Samstag, 10. Juli 2021
eine Frage...
Heute hatte ich zwei Rikschatermine. Zuerst eine Hochzeit um 11:00 Uhr und später eine Rundfahrt um 16:30 Uhr. Es war also klar, dass dazwischen viel Zeit ist um auf spontane Kundschaft zu hoffen. Es gab auch ein paar kleinere Taxifahrten, doch erzählen will ich eigentlich etwas ganz anderes.
An der belebtesten Einkaufsstrasse von Zürich sind Samstags immer verschiedene Religions-Stände aufgebaut und so könnte man auf einem kurzen Spaziergang mehrmals von einer zu der anderen Religion konvertieren 😏. Zusätzlich bevölkern Flyer-Austeiler die Strasse und die meisten davon haben ebenfalls einen religiösen Hintergrund. Alle haben sie Eines gemeinsam: Sie wollen die irrgeleiteten Konsum-Menschen auf den -aus ihrer Sicht- einzig richtigen Pfand (zurück-)bringen 🤔.
Wenn ich also mit der Rikscha so dastehe, bin ich ein ideales Ziel für diese Seelenfänger. Meist beginnen sie die Konversation mit: "Darf ich Dir eine Frage stellen?" 😁 Interesse wecken... was wird das wohl für eine Frage sein... O.K. Ich habe ja Zeit... na dann frag mal... Glaubst Du an Gott? Fühlst Du Dich geliebt? Bist Du glücklich? Was hältst Du von Familie? Findest Du nicht auch, es sollte mehr Frieden geben auf dieser Welt? Was passiert, wenn Du stirbst? Möchtest Du ins ewige Himmelreich Gottes aufgenommen werden? Und so weiter und so fort...
Meist verhalte ich mich nihilistisch. Nein, ich glaube nicht an Gott, Nein, der ewige Himmel wäre mir zu langweilig. Familie ist eine genetische Verwandschaft. Es gibt keinen Frieden ohne Krieg. Wieso soll Dein Gott besser sein, als der der Islamisten oder der Hindus? Weshalb sollte mir irgendein Gott das Leben schenken wenn sein einziges Ziel darin besteht, dass ich ihn anbete? Auch für mich gilt: Und so weiter und so fort...
Ich habe schon an anderer Stelle geschrieben, dass ich eigentlich gläubige Menschen mag. Es braucht Etwas um eine Religionsgeschichte anzunehmen und danach leben zu können. Dafür zolle ich durchaus Respekt. Ich verstehe, dass dies Halt und Sicherheit geben kann. Wenn das jemand braucht, dann ist es o.k. Just do it!
Was mich stört ist dieser religiöse Eifer, andere Menschen zu missionieren. Reicht es nicht, selber auf der sicheren/richtigen/wahren Seite zu stehen? Gibt es Bonuspunkte für jede gerettete Seele? Kann man sich so im Gottes-Liebes-Ranking verbessern?
Manchmal denke ich, dass diese Missionare sich gar nicht für andere Seelen interessieren, sondern dass sie durch ihre Überzeugungsarbeit vor allem sich selbst immer wieder überzeugen. Dieser "Auftrag" gibt ihnen eine gewisse Wichtigkeit und die Wiederholung ihrer Ansichten bestätigt sie im eigenen Glauben. Deshalb habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich kritische Rückfragen stelle und etwas an ihrem Fundament rüttle.
Nach etwa fünf, spätestens jedoch nach zehn Minuten geben sie dann auf. Ich bin ein hoffnungsloser Fall und will die Heilsbotschaft einfach nicht hören und annehmen. Sie haben sich eingesetzt, konnten mich aber nicht vor der ewigen Verdammnis retten... 🙄😇
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