Donnerstag, 23. April 2009
5. Tag Passo di Melogno
Heute Morgen starteten wir wie gestern in Richtung Pian dei Corsi, nur dass wir auf dem Hügelzug nun noch weiter nach Westen, zum Passo di Melogno hochfuhren. Auch heute war der 1'000-Höhenmeter-Anstieg wieder recht gut befahrbar und wir schätzten den Trainingseffekt der langen Steigung. Weil wir heute jedoch ein paar Pausen mehr einlegten als gestern, brauchten wir fast drei Stunden, bis wir uns auf Passhöhe eine feine Portion Spaghetti ai pomodori et verdure gönnen konnten. Wir blinzelten in die Sonne und sahen, wie auch auf diesen Berg die mit Vollhelm und Protektoren ausgerüsteten Freerider hochgekarrt wurden. Hier ist Downhillbiken so normal, wie bei uns Skifahren. Man nimmt den Lift hoch und geniesst die Abfahrt runter.
Die gewählte Downhillstrecke war dann der Oberhammer! Zuerst führte der Trail wie eine Achterbahn durch den Wald runter. Kurve um Kurve, Sprung an Sprung, einfach sensationell. Die Wege hier sind richtig gut gepflegt und es lässt sich fast alles wunderbar fahren. Das ist einfach Techniktraining vom Feinsten. Plötzlich merkten wir, dass wir uns gemäss GPS-Tour verfahren hatten, weil wir im Downhillrausch einfach der vorgegebenen Strecke folgten. Wir haben uns kurz beraten, was wir machen und entschlossen uns dann, die Bikes halt nochmals etwa 15 Minuten den Wald hinauf zu schieben, bis wir an den Abzweiger kommen, wo wir falsch gefahren sind. Von da weg folgte zuerst eine gemütliche und schnelle Forststrasse, doch dann zweigte der Weg rechts nach unten ins Gebüsch ab und wurde immer technischer und schwieriger. Es folgten unvermittelt immer höhere Stufen und Absätze, tiefe, holprige Erosionsrinnen, grosse Steine und teils dicke Wurzeln. Unglaublich, was die lokalen Jungs hier so alles fahren! Nun wurde uns langsam klar, weshalb so Viele mit Schutzausrüstung und Fullface-Helm unterwegs sind. Das ist richtig heftig! Es gab keine Ruhephase mehr und wir mussten öfters anhalten um uns etwas zu beruhigen. Unglaublich! Ich hatte heute -trotz 1'400 Höhenmeter Anstieg- bergrunter meine höchste Pulsfrequenz! Das war echt haarsträubend. Aber haarsträubend gut!
Man kennt diese Aussage: "Abends kriegt man das fette Singletrail-Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht." Genau so war es! Das Gelati auf der Piazza schmeckte danach gleich doppelt so gut und die letzten 150 Höhenmeter berghoch bis zum Hotel fielen dann auch nicht mehr schwer. Die ausgeschütteten Glückshormone besorgten das wie von alleine. Das war ein fantastischer Tag! Wirklich fantastisch! Wer hier eine Woche Singletrails wie diese fährt, ist danach ein besserer Biker! Soviel Techniktraining auf so kleinem Raum habe ich noch nie gesehen. Dagegen ist der obere Gardasee ein Kinderspielplatz!
Beim Nachtessen spürten wir dann erste Anzeichen von Muskelkater. Doch nicht in den Beinen (wie man vermuten würde), sondern in den Schultern und Oberarmen. Das dauernde Rütteln und Schütteln braucht wirklich mehr Kraft im Oberkörper, als unsere gewohntenTouren. Hundemüde aber vollauf zufrieden sinken wir früh ins Bett (und träumen noch von so mancher Schlüsselstelle). Der Tacho sagt: 56 km., 4:35 Std., 1'440 Hm
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Kommentare
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Chris am :
Freut mich, dass es euch anscheinend ebensoviel Spass gemacht hat in Finale wie uns, und euch meine Tracks die Tourenplanung etwas erleichtert haben.
Ich gehe dieses Jahr bestimmt wieder hin,,, allerdings erst wieder im Herbst, jetzt geht's am Samstag erst mal in die Toscana )
beat am :
Ja, nochmals DANKE für die GPS-Daten. Wir sind bestimmt 4 von Dir gespeicherte Touren gefahren und so Deinen virtuellen Spuren gefolgt... Das hat grossen Spass gemacht.