Squashabend und "still sitzen"
Diesen Winter berichtete ich sehr wenig über die Dienstags-Squash-Abende. Dies liegt wohl daran, dass mir in diesem Winter die Motivation für Squash etwas abhanden gekommen ist. Ich gehe zwar hin, spiele meist auch engagiert und strenge mich an, doch irgendwie gibt mir Squash nichts mehr zurück. Seit über 25 Jahren spiele ich in der Winterzeit ein Mal pro Woche Squash mit Freunden, doch so langsam habe ich das ausgelebt. Von mir aus könnte die Sommerzeit schon bald wieder starten, damit wir aus der Halle raus kommen und wieder auf Feierabend-Bikerunden umstellen können. Na ja, für eine Stunde abschwitzen und auspowern ist Squash immer noch sehr gut.
Nach dem gemeinsamen Abendessen und noch etwas plaudern war es dann schon gegen 22 Uhr, bis ich zu Hause war. Karin war mit einer Freundin unterwegs und so hatte ich noch etwas Zeit für mich. Ein guter Moment um mit etwas Gymnastik die Muskeln zu lockern und dann einen Meditationsversuch zu unternehmen. Ich schreibe absichtlich "Meditationsversuch", denn das was ich da versuchte, ist noch kilometerweit von Mediation entfernt.
Punkt 1: Still sitzen! Zielvorstellung: 15-30 Minuten.
Am Boden, auf Kissen sitzen. Gekreuzte Beine. Hände leicht verschränkt auf den Oberschenkeln. Leicht vorgekipptes Becken, aufrechter Rücken, langer Hals, neutrale Kopfposition, leicht eingezogenes Kinn. Augen offen oder geschlossen.
Ich versuche also einfach nur still zu sitzen. .. und schon dabei scheitere ich. Ich schaffe es keine fünf Minuten wirklich regungslos zu bleiben, einfach nur da zu sitzen. Das ist unglaublich. Urplötzlich kratze ich mich am Kopf, oder mich zwickts in den Füssen oder ich lockere die Nackenmuskulatur oder sonst ist irgendwas. Ich bewege mich, also sitze ich nicht mehr nur da. Ganz einfach.
Das ist sehr, sehr schwierig!
Zuerst dachte ich, dass körperliche Zentriertheit die Voraussetzung dafür ist, dass man überhaupt freie Energie findet, um dann die eigenen Gedanken beobachten zu können. So ganz falsch lag ich damit auch gar nicht, doch als ich erkannte, dass sich die meisten meiner Gedanken um die Erhaltung eben dieser körperlichen Zentriertheit drehten, fand ich das ja auch nicht sooo lustig.
Währends des zweiten Versuchs bemerkte ich dann, wie stark mein hin und her springender Geist meinen Körper beeinflusst. "Ich denke, also bin ich, also mach ich! Ruhig sitzen und nichts tun, das ist etwas für Verlierer und Sitzengebliebene!"
Dritter Versuch: Loslassen! Herz öffnen! Augen schliessen! Ruhig und natürlich atmen. Nicht einschlafen.
Schwierig.