Sonntag, 23. Februar 2020
(9) nach Niscemi
Die liebe Hotelfrau hat über Nacht unsere Wäsche gewaschen und so konnten wir nach einem ausgezeichneten Frühstück in frischen Kleidern diesen Sonntag beginnen lassen. Sie hatte so viel Freude an uns, das sie auch noch Fotos machen wollte, bevor wir losfuhren. So herzig... 👍
Wir waren nicht unglücklich, dass die ersten 20 Kilometer fast ausschliesslich auf asphaltierten Strassen gefahren werden konnten. Tja, wir sind halt alle nicht mehr 20 und 8 Biketage hintereinander, mit immer über 50 Kilometern und um die 1'000 Höhenmetern gehen nicht mehr spurlos an uns vorüber. C'ést la vie...
Einfach damit ich es nicht zu erwähnen vergesse: Es war wettermässig wieder ein perfekter Biketag. Schon am Morgen Sonne satt und ausser ein paar leichte Schleierwolken war es schlicht perfekt. Unglaublich wie viel Glück wir in dieser Hinsicht haben. 👍
Heute standen eigentlich zwei Steigungen auf dem Programm, die dann auch wieder über 1'000 Höhenmeter auf den Tacho bringen. Zuerst ging es hoch nach Butera und die zweite Steigung dann zu unserem Tagesziel in Niscemi. Die Anfahrt nach Butera führte uns durch grosse Gemüseanbaugebiete. Wir sahen viel Peperoni/Paprika und Tomaten ohne Ende. Vor Niscemi dann riesige Felder mit Artischocken (Niscemi nennt sich die Sizilianische Hauptstadt der Artischocken).
Der Aufstieg nach Butera war dann landschaftlich sehr schön und führte teils durch bewaldete Gebiete. Da gab es dann auch noch einen schönen Singletrailabschnitt und so kurbelten wir alle gut gelaunt hoch ins Ortszentrum. Dort trafen wir auf Karnevalsfeiern. Wie wir später auch in Niscemi feststellten, war der heutige Sonntag in Sizilien anscheinden DER Karneval-Sonntag. Alle Kinder waren verkleidet, auf dem Zentrumsplatz schallte laute Musik aus Lautsprechern, es wurde gespielt und getanzt. Die Frauen beobachteten und fotografierten ihre Kinder, während die Männer danebenstanden und rauchten.
Weil die An- und Auffahrt nach Butera relativ leicht war, waren wir sehr gut im Zeitplan und konnten deshalb eine längere Pause mit Cappucchino und Süssigkeiten einlegen und dabei genüsslich in der Sonne sitzen und uns unseres Lebens erfreuen (davon gibt es ein lustiges Video im Fotoalbum). Und das Beste ist: Wenn man in einem Hügeldorf ist, dann führt die Strecke danach zuerst einmal bergab. Perfekt!
Nach der rassigen Abfahrt durchquerten wir vorwiegend auf Schotterstrassen wieder grosse Obst- und Gemüse-Anbauflächen und hatten Zeit, die Landschaft und die Szenerie auf uns wirken zu lassen. Kurz vor dem Anstieg nach Niscemi machten wir nochmals eine Orangen-/Birnen-Pause um für die Schlusssteigung gerüstet zu sein. Ich guckte auf das GPS: nur noch 6,6 Kilometer bis zum Ziel. Super - ein Katzensprung. Nur, man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben und so mussten wir kurze Zeit später feststellen, dass wir vor einer undurchdringlichen Schilflandschaft stehen und keine Möglichkeit sehen, wie wir auf die andere Seite kommen könnten (wo wir die Strasse schon sehen). Es hilft alles nichts. Wir müssen zuerst etwas zurückfahren und dann einen Weg zu der nächsten Strasse suchen. Tja, wieder einmal ein Planungsfehler...
Das war aber nicht schlimm. Vielleicht 2 oder 3 Zusatzkilometer, dann kamen wir auf eine der Strassen, die nach Niscemi hochführt. Wir kurbeln langsam hoch und ich wundere mich schon etwas, dass nicht ein einziges Auto zu sehen war. Weder wurden wir überholt, noch kam uns irgendwer entgegen. Die Antwort folgte bald. Etwa einen Kilometer vor Niscemi ist die Strasse abgesperrt und grosse Hinweistafeln weisen auf einen Strassenneubau hin. Die alte/bestehende Strasse ist abgerutscht und nun wird eine neue gebaut. Wir ignorierten das Fahrverbot, hoben unsere Räder über die Abschrankungen und suchten und fanden auch einen Weg auf die andere, die sichere Seite, wo die Strasse weiterführte.
In Niscemi angekommen war es erst kurz nach 15 Uhr und wir alle hatten Hunger und deshalb suchten wir uns ein geeignetes Lokal, wo sich vier Biker an einem Sonntagnachmittag die Bäuche vollschlagen können. Das war nicht sehr einfach, doch wir wurden fündig und genossen eine schöne Platte mit lokalen Käse- und Fleischprodukten. Dazu zuerst eine Cola und dann noch einen Kaffee.
Hier in Niscemi übernachten wir in einem Appartement und nach dem Bezug machten wir uns noch mit den Bikes auf die Suche nach einem Restaurant für das Abendessen. Das entpuppte sich dann als äusserst schwierig und so entschieden wir uns, wie im Ferienhaus vor drei Tagen, selber zu kochen. Wir fragten uns durch und fanden einen LIDL, welcher tatsächlich an Sonntagen geöffnet hatte. Grosszügig einkaufen, ins Appartement fahren, duschen, kochen, essen, quatschen und schon bald gehen alle müde und zufrieden ins Bett. Nur ich sitze wieder vor dem PC, lade Bilder ins Fotoalbum und schreibe Blogeinträge.... 😉
Hier der Link zur GPS-Aufzeichnung des Tages (64 km., 4:31 Std., 1'140 Hm.) und hier der Link zu den Fotos des Tages.
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