Deutlich ü100km
Seit das Kish wieder so gut in Schuss ist dachte ich schon ein paar Mal, dass ich gerne wieder einmal eine längere Strassentour mit über 100 Kilometern fahren würde. In diesem Blog gibt es dafür extra ein entsprechendes Schlagwort, nämlich ü100km. Klickt man auf das Schlagwort, so werden einem 55 Beiträge angezeigt, bei denen ich Radtouren von über 100 Kilometern Länge beschreibe.
Es ist nur so, dass die letzte ü100km Tagesetappe schon über elf Jahre her ist und noch nicht mal mit einem normalen Fahrrad, sondern mit der Rikscha, gefahren wurde (wie habe ich das damals nur geschafft 🤔?). Und dann kommen schon all die ü100km-Tage der Italienreise von 2011, also von vor fast 14 Jahren. Es ist also wirklich wieder einmal an der Zeit...
Heute Morgen war ich überrascht, dass es draussen trocken ist und noch mehr überraschte es mich, dass der Wetterbericht sagte, dass es den ganzen Tag zwar trüb und kühl, jedoch trocken sein würde. Regen erst wieder ab Samstagnachmittag. Oha! Damit habe ich nicht gerechnet, doch die letzten zwei Tage habe ich mich genügend ausgeruht, da könnte ich das Thema ü100km doch heute spontan in Angriff nehmen 🤟. Ich erinnerte mich dabei schwach an diese Tour, ohne jedoch konkret im Blog nachzusehen. Die Streckenführung ist ziemlich einfach, dafür brauche ich keinen GPS-Track und kann somit einfach losfahren.
Um etwa halb elf Uhr schwang ich mich in den Sattel und fuhr auf direktem Weg nach Winterthur und von da nach Sennhof im Tösstal. Es folgen gemütliche und lange Abschnitte auf sehr gut ausgebauten Radwegen, immer ganz leicht ansteigend, flussaufwärts, entlang der Töss. Schon bald nehme ich mir vor, dass ich in Steg, bei der Bäckerei Voland, einen Verpflegungshalt einlegen werde. Doch das zieht sich. Von zuhause aus brauche ich deutlich über zwei Stunden und als ich vor der Bäckerei vom Rad steige registriere ich, dass bereits 45 Kilometer auf dem Tacho stehen und meine Beinchen schon nicht mehr ganz so frisch sind.
Die 30 Minuten in der warmen Kaffeebar haben mir wirklich gut getan und auch das Stück Käsekuchen und der Milchkaffee haben wieder Kraft gegeben. Ich weiss, dass es nun nicht mehr lange berghoch geht und danach eine längere Abfahrt bis nach Rapperswil an den Zürichsee folgt. Ich schenke mir die Umrundung des Obersees und fahre von Rapperswil über den Seedamm nach Pfäffikon/SZ und von da weg alles dem linken Seeufer entlang in Richtung Stadt Zürich. Natürlich mache ich noch einen kurzen Shoppinghalt bei der Schokoladenfabrik 🍫 von Lindt und Sprüngli 😋. Wobei ich mir nicht so sicher bin ob es eine gute Idee ist noch zusätzliche zwei Kilogramm Schokolade in die Seitentasche zu packen 😉 😊.
Der Rest ist schnell erzählt, denn ich halte nun nicht mehr an, bis ich zuhause vom Fahrrad steige. Natürlich sind mir die letzten 10 oder 15 Kilometer schwer gefallen und ich bin auch nicht mehr so geschmeidig auf dem Sattel gesessen, doch das ist wohl normal, nach über 5 Stunden Radfahren. Doch genau darum ging es ja auch, denn nun weiss ich wieder, wie sich mehr als 100 Kilometer in den Beinen anfühlen und wie viel Zeit man für ein solches Unternehmen einplanen muss. Ich war insgesamt sechseinhalb Stunden draussen. Ich machte gesamthaft etwa eine dreiviertel Stunde Pause, die restliche Zeit sass ich im Sattel und habe mich um Vortrieb bemüht 🚴♂️. Das GPS sagt: 121 km., 5:47 Std., 880 Hm.