Ich habe es von Anfang an gesagt: Ich bin nicht dafür gemacht um fünf Mal die Woche um 04:20 Uhr aufzustehen. Ich nehme es eine gewisse Zeit auf mich um den Ausfall meines Job-Sharing-Partners zu kompensieren, doch auf lange Sicht, bringt mich das um.
Am letzten Dienstag begann es mit Rückenschmerzen. Heftig stechende Schmerzen, mittig über dem Kreuzbein. Am Mittwoch noch mehr Schmerzen, die nun auch ins linke Bein ausstrahlten. Am Donnerstag musste ich das Motorrad nehmen um an die Arbeit zu fahren. 40 Minuten Radfahren hätte ich nicht geschafft. Mittags dann zwei Stunden flach hinlegen um den Rücken zu entlasten. Am Freitag hatte ich nach dem Morgenjob noch einen Auftrag um ein Glace-Velo für eine Messe zu dekorieren und als ich am späten Nachmittag nach Hause kam war klar, dass ich mir nun auch noch eine heftige Erkältung angelacht hatte. Ich fror ganz fürchterlich. Also heiss duschen und ab ins Bett. Und dann gingen die Lichter aus. "System reboot"
Ich lag 17 Stunden im Bett. Zweimal zwanzig Schritte bis zur Toilette und einmal 40 Schritte bis zum Kühlschrank. Mehr lag nicht drin. Alles schmerzte. Natürlich der untere Rücken, doch nun auch die Knie, die Hand- und Fussgelenke. Mein Körper funktionierte nur noch im Notfall-Modus. Verstopfte Atemwege und ein schleimiger Husten rundeten das Elend ab.
Immerhin: Am Sonntag nahmen die Rückenschmerzen langsam ab. Die Erkältung drängte sich mit einer zunehmend tropfenden Nase in den Vordergrund. Ich hatte kein Fieber. Also wirklich "nur" erkältet und nicht krank. Wie es denn so ist, wenn man zwei Tage lang rumseucht und viel schläft, so konnte ich dann in der Nacht auf heute nicht mehr wirklich gut schlafen. Als der Wecker um 04:20 Uhr klingelte wusste ich nicht so genau, was ich davon halten soll.
Kleiner Einschub: Mein Wecker steht im Badezimmer. Wenn er also klingelt muss ich aufstehen um ihn abzustellen. Da kann ich nicht einfach liegend "Snooze" drücken, mich umdrehen und nochmal fünf Minuten dösen. Es bleibt mir keine Zeit um darüber nachzudenken ob ich nun aufstehen will oder nicht. Der Wecker klingelt, also stehe ich auf, gehe ins Badezimmer und stelle ihn ab. So ist der Anfang gemacht und die Morgenroutine beginnt. Oftmals ist das auch der einzig richtige Weg. Denn wenn ich mich jedes mal fragen würde ob ich nun aufstehen will oder nicht, würde ich wohl in 90 Prozent der Fälle "Nein" antworten und so wäre ich meinen Morgenjob schnell los. Und dann würde das Kartenhaus "mein Leben" rasch in sich zusammenfallen. Job los, Frau weg, Haus weg, unter der Brücke schlafen... man kennt es ja... 😏
Zum Glück: Heute beginnt die letzte dieser vermaledeiten Fünftagewochen. Ab nächster Woche werden wir den Job wieder teilen. Was bin ich froh und dankbar! Und auch glücklich bin ich darüber, dass die Rückenschmerzen langsam nachlassen. Auch der Husten wird weniger. Nur die Nase läuft und läuft. Das wird wohl noch ein paar Tage brauchen. Ich werde wohl weiterhin mit dem Motorrad zur Arbeit fahren. Ich muss mich wirklich schonen und zusehen, dass ich wieder ganz gesund werde. Ab nächster Woche beginnen sich nämlich auch die Rikscha-Buchungen im Kalender zu mehren. Da freue ich mich drauf. Alles wird besser... langsam... aber besser...