Donnerstag, 17. September 2020
Kahlschlag
Gestern und Heute war ich vorwiegend im Garten beschäftigt. Unsere Hecken und Bäume kriegten in den letzten Jahren immer mehr braune, abgestorbene Stellen und deshalb entschieden wir uns, diese entfernen zu lassen. Damit die Gärtner Zugang zu der Hecke vorne am Sitzplatz erhält, musste ich zuallererst die (verblühte) Blumenwiese mähen. Mangels besseren Arbeitsgeräten machte ich das alles mit einer kleinen Hand-Gartenschere. Mir war schon vorher klar, dass diese dauernde Bückerei mit einem schönen Muskelkater belohnt werden wird 😉. Für diese Arbeit nutzte ich die Morgenstunden des Mittwochs. Ein paar hohe Schleierwolken verdeckten etwas die Sonne, doch es war dennoch ziemlich warm und ich schwitzte ganz locker ein T-Shirt durch. Nach etwas über zwei Stunden war es vollbracht. Am Nachmittag dann noch ein paar Vorbereitungsarbeiten, damit am Donnerstag der Gärtner zügig arrbeiten kann.
Gefühlsmässig war dann der heutige Tag wirklich nicht einfach. Die Gärtner rückten mit schwerem Geschütz auf. Zuerst kürzten sie mit Motorsägen die Hecken und Bäume und danach entfernten sie mit einem kleinen Bagger die Wurzelstöcke, so gut es eben ging. Uns war im Vorfeld schon bewusst, dass vermutlich nicht alle Rasenabschlusssteine diese Prozedur überstehen werden. Die Thuja-Sträucher sind sogenannte Flachwurzler. Die Wurzeln wachsen also nicht sehr tief, dafür ziemlich flächig. Das hat man auch früher daran erkannt, dass der Rasen im Bereich der Hecke immer zuerst austrocknete, weil die Wurzeln der Hecke dem Rasen das Wasser entzog. Beim Ausreissen der Wurzelstöcke wurden dann halt Abschlusssteine angehoben oder gleich mit weggerissen. Das nennt man dann wohl Kollateralschäden.
Es stimmt mich schon traurig, wenn solche Hecken und Bäume, die uns nun 17 Jahre begleitet haben, die wir stetig wachsen gesehen haben, nun einfach getötet und entsorgt werden. Klar, das klingt jetzt etwas pathetisch... trotzdem... auch das waren lebende Organismen...
Die Hecke vor unserem Sitzplatz war in erster Linie ein Sichtschutz, der etwas Privatsphäre zwischen die doch recht nahe stehenden Wohnhäuser gebracht hat. Nun ist sie weg und wenn wir jetzt auf den Gartensitzplatz treten, gucken wir direkt in die Fenster des ersten Obergeschosses am Haus vor uns. Oder eben umgekehrt, so liegt unser Sitzplatz in deren direktem Blickfeld. Im Moment habe ich noch etwas Mühe damit, doch ich werde mich wohl daran gewöhnen. Als nächsten Schritt werden wir nun einen Drahtgitterzaun auf die Abschlussmauer setzen lassen. Dies vor allem aus Sicherheitsgründen. Da könnte jemand bis zu drei Meter in die Tiefe fallen und deswegen braucht es eine Schutzvorrichtung.
Seitlich des Grundstücks standen ursprünglich sechs Koniferen. Die vordersten zwei erkrankten schon vor ein paar Jahren und wurden damals gefällt. Die noch stehenden 4 Bäume waren mittlerweile an die sechs Meter hoch. Man sieht auch an diesen Bäumen immer mehr braune Stellen und zudem sagt eigentlich die Bauzonenverordnung, dass Bäume so nahe an der Grundstücksgrenze höchstens drei Meter hoch werden dürfen.
Die Stämme waren dick und kräftig und die Entfernung der Wurzelstöcke war hier noch aufwendiger... Ein Trauerspiel...
Wie gesagt: Verstandesmässig war die Entscheidung richtig, doch emotional brauche ich noch ein paar Tage oder Wochen, bis ich mich mit der neuen Situation anfreunden kann. Momentan überwiegt noch ein wehmütiges Verlustgefühl 😪.
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