Freitag, 8. Mai 2020
schöne Strassentour

Heute war herrliches Wetter und gegen 24° Grad angesagt. Ideal also für eine Bikerunde. Zumal ich gestern zuhause geblieben bin und somit wieder etwas Bewegung fällig war. Ich hatte keine wirklich gute Idee, welche Strecke ich fahren will, denn in den letzten Monaten habe ich in der direkten Umgebung wohl schon alle interessanten Bikerunden mehrfach abgefahren. Da kam der Anruf eines Freundes gerade richtig. "Wollen wir uns am Nachmittag in der Stadt auf ein Bierchen treffen?" Ja, das fand ich eine gute Idee. Dann halt eine Strassenrunde mit dem Kish und keine Bikerunde mit dem TREK.
Ich hatte viel Zeit und entschied mich deshalb mit einem grösseren Umweg in die Stad zu fahren. In Richtung Zürcher Oberland starten, dann etwas Bergtraining mit der Steigung auf den Pfannenstiel und danach runter ans rechte Ufer des Zürichsees und von da ins Stadtzentrum. Ich schätzte dafür etwa zweieinhalb Stunden, wenn ich um 14:00 Uhr in der Stadt sein soll, dann muss ich also etwa um 11:30 Uhr losfahren. Um nicht gestresst zu sein, besser etwas früher. Bis ich fertig angezogen war und vor der Garage die GPS-Aufzeichnung startete, war es dann genau 11:15 Uhr.
Die erste Fahrstunde ist zwar nicht wirklich flach, doch nur leicht wellig und mit dem leicht rollenden Kish komme ich gut voran. Es ist wirklich angenehm warm und ich geniesse die Fahrt. Habe stets Druck auf dem Pedal, fühle mich ziemlich wohl und geniesse Radwege abseits des Verkehrs. Dann durchquere ich Uster, fahre auf der Ostseite am Greifensee vorbei und komme an den Fuss der Steigung nach Egg und von da dann hoch zum Pfannenstiel.
Wenn man die Blogsuche bemüht und "Pfannenstiel" eingibt, erhält man über 20 Treffer. Das heisst, ich kenne die Steigung ziemlich gut. Es sind knapp 300 Höhenmeter und die Strasse steigt ziemlich gleichmässig an. Es gibt keine steilen Rampen, ich kann alles im mittleren Kettenblatt hochkurbeln und brauche dafür etwa 25 Minuten. Das sind dann die 25 Minuten des Tages mit Puls über 150, wo der Schweiss fliesst und ich auf eine regelmässige, nicht zu stark forcierte Atmung achten muss. Da kommt das Blut in Wallung. Sauerstoff wird benötigt. Der Körper reinigt sich von innen heraus.
Kuz nach dem höchsten Punkt mache ich eine kurze Pause und geniesse die Aussicht auf den Zürichsee und die dahinterliegenden Hügel und Berge. Ich bin zufrieden. Das war eine gute Idee. Kurz nach der Weiterfahrt halte ich dann nochmals kurz an um das Tagesfoto zu schiessen. Danach geht es rassig bergrunter und bei Herrliberg komme ich dann an den Zürichsee. Von da rolle ich ganz locker bis ins Stadtzentrum. Als ich am vereinbarte Treffpunkt von Rad steige zeigt die Uhr 13:45 Uhr. Habe also gut geschätzt. Genau zweieinhalb Stunden.
Als mein Freund dann kommt, stellen wir beide fest, dass uns der Magen etwas knurrt. Wir besuchen eine Wurstbude und kaufen uns etwas zu essen. Das ist der leichte Teil. Schwieriger wird es, eine Sitzgelegenheit zu finden. Die Stadtverwaltung hat so ziemlich alle Sitzgelegenheiten entweder demontiert oder abgesperrt. Man will keine Möglichkeit bieten, dass sich die Menschen zu nah kommen oder dass sich Gruppen bilden.
Ingesamt war ich aber überrascht, wie lebendig im Moment die Stadt wieder ist. Das Geisterstadtfeeling verzeiht sich langsam. Restaurants beginnen Tische und Stühle rauszustellen, da sie ab kommenden Montag wieder öffnen dürfen. Man sieht wieder viel mehr Menschen als vor ein paar Wochen und eigentlich erstaunt es mich, dass man fast keine Vermummten maskentragende Menschen sieht. Nach all der Pro-Masken-Stimmungsmache in den Medien und den Ergebnissen von einigen Umfragen, hätte ich doch mit bedeutend mehr Maskierten gerechnet. "Ui, ui, ui" sagt nun der besorgte Musterbürger. "wie unvernünftig und verantwortungslos!". Die riskieren alle eine "zweite Infektionswelle". Und spätestens nach der spanischen Grippe von 1918 weiss man doch, dass eine zweite Welle noch viel mehr Opfer fordern wird, als die Erste...
Wir sind dann etwas durch die Stadt geschlendert und auf der Rathausbrücke haben wir dann doch noch das angesprochene Bierchen getrunken. Dabei stellte ich wiedereinmal fest, wie wenig Alkohol ich konsumiere. Nach 3,3 dl Bier war mir gleich etwas schummerig. Wir plauderten noch etwas, bevor wir uns verabschiedeten. Als ich auf das Bike stieg wusste ich, dass der bisher gefahrene Geschwindigkeitsdurchschnitt nach unten fallen würde. Erstens war ich schon etwas müde und zweitens musste der einverleibte Alkohol ja auch erstmal verarbeitet werden.
Ich nahm es dann ziemlich gemütlich, habe aber dann doch noch einen Zusatzhügel eingebaut und fand es einfach sehr schön, wieder einmal auf Strassen dahinzurollen. Das war eine schöne Tour, ein schöner Tag und auch die Stimmung in der Stadt hat mich etwas beruhigt und motiviert. Anfang nächster Woche soll es zwar wieder regnen und kälter werden, doch wenn es das Wetter dann wieder zulässt, werde ich wohl mit der Rikscha wieder starten. Viel wird vermutlich nicht zu gewinnen sein, doch ich möchte mich wieder zeigen und auch ein paar neue Fotos würden der Facebookseite von Bike Butler gut tun. Das GPS sagt: 76 km., 3:35 Std., 890 Hm.
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