alles wird gut?
Gestern, ziemlich genau drei Monate nach der Hüftoperation, hatte ich den zweiten Kontrolltermin im Spital. Wieder wurden Röntgenbilder gemacht und eine halbe Stunde später hatte ich einen Termin beim operierenden Chirurg/Arzt.
Ich bin da mit gemischten Gefühlen hingegangen. Auf der einen Seite sehe ich die gemachten Fortschritte und auf der anderen Seite ist da immer noch dieser Druckschmerz unter der Narbe, der zwar stetig leicht nachlässt, jedoch immer noch klar vorhanden ist. Hinzu kommen die zunehmenden Schmerzen, wenn ich anstrengende Rikschafahrten absolviere. Ich habe keine Referenz, doch vor zwei Monaten, beim letzten Kontrolltermin dachte ich, dass ich heute schmerzfrei sein werde, was ganz offensichtlich nicht der Fall ist.
Als erstes erklärte mir der Arzt die aktuellen Röntgenbilder. Die Prothesen sitzen sowohl in der Hüfte, wie auch im Oberschenkel lagerichtig. Es sind weder Risse noch Spalte zu erkennen und im Vergleich zu den Bildern von vor zwei Monaten sieht man sogar, dass der Oberschenkelknochen schön an das Implantat herangewachsen ist. Aus chirurgischer Sicht sieht also alles gut aus. Da gibt es nichts zu beanstanden.
Dann musste ich mich auf das Behandlungsbett legen und der Arzt überprüfte die möglichen Bewegungsradien. Auch das passt. Ebenfalls sehr zufrieden war er mit der Wundheilung und der zurückgebliebenen Narbe. Die von mir angesprochenen Schmerzen kämen wohl daher, dass ich seitlich an der Hüfte sehr wenig Fett habe und so wenig Platz zwischen Oberschenkelknochen und Narbe sei. Da befinde sich zudem ein Schleimbeutel, der sich bei übermässiger Anstrengung leicht entzünde (und sich dann in den Folgetagen wieder erhole). Insgesamt sei er mit dem Resultat sehr zufrieden. "In ein paar weiteren Monaten werden die beschriebenen Schmerzen auch endgültig verschwunden sein. Versuchen Sie Überlast-Situationen zu vermeiden, dann kommt das wieder wirklich gut."
Wir haben dann noch etwas miteinander geredet, was mir sehr gut getan hat. Ich fühlte mich nicht einfach abgefertigt, sondern meine Bedenken wurden ernst genommen und meine Fragen beantwortet. Falls keine Komplikationen auftreten, so ist ein nächster Kontrolltermin erst im Mai 2024, ein Jahr nach der Operation, wieder nötig.
Das alles hat mich sehr erleichtert. Es kamen doch immer wieder Zweifel in mir hoch. Gerade auch, weil ich mich öfters mal überanstrengte und somit eben auch Risiken eingegangen bin. Nur, das liess sich halt sehr schlecht vermeiden, denn ich konnte wirklich nicht alle Rikschatermine ablehnen und so meine Geschäftsgrundlage ruinieren. Natürlich versuche ich auch jetzt noch die Buchungen gut zu verteilen und nicht mehr als zwei Fahrten pro Tag durchzuführen. Dieses Geschäftsjahr wird deshalb eher mau ausfallen, doch es ist wohl wirklich vernünftiger das hinzunehmen, der Heilung die nötige Zeit zu geben und mich dann auf die nächste Saison zu konzentrieren. Bis dann sollte -zumindest körperlich- wieder alles gut sein.