Samstag, 5. Februar 2022
Welcomehometrailrunde
Das Wetter ist hier wirklich erstaunlich gut. Schon am Morgen zeigte sich ein blauer Himmel, mit ein paar harmlosen Schäfchenwolken dekoriert. Der Blick nach draussen war förmlich eine Aufforderung: "Geh aufs Bike und fahr eine schöne Runde!"
Dennoch musste ich etwas mit meinem inneren Schweinehund kämpfen. Ich bin faul geworden. Seit mehr als drei Wochen bin ich nicht mehr Rad gefahren und auch wenn der Himmel blau war und die Sonne schien, so lag die Temperatur doch bei bescheidenen drei bis fünf Grad über Null. Ich könnte ja auch einfach etwas im warmen zuhause bleiben... 😈 Nichts da! Los! Umziehen und losfahren!
Zum Glück war ich alleine unterwegs denn schon an der ersten Steigung merkte ich, dass meine Beinmuskeln beim Schnorcheln nicht an Kraft gewonnen haben. Immerhin war im Kopf Ruhe. Ich schaltete einfach ein paar Gänge runter und genoss die frische Luft. Es hat rein gar nichts von einem Wintertag. Alles ist grün und feucht. Die Sonne scheint aufreizend zwischen den Bäumen hindurch. Wüsste ich es nicht besser, so würde ich auf Ende März tippen. Das sind ganz andere Reize als die letzten Wochen in Thailand doch ich gebe gerne zu: Hier ist es auch schön 😉.
Der zweite Anstieg, hoch zum Irchelturm ist mit knapp 400 Höhenmetern der längste. Ich nehme die einfach zu fahrende Asphaltstrasse und kurble ganz gemütlich hoch. Die Aussicht wird immer besser, zuoberst ist die Fernsicht so gut, dass man die schneebedeckten Berge der nördlichen Alpen sehen kann. Interessanterweise ist es ganz ruhig. Kaum ein Auto, kein surrendes eBike, kein bellender Hund, nur meine keuchende Raucherlunge 😏...
Beim Irchelturm halte ich nicht an sondern fahre gleich weiter, entlang den schönen Singletrails in Richtung Irchel-Hochwacht. Erst dort treffe ich auf zwei Wanderer, die mir dann auch noch ins Tagesbild laufen. Egal. Ich bin friedlich gestimmt. Es gibt nichts, was mich stören würde. Alles ist gut. Ich setze mich hin, geniesse die Aussicht und überlege, wie ich weiterfahren will. Die einfache Variante wäre runter ins Tal und danach ziemlich direkt nach Hause. Doch ich will es noch etwas geniessen und so fällt meine Wahl auf Tössegg, Rhinsberg und Anhöhe Eschenmosen. Länger, anstrengender aber auch schöner.
Tja, das mit dem "anstrengender" merkte ich schon im Anstieg auf den Rhinsberg. Irgendwie war nicht mehr viel Sprit in meinen Beinchen. Es wurde zäh... der nasse Waldboden schien mich festzuhalten... war das schon immer so steil? Einfach immer weiterkurbeln und auf immer kleinere Gänge schalten. Irgendwann zeigt das GPS noch schlappe 4,2 km/h, da könnte man schon fast nebenher wandern... but: who cares?
Ich wusste, dass noch eine heftige Rampe auf mich wartet. Nicht lange, vielleicht 50 Höhenmeter, doch ziemlich steil. Auf der Anfahrt denke ich, dass ich heute wohl die letzten Meter absteigen und hochschieben werde. Ich hatte einfach keine Kraft mehr. Doch es kam dann anders, denn kurz vor der steilsten Stelle sehe ich, dass mir eine Frau mit zwei Hunden entgegekommt. Jetzt abzusteigen wäre mir peinlich. Sie würde bestimmt einen Spruch reissen wie z.B.: "Mit einem eBike würde das klappen." Also: kämpfen und dranbleiben. Beim Kreuzen freundlich grüssen und siehe da, schon bald ist der höchste Punkt erreicht. Geht doch! 😁 😅
Es folgen noch ein paar wellige Kilometer und zum Schluss geht es dann (fast) nur noch bergrunter. Was in gutem Trainingszustand eine spassige Runde ist, ist halt so ganz ohne Training schon etwas anderes... Ich bin zufrieden. Müde und zufrieden. Es ist schön wieder zuhause und wieder auf dem Bike zu sein. Das ist meine Welt 🌍. Das GPS sagt: 34,5 km., 2:54 Std., 950 Hm.
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