beats blog

Im Jahre 1968 begann die VITA Lebensversicherungsgesellschaft in der Schweiz mit dem Bau von öffentlichen Trimm-dich-Pfaden. Mittlerweile gibt es schweizweit mehr als 500 dieser Vitaparcours und so muss man meist nicht lange suchen, bis man ein nahegelegenes Angebot findet. In Embrach gibt es keinen offiziellen Vitaparcours, doch im Jahre 2009 wurde im Auftrag des örtlichen Gewerbeverbands ein vergleichbarer Fitnessparcours mit 11 Stationen und einer Gesamtlänge von 3 Kilometern gebaut. Ich bin da schon unzählige Male mit dem Bike vorbei gefahren, doch den Parcours wirklich benutzt, habe ich noch nie.

Aktuell ist ja mein Plan, dass ich wegen a) dem Rauchstopp und b) der Lungenembolie, gesunder leben und vor allem meine Fitness und Beweglichkeit steigern will. Wie viele Ex-Raucher kämpfe auch ich gegen eine Gewichtszunahme und kann trotz guter Vorsätze nicht immer die Finger von Snacks oder Süssigkeiten lassen. Es muss also der Kalorienverbrauch erhöht werden, sprich: es muss mehr Bewegung her! Und, auch wichtig: Es soll nicht nur Radfahren sein und mehr Muskelgruppen als nur die Beine trainieren.

Mit meiner Morgengymnastik bin ich sehr zufrieden, doch dabei handelt es sich mehr um ein Dehnen und Mobilisieren und weniger um ein effektives Training. Ich will da auch nicht gross schwitzen, sondern meine müden Knochen und Gelenke bewegen und verlorene Beweglichkeit wiedererlangen. Das verhilft zu einem guten Start in den Tag und beugt Rücken- und anderen Schmerzen vor.

Ich habe ja schon erzählt, dass ich zum Teil echt schockiert bin, wie eingerostet und ungelenk ich geworden bin. Positiv ausgedrückt könnte man sagen, dass ich noch ganz viel Potential habe 😁. Nüchtern betrachtet ist es eher traurig... ein paar Beispiele gefällig?

• Als ich versuchte Liegestützen (push ups) zu machen, war nach einer Einzigen schon Schluss. Ich brachte keine zwei Liegestützen hintereinander mehr zustande.
• Kniebeugen (squats)? Schon ab drei wird es unsauber, mehr als fünf oder sechs schaffe ich nicht.
• Rumpfbeugen (sit ups)? Null. Ich komme gar nicht mehr hoch. Das ist aktuell nicht machbar.
• Als ich mich das erste Mal an eine Stange hängte (dead hang), musste ich nach 10 Sekunden loslassen, weil meine Hände mein Gewicht nicht länger halten konnten.

All das lässt sich mit mehr Radfahren nicht verbessern. Ich muss abwechslungsreicher und auch gezielter trainieren, sonst wird das nichts mehr. Und so sind wir nun beim angesprochenen Fitnessparcour. Der bietet doch ein gutes Ganzkörpertraining, ist an der frischen Luft und kostenlos. Eigentlich ideal. Man muss es nur tun...

Wie angekündigt regnete es so ziemlich den ganzen Morgen, doch nach dem Mittag war es zumindest trocken und das Wetterradar versprach auch, dass es trocken bleiben sollte. Ausreichend Wetter also um mal eine Runde auf dem Fitnessparcours zu drehen. Ich zog mich entsprechend an, fuhr mit dem Bike zum Startpunkt und schloss es beim Posten 1 an die einbetonierte Tafel.

Es begann mit Posten 1 "Slalom" relativ harmlos, doch von Posten zu Posten steigerten sich die Anforderungen. Zwischen den Posten entscheide ich mich für "schnelles gehen", denn rennen konnte ich noch nie wirklich gut und die aktuellen 100 Kilo schlagen mir brutal in die Knie- und Hüftgelenke. So etwa Posten 6 war dann "Froschhüpfen" über 10 Baumstämme. Mann ist das anstrengend! Und auch koordinativ noch ziemlich anspruchsvoll. Zwei Durchgänge soll man machen. Dazwischen muss ich meinen Puls aber deutlich beruhigen.

Dann kommt irgendwann Posten 9 "Barrenstützen". Da soll man sich mit den Händen auf die Barrenholme stützen und das ganze Körpergewicht tragen. Dann mit den Händen den etwa 3m langen Barren entlanggehen. Geht nicht! Ich mag mich zwar beidhändig stützen/halten, doch sobald ich eine Hand anhebe um sie etwas weiter vorne wieder abzusetzen, knicke ich auf der anderen Seite ein. Ich vermag keine Sekunde mein ganzes Gewicht auf nur einem Arm abzustützen. Gibt's doch nicht! Das konnte ich früher einmal gut. Ich versuche es erneut, doch auch beim zweiten und dritten Mal will es nicht klappen. Ich muss mich damit begnügen, mich beidhändig zu stützen und mit den Füssen/Beinen etwas zu schwingen. Mehr geht nicht 😫.

Posten 10 ist dann eine 500m lange Finnenbahn. Ehrlich? Muss das sein? Muss ich wirklich rennen? Na gut, ich will mir Mühe geben. Es fällt mir schwer, 500m sind lang und unterwegs denke ich, dass ich irgendwann mit einer Ferse beim Auftreten die Erdkruste durchbreche und durch die Hölle direkt ins flüssige Lava des Erdinneren falle 👹.

Zu Posten 11 ist dann nichts mehr mit "schnellem gehen", es ist eher "regeneratives spazieren". Als ich dem Posten näher komme, erkenne ich ein Gerüst, oben mit horizontal angebrachten Leitern. Cool! "Hangeln"! Nachdem ich nun seit einem Monat regelmässig hänge, sollte ich das wohl schaffen. Doch leider auch hier: Fehlanzeige. Unmöglich. Ich kann zwar beidhändig an einer Leitersprosse hängen, sobald ich aber mit einer Hand loslasse um die nächste Leitersprosse zu ergreifen, stürze ich ab. Mit nur einer Hand vermag ich mich nicht zu halten. Es ist wie bei Posten 9, nur umgekehrt. Einhändig kann ich meine 100 Kilo weder stützen noch halten.

Ich bin also etwas enttäuscht von meinem ersten Fitnessparcours-Besuch und als ich mit dem Bike nach Hause fahre denke ich, dass ich nun so quasi "Vorher"-Bilder von mir machen sollte. 60 Jahre alt, eingerostet, unbeweglich und schwach. Ich will mich wirklich (ver-)bessern und an mir arbeiten doch das braucht Zeit, Geduld und Ausdauer. Ja, die Ausgangslage ist ernüchternd doch das bietet auch ganz viel Raum zur Verbesserung. Oder eben: Da gibt es noch ganz viel Potential 😏.

 

PS: Das setzt morgen bestimmt Muskelkater ab. 🤨

PPS: Ich ändere demnächst den Blog-Untertitel von "elektronisches Gedächtnis" zu "alt werden ist Scheisse!" 😅

Wegen der eisigen Temperaturen von letzter Woche habe ich mich prompt etwas erkältet. Nicht wirklich ernsthaft sondern nur ein bisschen. Einfach genügend, damit ich nicht mehr grosse Lust hatte um bei Minusgraden draussen zu rauchen. Ich stand also am letzten Mittwochabend schlotternd auf dem Sitzplatz, rauchte und hustete. Das Universum lachte und sagte: "Seht ihn euch an: Ein Nikotin-Junkie der alten Schule. Wie erbärmlich ist das denn?"

Ich rauchte 42 Jahre lang, doch wenn immer ich mich unpässlich fühlte oder wenn ich über meine mangelnde Fitness jammerte, so war alles andere schuld, nur nicht meine Raucherei. DAS war immer mein Elefant im Raum.

Als ich im Oktober 60 wurde, wurde mir bewusst, dass 3/4 meines Lebens nun schon vorbei ist. Statistisch gesehen kommen nur noch zwanzig Jahre und die dürften so oder so von körperlichem Verfall geprägt sein. Wenn ich ganz ehrlich bin, dann spüre ich ja schon länger die bekannten Raucher-Symptome wie Kurzatmigkeit, Husten und schleimiger Auswurf. Will ich mich also wirklich ins Grab rauchen?

Ich kann (oder will) den rauchenden Elefanten also nicht mehr länger ignorieren und stelle mich nun der Situation. Und die einzig logische Konsequenz ist: Ich rauche nicht mehr. Vermutlich habe ich es schon verkackt und die 42 Raucherjahre haben schon grossen Schaden angerichtet. Daran kann ich nichts mehr ändern. Ich kann nur aufhören mich weiter mit Nikotin zu vergiften und hoffen, dass ich noch die Kurve kriege.

Das ist ein Scheissthema, welches ich hier auch nur ungern ausbreite. In den letzten 18 Blogjahren wurden hier bestimmt schon zwei Rauchstopps dokumentiert. Wenn ich mich richtig erinnere, so habe ich mal über ein Jahr lang nicht geraucht, bis ich dann doch wieder angefangen habe. Ich habe also Erfahrung sowohl mit Aufhören, wie auch mit wieder Anfangen 🙄 und deshalb wage ich jetzt auch keine Prognose. Seit sechs Tagen rauche ich nun nicht mehr und ich bin fest entschlossen, nie mehr zu rauchen.

Man wird bestimmt wieder davon lesen...

Oh Wunder: Heute morgen zeigte sich doch tatsächlich wieder einmal die Sonne. Der Blick auf die Wetter-App sagte jedoch, dass dies nicht lange so bleiben wird und es am Mittag oder spätestens gegen Abend erneut regnen wird. (Ich kann dieses Regenwetter langsam nicht mehr ertragen 🤮).

In Anbetracht der bevorstehenden Weihnachtsessen musste ich mir nicht lange überlegen ob ich noch eine Runde aufs Rad steige. Die letzten Tage waren auch eher bewegungsarm also wenn nicht jetzt, wann dann? So bin ich kurz vor elf Uhr losgefahren und wählte eine wohlbekannte Route rund um den Flughafen Zürich.

Auf der Anhöhe zwischen Augwil und Gerlisberg sah ich dann zum ersten Mal die herrliche Fernsicht auf den nördlichen Alpenkamm. Der glitzernde Streifen in der Bildmitte ist der Greifensee. Von dieser Stelle fuhr ich runter nach Kloten und von da -in gewohnter Weise- entlang der Flughafenabsperrung bis zu der Imbissbude bei Oberglatt. Da gab es auch wie immer ☕ mit 🍰 und danach eine 🚬.

Auf dem Rückweg versuchte ich nochmals das wirklich beeindruckende Panorama einzufangen:

Auf dem letzten Kilometer begann es dann tatsächlich schon zu regnen. Da habe ich echt noch einmal Glück gehabt.

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PS: Mir geht es so-so-la-la... Ich leide unter den kurzen Tagen, dem vielen Regen und den kalten Temperaturen. Obwohl: Der Velocomputer zeigte +7,5 Grad, so richtig kalt ist es eigentlich gar nicht. Meine Gefühle sind auch nicht wirklich objektiv begründet, sie sind wohl auch die Folge einer zunehmenden mentalen Müdigkeit. Da frage ich mich schon, ob (auch) dies Alterserscheinungen sind oder ob mich die andauernd schlechten Nachrichten der letzten Jahre einfach langsam mürbe machen. Seit 2020, seit Corona, kommen wir gefühlt gar nicht mehr aus dem Krisenmodus heraus. Ukraine-Krieg, Klimawandel und nun auch noch der Krieg in Gaza. Dazu all das Politikversagen und der (allseits) fehlende Wille um Situationen zum Besseren zu wenden. Zeitweise kriege ich echt das Gefühl, dass man die Durchschnittsbevölkerung in dauerndem Stress-Modus halten will, damit einfach weitergewurstelt werden kann. 🙄

Aber: Ich wollte nie einen Jammer-Blog schreiben... vielleicht ist es auch deshalb hier in letzter Zeit etwas ruhiger geworden...

Ich wünsche Allen frohe Weihnachten, mit lieben Menschen! 🎄 Bleibt gesund und trotz allem positiv!

In den letzten Tagen (oder sind es Wochen?) werden wir mit immer neuen "noch günstigeren" Angeboten überhäuft. Es ist Black Friday oder eben Black Week oder wie auch immer man diesen vorweihnachtlichen Ausverkauf auch nennen mag. Kaufe jetzt und spare!

Gerade als Velo-Afficionado ist dieses Jahr ultra verlockend. Corona hat vor fast drei Jahren für einen wahren Boom gesorgt, so dass die Nachfrage gar nicht befriedigt werden konnte. Weltweit standen nicht wenige Produktionsstätten still, während der Bedarf sprunghaft anstieg. Dann kamen gechlossene Häfen und ganz allgemein Probleme in den Lieferketten hinzu und das Vakuum nach neuen Teilen und somit die offenen Bestellungen wurden immer grösser. Als dann die Pandemie (politisch) vorbei war, wurde die Produktion hochgefahren und alle glaubten daran, dass der Fahrradboom -gerade auch der e-Bike-Boom- endlos weitergehen wird. Doch dem war nicht so, das Interesse flaute erstaunlich rasch ab. Nun sind die Lager übervoll und das zeigt sich jetzt in teils unglaublichen Rabatten und tiefen Preisen.

Es gibt nicht wenige Bike-Firmen, die aktuell (also zu Black-Friday) horrende Rabatte anbieten. Da kann man Spitzenvelos plötzlich zu 50 Prozent des regulären Preises kaufen. Teile, die man vor einem oder zwei Jahren kaum kriegte, werden einem nun förmlich nachgeworfen. Es finden wahre Rabattschlachten statt. Ich verfolge dieses Schauspiel vorwiegend über das Forum vom mtb-news.de. Da gibt es einen "Schnäppchenjäger-Thread", in dem User die von Ihnen entdeckten Super-Schnäppchen präsentieren. Da fiel mir in den letzten Tagen öfters mal die Kinnlade runter und ich füllte schon so manchen Warenkorb...

... doch dann hilft mir das Alter 😏.

Brauche ich das wirklich oder würde ich es vor allem deswegen kaufen, weil es aktuell so günstig ist? Das ist die zentrale Frage, die ich mir immer wieder stellte. Meine Fahrräder und meine Bekleidung habe ich über viele Jahre optimiert und deshalb gibt es keinen akuten Bedarf. Es macht auch nicht wirklich viel Sinn, Ersatzteile auf Vorrat zu kaufen. Das habe ich z.B. bei der SRAM Oil-Slick-Kassette gesehen. Im Februar 2021 kaufte ich mir dieses Teil in einer Super-Sale-Aktion (und freute mich an dem Schnäppchen). Es dauerte dann aber bis am 10. November dieses Jahr, bis ich das Teil auch wirklich verbaute. Wenn ich nun den normalen Handelspreis dieser Kassette ansehe, so ist sie heute sogar leicht günstiger, als vor zweieinhalb Jahren in dieser Super-Sale-Aktion. Es war (in meinem Fall) also gar kein Schnäppchen. Ich warte also besser, bis wirklich Bedarf da ist und vergleiche dann vor dem Kauf die Marktpreise.

Und so geht nun diese Rabattschlacht ungenutzt an mir vorbei. Kein einziger der gefüllten Warenkörbe schaffte es bis zur Kasse und zur Eingabe der Kreditkartendaten. Ich habe an der diesjährigen Black Week wirklich unglaublich viel gespart! 😁

Seit ein paar Jahren ist dieser Ausdruck "kei Luscht" so etwas wie ein geflügeltes Wort in der Schweiz. Es stammt von einem unserer Bundesräte, dem Finanzminister, als Antwort auf eine Frage während eines Fernsehinterviews.

Gestern Abend fragte mich Karin weshalb ich nicht mehr blogge, denn so wüsste sie nun gar nicht mehr so genau, wie es mir geht und was mich bewegt 🙄. Ja, das ist etwas peinlich, wenn die eigene Frau den Onlineblog lesen muss um zu wissen, wie es mir geht. Also peinlich meine ich für mich und nicht für sie. Es zeigt einfach ziemlich deutlich, dass ich in den letzten Jahren immer stiller und wortkarger geworden bin.

Einerseits kann ich die Frage "wie geht's?" selten spontan und einfach beantworten, weil ich mich selbst das gar nie frage und wenn ich danach gefragt werde, muss ich erst einmal nachdenken. Am Einfachsten würde ich reflexartig "gut" antworten, denn oftmals weiss man ja auch nicht wirklich, ob die Antwort ernsthaft interessiert oder ob es sich nur um eine Smalltalk-Floskel handelt. Wie auch immer. In diesem Jahr antwortete ich öfter mal mit "körperlich gut, mental so-so-la-la". Das führt natürlich zu Nachfragen und dann wird es schnell kompliziert...

Es ist aber auch so, dass ich in den letzten Monaten nicht wirklich viel Erwähnenswertes erlebt habe. Oder, ich finde es nicht mehr wichtig, Banales zu erzählen. Und hinzu kommt, dass oftmals Erwähnenswertes eher zu negativen Äusserungen geführt hätte. Und das macht es ja auch nicht besser. Und zu guter Letzt: Wen interessiert's?

Es ist zudem auch so, dass ich alt werde und "die Welt" je länger je weniger verstehe. Vieles erscheint mir nur noch absurd. Die Gräuel des Krieges in der Ukraine, die Fussball-WM in der Wüste, die ganze Gender- Cancel-, Rassismus- und kulturelle Aneignung-Diskussionen. Nur um auf die Schnelle ein paar Beispiele zu nennen. Nein, da komme ich nicht mehr mit. Vieles erscheint mir -wie gesagt- so vollkommen absurd, dass ich gar nicht weiss, was ich davon halten und wie ich darüber denken soll. Ja, ich werde alt... irgendwie wird mir meine Mitwelt immer fremder...

Diese Absurditäten erzeugen in mir zunehmend ein Gefühl der Sinnlosigkeit. Machmal könnte ich nur noch kotzen, doch dafür soll dieser Blog nicht herhalten.  Also schlucke ich herunter, atme tief durch... und wieder vergeht ein Tag ohne Blogeintrag.

Das könnte ein etwas unapettitlicher Beitrag werden...

Ich habe generell nicht sonderlich gute Zähne. Die Reparierten sind schon lange deutlich in der Überzahl und ich weiss gar nicht, ob in meinen Kiefern nun drei oder schon vier tote, sprich: wurzelbehandelte, Zähne stecken. Wie auch immer. Seit heute ist es Einer weniger. Ich habe den gezogenen Zahn extra mitgenommen um ihn für diesen Blog zu fotografieren. Da steckt so viel Geld drin, dass man ihn locker mit Gold aufwiegen könnte. Es begann mit Füllungen, zuerst noch mit Amalgam, später dann mit Kuststoff. Irgendwann war auch die Zahnwurzel am abserbeln und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies damals meine erste Wurzelbehandlung nach sich zog. Titanstift, Kuststoffaufbau und Keramikkrone. Alles kann man auf dem obigen Foto erkennen.

Jahre später bildete sich am Zahngrund (oder an der Spitze der Wurzel) erneut eine Entzündung. Medikamentös war das nicht in den Griff zu kriegen und somit musste man das 2011 operativ und von aussen behandeln. Dabei wurde die Wurzelspitze schräg abgesägt und der Bakterienherd entfernt. Das führte zu diesem Blogeintrag. Das hat nun gut 10 Jahre gehalten. Oder sagen wir es anders herum: Die damals nicht vollständig entfernten Bakterien brauchten zehn Jahre, bis sie sich soweit ausgebreitet haben, dass erneute Schmerzen auftraten. Auf den Röntgenbildern, die in diesem Frühling gemacht wurden, sieht man die Ausbreitung deutlich und es war somit klar, dass man diesen Zahn nur noch ziehen kann. Oder sogar ziehen muss, da sonst die bakterielle Entzündung den Kieferknochen soweit angreift und aufweicht, dass auch Nachbarzähne in Mitleidenschaft gezogen werden.

Im Frühling hatte das für mich noch wenig Priorität, denn damals beschäftigte mich die anstehende Augenoperation stärker. Das ist mittlerweile gut überstanden und deshalb war es nun an der Zeit um sich diesem Thema anzunehmen. Das Ziehen oder Ausreissen des Zahns war dann ein relativ kurzer Akt. Die Wunde säubern, antibakteriell behandeln und dann das Zahnfleich vernähen, das alles dauerte kaum 30 Minuten. In einer Woche werden die Fäden gezogen und insgesamt soll der Heilungsprozess gut drei Monate dauern.

Es stellt sich nun also die Frage, wie es weitergehen soll. Variante 1 wäre, mit der Zahnlücke zu leben. Das ist sicher am Günstigsten, sieht aber nicht so klasse aus. Variante 2 wäre eine Brücke. Dabei würden die Nachbarzähne abgeschliffen und eine Kronenkombination aus quasi drei Zähnen würde auf die Zahnstümpfe aufzementiert. Kostet so um die Fr. 4'000.00. Und da wäre noch Variante 3, ein Zahnimplantat für 4'500 bis 5'000 Franken, ja nach Zustand des Kieferknochens. Unglaublich, was für Preise hier aufgerufen werden...

Ich weiss noch nicht, in welche Richtung es gehen wird. Zuerst einmal muss dieses neue Loch nun erstmal verheilen und zuwachsen. In drei Monaten kann man dann den Kieferknochen beurteilen und sich entscheiden, ob es eine Brücke oder ein Implantat wird.

Der heutige Beitrag bezieht sich direkt auf diesen, vor genau einem Jahr. Was für ein Unterschied! Im Gegensatz zu damals erleben wir aktuell Vor-Sommertage vom Feinsten, mit Temperaturen gegen 30° Grad. Da kann ich nun wirklich nicht meckern. Gestern und auch heute stand jeweils eine Rikschafahrt im Kalender. Morgen Freitag werden es zwei sein und am Samstag dann deren drei. Das ist gut so und somit ist meine kleine Welt in Ordnung. 👍

Ansonsten... bin ich noch immer etwas... lau. Das hat emotionale aber auch körperliche Gründe. Zusammenfassend würde ich sagen, dass mir in den letzten Monaten deutlich wurde, dass ich -respektive mein Körper- altert und, dass sich mein Geist an diese neue Situation gewöhnen muss. Letzte Woche ist mir die Ecke eines Backenzahns abgebrochen und somit kommen neben den Kosten für die kommende Augenoperation nun auch noch ungeplante Zahnarztkosten auf mich zu. Das mag unschön sein, doch es ist halt so. Solche Sachen geschehen eben und es würde nichts nützen, sich deswegen zu ärgern. Aber natürlich macht es mir auch keinen Spass.

Es fühlt sich einfach so an, wie wenn ein Lebensabschnitt so langsam zu Ende geht und ich in einen neuen, veränderten Lebensabschnitt hineinwachse. Es wird nicht mehr alles einfach so leicht von der Hand gehen und gesundheitliche Aspekte werden sich vermehrt in den Vordergrund drängen. C'ést la vie! Wie eigentlich immer: Ich werde nicht gefragt, wie ich das finde. Ich muss mich daran anpassen... das braucht einfach etwas Zeit...

Manchmal fühle ich mich nichtig und klein. Manchmal möchte ich einfach stumm sein. Machmal fühlt sich dieser Blog überheblich und lächerlich an. Denn, ich habe nichts wirklich Interessantes zu erzählen. Es ist der stümperhafte Versuch einem banalen und durchschnittlichen Leben etwas Besonderes abzugewinnen. Doch mein Alltagsleben ist eben gar nichts Besonderes. Es fehlt an Inspiration, Wille und Ehrgeiz um etwas Besonderes draus zu machen.

Diese Stimmung hängt auch damit zusammen, dass sich dieses Gefühl des "alt-werdens" in den letzten Monaten immer wieder in den Vordergrund drängte. Dabei sind es nicht nur körperliche Alterssymptome die dieses Gefühl hervorrufen, sondern ich bemerke auch einen allgemeinen aber anhaltenden Verlust von Interesse. Es ist schon fast beängstigend, was mich alles nicht mehr interessiert. Es geht sogar soweit dass ich mich ernsthaft frage, was interessiert mich denn noch wirklich? 🙄

Und so wird Blogeinträge schreiben zunehmend schwierig.

Und: Nein, ich verfalle nicht in eine Depression. Es geht mir nicht schlecht und ich will mich auch nicht beklagen. Ich stelle einfach fest, dasss ich schon motivierter und enthusiastischer war, als in den letzten Wochen. 😉

In den letzten Wochen mühe ich mich ab. Was den Kern der Sache leider ziemlich gut trifft. Ich stelle fest, es fällt mir nicht (mehr) leicht. Ganz normale Dinge brauchen mehr Anstrengung als früher. Die beschwerdelose Leichtigkeit ging irgendwo unterwegs verloren.

Vermutlich ist dies ein ganz normaler Alterungsprozess, dem man mit Gelassenheit begegnen sollte. Doch das ist wie bei vielen anderen Dingen auch. Solange es einem nicht selbst betrifft, solange sieht man es locker. Wenn Andere von chronischen Schmerzen erzählen denkt man sich einfach, zum Glück betrifft mich das nicht und das Thema ist erledigt. Erst wenn man realisiert, dass gewisse Beschwerden immer wieder auftauchen oder nie mehr ganz verschwinden, dann wird man nachdenklich.

Zum einen betrifft das die Sehkraft meines rechten Auges. Letztes Jahr wurde der Beginn des "grauen Star" festgestellt und seit Anfang des Jahres hat sich dies deutlich verschlechtert. Mittlerweile sehe ich rechts nur noch sehr unscharf und alles verschwimmt hinter einem Schleier. Im letzten Oktober wurden noch 90% Sehkraft festgestellt. Mittlerweile glaube ich aber, dass ich nur noch etwa 70% erkennen kann. Ich bin deshalb gespannt, was die nächste Untersuchung, am kommenden Donnerstag, ergeben wird. Ich vermute jedoch, dass mir noch in diesem Jahr eine Augenoperation bevorsteht.

Hinzu kommen regelmässige Schulterschmerzen. Mal links, mal rechts, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Vor zwei Jahren war ich deswegen mal beim Arzt und dieser sprach dann von einem reumathischen Leiden... Tja... wird wohl auch nicht mehr besser.

Und nun zeigen mir die letzten zwei Wochen, dass mich Rikscha fahren mehr ermüdet als je zuvor. Natürlich gewöhne ich mich wieder an die Belastung und mit zunehmender Fitness sollte es besser werden, doch auch hier ist mir die Leichtigkeit abhanden gekommen.

Ich denke, das alles hat nebst einer körperlichen auch eine geistige Komponente. Die letzten zwei Jahre waren wegen der Corona-Pandemie und nun dem Ukraine-Krieg emotional ziemlich fordernd und man musste sich immer wieder mit Negativschlagzeilen auseinander setzen. Das schwelende Klima-Problem wurde dadurch auch nur in den Hintergrund gedrängt und ist immer noch so ungelöst wie zuvor (im Gegenteil: Es verschäft sich zusehends). Es schleicht sich ein ungutes Gefühl in die Magengegend. Wir scheinen -als Menschheit- nicht in der Lage zu sein um grosse Probleme anzupacken und als Gemeinschaft eine Lösung anzustreben. Alles, was über nationale Grenzen hinausgeht, scheint unlösbar. Der Blick in die Zukunft verheisst leider wenig Gutes und das drückt wohl nicht nur mir aufs Gemüt.

Es sind also herausfordernde Zeiten. Ich muss mich mit einem veränderten Körperbewusstsein auseinandersetzen und mich weiterhin in Akzeptanz üben. Immer wieder akzeptieren, dass die Dinge so sind, wie sie sind, dürfte wohl eine lebenslange Aufgabe sein. Man sollte nicht in Pessimismus oder Resignation verfallen. Alles hat seine Berechtigung. Man muss es nicht bejubeln, doch man sollte auch nicht rumjammern. Akzeptieren und das Beste daraus machen...

Vor genau zwei Wochen habe ich mich bei der Arbeit verhoben und seither plagten mich Rückenschmerzen. Zuerst eher links am unteren Rücken, ein paar Tage später dann mittig, direkt über dem Kreuzbein. Eigentlich dachte ich, dass diese Schmerzen rasch wieder abklingen, doch dem war leider nicht so.

Am letzten Wochenende kamen dann auch noch Schmerzen im linken Bein dazu. Auf der Beinrückseite, von Gesäss bis etwa zum Knie. Am Montag dann runter bis zu den Zehen. Sehr unangenehm! Es machte den Anschein, als ob die Rückenschmerzen in das Bein ausstrahlen. Hatte ich mir etwa einen Nerv eingeklemmt? Ich war echt "not amused" 😧. Was tun? Man könnte mal zum Arzt gehen... könnte man... Was gibt denn die Hausapotheke noch her? Der thailändische Tigerbalsam hat bisher nicht geholfen. Liegt sonst noch etwas rum?

Vor knapp zwei Jahren plagten mich Schulterschmerzen und damals verschrieb mir der Arzt eine Salbe gegen Reumaschmerzen, Verstauchungen, Prellungen (Ecofenac Lipogel). Das hat's gebracht und die Schmerzen klangen schnell ab. Die Tube war noch zu 90% voll und das Ablaufdatum ist auch erst 10/2022. Kann man ja mal ausprobieren. 😉 Und siehe da: Auch diesmal wird es rasch besser. Morgens, mittags und abends einreiben und nun, nur schon zwei Tage später, geht es mir deutlich besser. Noch weitere zwei, drei Tage und ich bin wieder hergestellt. 👍

Heute Mittag fühlte ich mich zumindest wieder so gut, dass mich das sonnige Wetter für eine kurze Bikerunde motivierten konnte. Ich nahm das TREK aus dem Keller und unternahm eine schöne Ausfahrt zu einer Bäckerei, zwei Dörfer weiter. Herrlich! Sonne pur, keine Wolke am Himmel, fast 12° Grad und nur wenig Wind. Dazu die Freude an diesem tollen Fahrrad. Ein echter Genuss! 💜 (ohne allzugrosse Schmerzen) 🙏