinerlei Gewindeösen für Schutzblech- oder Gepäckträger-Montage gibt. Ich muss das mit Rohrschellen an den Rahmen bringen und dafür braucht es an den richtigen Stellen gebohrte Löcher in den Schutzblechen. Da heisst es dann drei- oder viermal messen, bevor man bohrt, denn das muss auf Anhieb passen. Und natürlich muss alles genau mittig sein, damit sich das Schutzblech beim Festziehen nicht verwindet. Deshalb brauche ich genügend Zeit und die richtige innere Einstellung 😇.
Etwas über drei Stunden später kann man das Endresultat im Bild oben sehen. Ich bin wirklich zufrieden 👍. Der Abstand zwischen Reifen und Schutzblech ist ziemlich gleichbleibend. Alles ist stabil befestigt und nichts klappert. Natürlich brauchte es eine Testfahrt und das konnte ich mit einem Besuch im Baucenter verbinden, wo ich noch schwarze Farbe kaufen wollte. Damit will ich ein paar Kleinteile und Muttern schwarz lackieren. Silbrige, verzinkte Muttern auf schwarzen Kuststoffteilen triggern meinen inneren Monk. Das geht besser.
Mittwoch, 19. Februar 2025
Am TREK Procaliber hatte ich bislang (noch) keine Klingel 🛎. Als freundlicher Radfahrer braucht man jedoch Eine damit man Fussgänger vorwarnen kann, wenn man von hinten auf sie zufährt und gerne überholen möchte. Ich habe deshalb an allen meinen anderen Velos Klingeln, auch wenn dies an Sportgeräten jeweils etwas komisch aussieht.
Üblicherweise fahre ich mit diesen relativ kleinen PLING-Klingeln, wo man mit einem Klöppel eine kleine Blechglocke anschlägt. Diese Glocke muss jedoch isoliert montiert sein, damit sie schwingen und somit ihren Ton entfalten kann. Und oftmals hapert es genau da. Die Glocke klemmt zu stark und somit macht es statt einem gedehnten PLIIIIIIIIIIIIINGGGGGGG eben nur ein kurzes und blechernes PLING. Doof, wenn man deshalb 10x plingen muss, nur damit man wahrgenommen wird. Ich wollte also etwas Neues ausprobieren.
Wie es dann jeweils so ist, stolpere ich im Mountainbike-Forum über ein Bild, wo ich etwas Interessantes entdecke. Diesmal war es eine Kombination aus Bikecomputer-Halter und Glocke. Wobei das variabel ist, denn man kann anstelle der Glocke auch eine Action-Cam oder ein Frontlicht montieren. Zudem kann der Halter direkt am Vorbau montiert werden und somit ist der Bikecomputer oder das GPS genau mittig vor dem Lenker und ideal ablesbar. Gefällt! 😊
Ich habe dann nachgefragt, was das für ein Teil ist und wo man das herkriegt. Mit dieser Information durchstöberte ich meine Lieblingsonlineshops und wurde dann auch rasch fündig. Direkt bestellt und heute lag dann das gute Teil im Briefkasten. Natürlich konnte ich nicht warten und habe HideMyBell (lustiger Name) direkt montiert. Sieht gut aus! Und weil endlich wieder einmal die Sonne durch den Hochnebel drückte, fuhr ich gleich noch eine Referenzrunde um den Garminhalter und die darunter versteckte Klingel auszuprobieren.
Links von der Klingel sieht man einen kleinen Griff. Damit kann man die Klingel ausklicken und einen anderen Adapter einsetzen. So liegen der Verpackung verschiedene Adapter für Lampen oder GoPro-Cam bei. Brauche ich nicht, doch ist nice to have. Wirkt durchdacht und mir gefällt auch die saubere und unscheinbare Montage des ganzen Halters direkt am Vorbau. Und so von unten, wie dieses Foto aufgenommen ist, schaut kein Mensch ein Fahrrad an 😉.
Samstag, 15. Februar 2025
Von den vier Fahrrädern die ich nutze, ist das Kish das Älteste. Ich kaufte den Rahmen 2007 und liess daraus vom freundlichen TREK-Händler ein vollständiges Mountainbike aufbauen. Am Freitag, 11. Mai 2007, konnte ich das fertige Bike abholen und tags darauf bin ich damit die erste Kennenlernrunde gefahren. Seither sind viele schöne Kilometer dazugekommen und das Bike wurde immer wieder umgebaut und umgenutzt. Ein Höhepunkt war sicher die Italienreise 2011, die ich mit dem Kish gefahren bin.
Seither wird das Kish vorwiegend als Strassenvelo genutzt und für die Winterreise 2017 montierte ich zusätzlich Licht und Schutzbleche, so dass es für jede Wettersituation gut gerüstet ist. Die damals angebauten Kunststoffschutzbleche haben mich aber nie wirklich überzeugt und in den letzten Jahren begannen sie auch zunehmend zu klappern, was dann der Hauptgrund war, dass ich sie im letzten Frühling demontierte. Im Oktober baute ich dann noch den Antrieb von 3x9- auf 1x11-Gänge um und bin es so noch ein oder zwei Mal gefahren.
Es hat dann bis vor zwei Wochen gedauert, bis ich endlich das Hinterrad in eine Werkstatt brachte um eine neue Felge einzuspeichen. Die Alte war so unrund und weich getreten, dass man Angst haben musste, dass das Rad unter meinem Gewicht bald zusammenbricht. Da fuhr einfach zu viel Risiko mit und deshalb musste eine neue Felge her. In der Zwischenzeit habe ich die Kassette, die Kette, die Umlenkrollen des Schaltwerks sowie das Kettenblatt entfettet und die Kette in Heisswachs gebadet. Somit ist nun nach den beiden TREKs auch das Kish von Öl- auf Wachsschmierung umgestellt. Heute morgen konnte ich das neue Hinterrad in der Werkstatt abholen und natürlich baute ich sofort alle Teile wieder zusammen, damit ich nachmittags eine ausgedehnte Testfahrt machen konnte.
Ich musste in die Zürcher Innenstadt zu der Rikscha-Garage um etwas abzuklären und eine solche Strassenfahrt ist sozusagen die Kernkompetenz des Kish. Ah, was ich vergass: Im Oktober montierte ich nebst der neuen Schaltung auch grossvolumige Schwalbe Big Apple, 29x2.15", Reifen und der dadurch gewonnene Fahrkomfort hat mich heute echt wieder überzeugt. Bei 2,0 bar Druck rollen und dämpfen die 52mm breiten Reifen einfach super! Ebenfalls änderte ich heute noch die Position des vorderen Kettenblatts. Im Oktober baute ich es an die mittlere Position der 3x9-Kurbel stellte dann jedoch fest, dass die Position ganz rechts (grosses Kettenblatt) auf den schnellen Gängen eine geradere/bessere Kettenlinie ergibt und deshalb versetzte ich heute das Kettenblatt nach aussen (die richtigen Kettenblattschrauben habe ich in der Zwischenzeit gekauft, so dass ich das grosse Kettenblatt auch gleich entfernen konnte).
Ins Stadtzentrum von Zürich und zurück ergibt gesamthaft um die 40 Kilometer und etwas über zwei Stunden Fahrzeit, was eine aussagekräftige Testrunde ergibt. Und ich kann es nicht anders sagen: Das war richtig Spitze! Alles funktioniert genau so gut, wie ich mir das gewünscht habe. Die Übersetzungsbandbreite von einem 32er Kettenblatt mit einer 11-40 Kassette ist für mich ausreichend, der gewachste Antrieb läuft geräuschfrei und die Gänge wechseln sich wunderbar leicht und geschmeidig. Auch der Spank-Lenker (der früher mal am TREK1120 war) passt mir sehr gut und verleiht dem Bike eine verspielte Note. Ja, alte Liebe rostet nicht! 😍
Bis zum nächsten "Finish" fehlen eigentlich nur noch die Schutzbleche, die auch bald eintreffen sollten. Mir graut noch etwas vor dem Anbau, doch auch diese Hürde werde ich überspringen.
Freitag, 31. Januar 2025
Schon seit vielen Jahren gibt es Kettenschmiermittel, die auf Wachs (Paraffin) statt auf Öl basieren, doch auf breiter Front konnte sich das bis anhin nicht durchsetzen. Irgendwie fragt man sich weshalb, denn die zwei grössten Vorteile klingen doch wirklich verlockend:
Und gerade dieser zweite Punkt finde ich doch eigentlich schon matchentscheidend genug. 12-fach-Schaltkomponenten von SRAM sind mittlerweile so teuer, dass man da substantiell Geld spart, wenn man deren Lebensdauer verdreifachen kann. Beispielsweise kostet eine XX1-Kassette um die Fr. 300.00 und eine XX1-Kette um die Fr.50.00. Eine Kette am Mountainbike hält geölt um die 2'000 Kilometer, eine Kassette in etwa das Doppelte. So gesehen kostet jeder Bikekilometer eines hochwertigen Mountainbikes bereits mehr als 10 Rappen nur für Ketten, Kassetten, Kettenblätter und Öle. Das ist nicht wenig!
Die erhöhte Lebensdauer der Komponenten wird dadurch erzielt, dass Wachs trocken ist und nichts daran kleben bleibt. Öl bindet Staub und Dreck, was sich dann zu einer Schmirgelpaste verbindet (das sieht und spürt man auch bei jeder Reinigung). Dieses Sand-/Öl-Gemisch dringt in die Kette ein und der dauernde Schleifeffekt sorgt für die Längung der Kette, was dann zu weiteren Problemen an Kassette und Kettenblatt führt.
Geld ist also eine Motivation, ein sauberer Antrieb ist aus meiner Sicht jedoch mindestens genau gleich viel wert. Denn: Wie viel Zeit verwendete ich in der Vergangenheit für die Pflege von Kette und Antrieb? Ich schätze mal, dass dies 50 Prozent des gesamten Wartungsaufwands war. Die Kette sauberwischen, Kassette und Schaltröllchen mühsam reinigen und die Zähne des Kettenblatts vom Öl-/Dreck-Gemisch befreien. Dann alles wieder einölen und das überschüssige Öl erneut abwischen. Braucht Zeit, Öl und viele, viele Putzlumpen. Und gerade seit es Kassetten und Ketten in Oilslick-Optik gibt, hat sich der Putzaufwand noch einmal erhöht (denn man will das Farbenspiel ja auch sehen). Und trotzdem hat man immer sofort schwarze Finger, sobald man eines der Antriebsteile berührt. Das ist einfach nervig.
Ich habe lange mit der Umstellung auf Wachs gezögert, denn das Ganze ist nicht so ganz einfach und schnell gemacht. Der Hauptpunkt ist: Das Wachs hält nur an fett- und ölfreien Teilen. Das heisst: Man muss alles fein säuberlich entfetten und das ist nicht ganz trivial. Es bietet sich also an, dass man dies dann ins Auge fasst, wenn man so oder so eine neue Kette oder Kassette verbauen will. Erschwerend kommt hinzu, dass ich mittlerweile vier Fahrräder habe und diese Umstellung von Öl auf Wachs also einiges an Zeit, Arbeit und auch Geld in Anspruch nehmen wird. Doch wie heisst es so schön? Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut... 😉
Das TREK Procaliber ist nahezu neu. Da kann ich die bestehenden Komponenten relativ leicht entfetten und dann weiter verwenden. Beim TREK 1120 zeigt die Kettenverschleisslehre, dass es der richtige Zeitpunkt ist um die Kette zu erneuern, bevor die Kassette Schaden davon trägt. Diese zwei Velos will ich also zuerst auf Wachs umstellen. Als nächstes soll dann das CANYON Neuron folgen und zum Schluss das Kish Strassenrad. Beim CANYON habe ich Ende des letzten Jahres die Kette erneuert, doch die Kassette ist auf den kleinen Ritzeln schon ziemlich verschlissen. Das kann ich wohl noch etwa 1'500 Kilometer fahren und dann beides gleichzeitig erneuern. Dann ist der richtige Zeitpunkt um auf Wachs zu wechseln.
So habe ich in den letzten Wochen also neue Ketten und ein Wachs-System gekauft. Kaum war alles da, begann der grosse Reinigungsärger... Jede Kette ist werkseitig durch ein Bad mit zähem Öl gelaufen. Dies vor allem um Korrosion zu vermeiden und dem Kunden das Gefühl zu geben, dass die Kette werkseitig vorgeschmiert wurde. Das Zeug ist derart klebrig, dass man schon mit gröberen Chemikalien zu Werke gehen muss um auch das Innere der Kette zu entfetten. Ich entscheide mich für Nitro-Verdünner und stelle schnell fest, das braucht Zeit. Eine Kette in ein altes Gurkenglas legen und mit Nitroverdünner bedecken. Gut schütteln und etwa 24 Stunden einwirken lassen. Dann erneut gut schütteln und die Kette herausnehmen und trockenreiben. Dann mit warmem Wasser, Spülmittel und Handbürste endreinigen. Den dreckigen Nitro-Verdünner durch einen Kaffeefilter in ein zweites Glas umfüllen/reinigen und für die nächste Kette wiederverwenden.
In der Zwischenzeit habe ich weitere Youtube-Videos zum Thema angeschaut und da wurde die Reinigung von Ketten (und anderen Fahrradteilen) mittels Ultraschall empfohlen. O.K. In einem Secondhand-Online-Portal fand ich dann auch gleich einen Ultraschallreiniger für Fr. 50.00. Wenn mir das das Hantieren mit Nitro-Verdünner erspart und ich so auch schneller vorwärtskomme, dann soll mir das diese Fr. 50.00 wert sein. Gekauft. Und siehe da: Drei Tage später stand das Teil schon vor der Haustüre. Darin habe ich dann all die Ketten, die ich zuvor mit Nitro-Verdünner geputzt habe erneut gebadet. Ich war doch ziemlich erstaunt, wie viel Dreck da noch herauskam. Gut so! So langsam geht es vorwärts.
Heute kam nun der grosse Tag der Umrüstung. Einerseits badete ich die neuen Ketten einzeln im Heisswachs und andererseits begann ich an beiden TREKs die bisherigen Komponenten zu entfernen. Kette runter ist easy. Dann jeweils das Hinterrad ausbauen und die Kassette demontieren. Dann am Schaltwerk den Käfig mit dem Umlenkrollen demontieren und zum Schluss das Kettenblatt von der Kurbel lösen. Alle diese Teil mal grob mit einem Lappen vorreinigen und dann mit heissem Wasser, Spülmittel, Bürste und Schwamm gründlich putzen. Alles sauber abtrocknen und wieder montieren.
Macht zwei Stunden pro Fahrrad. In der Zwischenzeit sind auch alle Ketten gewachst und getrocknet. Nun sind sie völlig steif und müssen wieder gängig/beweglich gemacht werden. Dafür hält man die Kette an beiden Enden und zieht sie über einen Besenstiel. Ein paar Mal hin und her, umdrehen und noch ein paar Mal hin und her. Mit einem Microfasertuch die aufgebrochenen Wachstücken abwischen, dann endlich kann die Kette wieder montiert werden. Natürlich läuft sie auf den ersten Kurbelumdrehungen noch etwas holprig, doch das legt sich schnell. Es wird gesagt, dass nach etwa 20 Kilometern sich alles wieder eingespielt hat und es dann richtig rund und leise läuft. Ich bin gespannt.
Alles in allem habe ich für die zwei Umrüstungen gegen 8 Stunden aufgewendet. Für jedes Fahrrad habe ich nun zwei gewachste Ketten. So kann ich regelmässig tauschen und habe zwischendrin Zeit um die gebrauchten Ketten wieder frisch zu wachsen. Der grosse Vorteil ist, dass ich nun nie mehr entfetten muss, denn solange kein Öl oder Fett drann kommt, gibt es auch nichts zu entfetten. Eine dreckige Wachs-Kette kann man mit heissem Wasser abspülen und durch einen Lappen ziehen. Fertig.
Ich bin gespannt, wie das Ganze funktionieren wird und welche Erfahrungen ich mit Kettenwachs mache. Heute Nachmittag hat es geregnet und deshalb konnte ich keine Probefahrt machen. Doch morgen Samstag kann ich das bestimmt nachholen. Und nächste Woche möchte ich 3x mit dem TREK 1120 zum Morgenjob fahren und danach weiss ich mehr.