Der Elefant im Raum

Wegen der eisigen Temperaturen von letzter Woche habe ich mich prompt etwas erkältet. Nicht wirklich ernsthaft sondern nur ein bisschen. Einfach genügend, damit ich nicht mehr grosse Lust hatte um bei Minusgraden draussen zu rauchen. Ich stand also am letzten Mittwochabend schlotternd auf dem Sitzplatz, rauchte und hustete. Das Universum lachte und sagte: "Seht ihn euch an: Ein Nikotin-Junkie der alten Schule. Wie erbärmlich ist das denn?"

Ich rauchte 42 Jahre lang, doch wenn immer ich mich unpässlich fühlte oder wenn ich über meine mangelnde Fitness jammerte, so war alles andere schuld, nur nicht meine Raucherei. DAS war immer mein Elefant im Raum.

Als ich im Oktober 60 wurde, wurde mir bewusst, dass 3/4 meines Lebens nun schon vorbei ist. Statistisch gesehen kommen nur noch zwanzig Jahre und die dürften so oder so von körperlichem Verfall geprägt sein. Wenn ich ganz ehrlich bin, dann spüre ich ja schon länger die bekannten Raucher-Symptome wie Kurzatmigkeit, Husten und schleimiger Auswurf. Will ich mich also wirklich ins Grab rauchen?

Ich kann (oder will) den rauchenden Elefanten also nicht mehr länger ignorieren und stelle mich nun der Situation. Und die einzig logische Konsequenz ist: Ich rauche nicht mehr. Vermutlich habe ich es schon verkackt und die 42 Raucherjahre haben schon grossen Schaden angerichtet. Daran kann ich nichts mehr ändern. Ich kann nur aufhören mich weiter mit Nikotin zu vergiften und hoffen, dass ich noch die Kurve kriege.

Das ist ein Scheissthema, welches ich hier auch nur ungern ausbreite. In den letzten 18 Blogjahren wurden hier bestimmt schon zwei Rauchstopps dokumentiert. Wenn ich mich richtig erinnere, so habe ich mal über ein Jahr lang nicht geraucht, bis ich dann doch wieder angefangen habe. Ich habe also Erfahrung sowohl mit Aufhören, wie auch mit wieder Anfangen 🙄 und deshalb wage ich jetzt auch keine Prognose. Seit sechs Tagen rauche ich nun nicht mehr und ich bin fest entschlossen, nie mehr zu rauchen.

Man wird bestimmt wieder davon lesen...