Donnerstag, 27. Oktober 2016
nicht schön aber praktisch
Also. Habe nun die Lenkergeschichte am KISH noch einmal umgebaut. Die Griffhöhe fand ich mit dem Moonmen-Risebar sehr angenehm und deshalb wollte ich wieder in etwa da hin. Der Lenker hatte 7,5cm Erhöhung und unter dem Vorbau war noch ein Spacer mit 1cm. Ich kaufte mir einen neuen Lenker mit 2,5cm Erhöhung und eine Ahead-Set-Verlängerung. Mit 6cm Spacern komme ich nun zumindest theoretisch wieder auf die insgesamt 8,5cm. So weit so gut.
Der neue Lenker ist 16° Grad nach hinten gebogen und so konnte ich auch wieder die alten (und geliebten) Lenkerhörnchen verwenden. Der Lenker der Italientour 2011 hatte 17° Biegung nach hinten und da passten die Hörnchen ja auch gut. Etwas überrascht war ich dann als ich merkte, dass der neue Lenker nicht nur eine Biegung nach hinten hatte, sondern dass die Lenkerenden bei korrekter Montage um die 10° Grad nach unten zeigen. Hmmm. Fand ich jetzt nicht so prickelnd und habe ich in anhand der Produktebeschreibung auch nicht so verstanden. Dreht man den Lenker nach vorne, bis die Enden wirklich horizontal stehen, so verliert man einerseits die 2,5cm Erhöhung aber noch blöder, der Lenker wandert fast 3cm nach vorne. Also keine wirkliche Option. O.K. Also so anbauen wie vorgesehen. Der Lenker ist 68cm breit, kann aber noch gekürzt werden.
Ich montierte mal alles wie vorgesehen und machte dann gestern mal eine Probefahrt von über 50km oder über 2 Std. Ist wirklich besser als mit dem Moonriser. Die Biegung nach unten ist noch gewöhnungsbedürtig, doch zumindest gestern sind mir die Hände/Finger nicht eingeschlafen. Soweit so gut, auch wenn dies natürlich auch mit den Hörnchen zusammenhängt, da man dadurch viel öfter die Griffposition ändert. Wenn ich dabei bleibe, würde ich den Lenker wohl noch ein paar Zentimeter kürzen. Aussen-aussen misst das Ganze jetzt ziemlich genau 70cm. 66cm würden auch reichen.
Aussehen tut das Ganze nun aber ziemlich bescheiden. Der Spacerturm ist schon gewaltig. Es sieht so aus, als ob das ganze Bike zu klein ist.
Die ganze Bastelei hat mich etwas nachdenklich gestimmt. Ich versuche aus einem Mountainbike ein Tourenrad zu basteln. Das kann vielleicht funktionieren, doch optimal wird es nie. Denn dafür wurde der Rahmen schlicht nicht gebaut. Am auffälligsten ist die Sache an der Front. Am Mountainbike fährt man mit einer tiefen Front, damit man gut berghoch fahren kann. Deshalb versuchen die Konstrukteure möglichst kurze Steuerrohre zu bauen (KISH = 115mm). Ein weiteres Beispiel ist die Länge der Kettenstrebe (zwischen Tretlager und Hinterradachse). Um ein Mountainbike möglichst agil und wendig zu machen, versucht man so kurze Kettenstreben wie möglich zu bauen (KISH= 445mm). Bei einem Tourenbike möchte man etwas mehr Laufruhe und zudem braucht man auch Platz für Gepäcktaschen ohne dass man mit den Fersen daran anstösst. Vergleiche ich nun diese KISH-Masse, so zeigen sich die Unterschiede. Ein Tourenrahmen in meiner Grösse hat eine Steuerrohrlänge ~200mm (das ersetzt alle Spacer) und eine Kettenstrebenlänge von meist über 470mm. Kommt hinzu, dass eine Tourenrahmen natürlich auch alle nötigen Befestigungsösen für Schutzbleche und Gepäckträger verbaut hat. Am KISH musste ich dafür viele Briden anbauen. Es ist und bleibt ein Kompromiss.
Hmmm...
Ich liebe das KISH und möchte es eigentlich behalten. Doch es wird zunehmend vergewaltigt und wird (zumindest von mir) wohl nie mehr als Mountainbike zum Einsatz kommen. Das ist schade und das hat es eigentlich nicht verdient.
So spiele ich mit dem Gedanken, mir einen echten Tourenrahmen zu kaufen und alle Teile umzuschrauben. Mittlerweile habe ich auch viele Teile doppelt, so dass ich zum Schluss wohl auch das KISH wieder fahrbereit (als MTB) aufbauen könnte. Machbar ist es, aber sinnvoll? Wozu soll ich das KISH als MTB aufbauen, wenn ich es dann eh nicht mehr einsetze? Wenn ich mountainbiken will, dann nehme ich doch das SANTA CRUZ Fully...
Luxusprobleme...
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