Sonntag, 30. Juli 2023
Flick mich!
Gestern Mittag hatte ich trotz der regnerischen Bedingungen eine gebuchte Stadtrundfahrt. Ich habe am Morgen mit dem Kunden telefoniert und mit ihm über das das Wetter gesprochen, doch er wollte die Fahrt unbedingt durchführen. Auch bei Regen. Sie seien wasserfest...
Das war dann auch nötig, denn es regnete nahezu durchgängig. Mal etwas mehr, mal etwas weniger. Immerhin war es nicht kalt und so dachte ich vor allem an das zu verdienende Geld, als wir losfuhren. Nach etwa zwanzig Minuten stellte ich fest, dass sich die Rikscha leicht nach links neigt. was ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass sich ein schleichender Plattfuss anmeldet und wir bald stehen bleiben. Ich bat also die Gäste auszusteigen und machte mich an die Reparatur. Werkzeug und Ersatzschlauch aus der Rikscha nehmen, die Rikscha auf den Rücken stellen, den Reifen einseitig öffnen und den defekten Schlauch herausnehmen.
9 von 10 Plattfüsse an der Rikscha sind auf Scherben zurückzuführen, die sich langsam durch den Reifen hindurcharbeiten und irgendwann ein Loch in den Schlauch drücken. Da nützen auch stabile Reifen und Pannenschutzeinlagen wenig. Es ist also wichtig, dass man den Schlauch nicht nur wechselt, sondern auch die Innenseite des Reifens absucht um den Glassplitter zu finden und zu entfernen. Ich habe zweimal den Reifen innen abgetastet, konnte jedoch nichts finden. Wenn die Fahrgäste so danebenstehen ist man natürlich etwas unter Druck und kann nicht ewig weitersuchen. Ich setzte also den Reserveschlauch ein, schloss den Reifen und pumpte das Rad wieder auf. Das alles schaffe ich in etwa 10 Minuten.
Wir fuhren also weiter, der Plattfuss war eigentlich schon vergessen, bis etwa 10 Minuten vor dem Ende der 90 Minuten Tour sich die Rikscha erneut nach links neigte. NEIN! Bitte nicht noch einmal. Ich habe keinen Ersatzschlauch mehr dabei. Die Gäste nahmen es sportlich "Das kann passieren. Da können Sie doch nichts dafür. Es hat trotzdem Spass gemacht. Die paar Meter bis zum Ausgangspunkt können wir auch zu Fuss gehen." Immerhin...
Ich schob also die Rikscha in Richtung Garage. Wäre ohne Regen sicher angenehmer, doch es ist halt auch heute kein Wunschkonzert. In der Garage angekommen war klar, dass ich den Schaden gleich reparieren musste. Am Montag habe ich direkt nach meinem Morgenjob eine nächste Rundfahrt anstehen und dann fehlt die Zeit dafür. Nun demontierte ich den Reifen vollständig und drehte ihn auf Links um die Innenseite gut abtasten und ansehen zu können. Wieder sah ich nichts und spürte auch nichts. Komisch... Das kann nicht sein. Ich pumpte beide defekten Schläuche auf um das Loch zu suchen und um festzustellen, ob die beiden Löcher relativ zum Ventil am selben Ort sind. Ja, sind sie. Es muss also etwas im Reifen stecken, was diese Löcher verursachte.
Nun hilft eine Kleinigkeit. Ich montiere die Reifen immer so, dass der Aufdruck des Herstellers auf dem Ventilloch zu liegen kommt. Wenn ich nachpumpen muss, finde ich so immer schnell das Ventil. Und jetzt kann ich den defekten Schlauch mit dem Ventil auf den Hersteller-Schriftzug des Reifens legen und weiss dann ziemlich genau, wo ich den Übeltäter suchen muss. Und siehe da, bald fand ich die kitzekleine Scherbe. Wahrhaftig: Kleine Ursache, grosse Wirkung 🤮. Der einzige Vorteil dieser Flickaktion war, dass unterdessen der Regen nachgelassen hat und ich mit dem Motorrad im Trockenen nach Hause fahren konnte.
Ich habe die kaputten Schläuche nach Hause gebracht und heute stand eine Reparatur-Session auf dem Programm. Auf Rundfahrten habe ich keine Zeit um das Loch im Schlauch zu suchen und einen Flicken aufzukleben, das mache ich dann an einem freien Tag zu Hause. So wie heute... Nun habe ich also wieder ein Set Ersatzschläuche. 👍
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