Dienstag, 3. Mai 2022
Rikscha - ein totes Pferd?
Vermutlich kennen alle den alten Spruch der Dakota-Indianer: "Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!"
Ist die Rikscha (oder mein kleines Rikscha-Unternehmen) ein derartiges, totes Pferd? Welches ich aus rein idealistischen Gründen noch zu reiten versuche, obwohl es nichts mehr bringt? Diese Frage habe ich mir in den letzten Wochen oft gestellt...
Ich bin von den April-Zahlen etwas niedergeschlagen. Ich bin verhältnismässig viel gefahren und der Erfolg ist fast gänzlich ausgeblieben. An Tagen ohne eine Vorreservation/Buchung bin ich mehrmals leer ausgegangen. Das heisst: Ich war z.B. fünf Stunden mit der Rikscha in der Stadt präsent und konnte in dieser Zeit nicht eine einzige, bezahlte Fahrt generieren. Null. Nada. Niente. Ausser Spesen nichts gewesen... 😥
Das nagt dann schon am eigenen Selbstverständnis. Reite ich nicht schon viele Jahre ein totes Pferd? Bilde ich mir einen Markt ein, den es gar nicht gibt? In den letzten zehn Jahren sah ich einige andere Rikschafahrer kommen und gehen. Geblieben ist keiner. Und der Grund dafür ist schnell gefunden: Weil es zuwenig Geld abwirft - ganz einfach. Ich kann das ja auch nur machen, weil ich die ersten acht Jahre sehr, sehr sparsam lebte und weil mir seit zwei Jahren mein Morgenjob finanziell über die Runden hilft.
Eigentlich dachte ich, dass ich noch bis zu meiner Pensionierung (in knapp 7 Jahren) Rikschafahrten anbieten werde, doch so wie sich das in den letzten Jahren (negativ) entwickelt, ist es schon an der Zeit um ernsthaft darüber nachzudenken, ob man von diesem (toten) Pferd nicht besser absteigt und sich nach einem lebendigen Pferd umsieht. Denn auferstehen wird dieses Rikscha-Pferd mit grösster Sicherheit nicht. (Und der Reiter wird auch nicht jünger/fitter/lebendiger) 🙄.
Deshalb ist klar, weshalb hier in letzter Zeit die Beitragsdichte abnimmt. Es kündigt sich -wohl oder übel- eine Veränderung an. Und ich habe keine Ahnung, wo die Reise hingeht. Irgendwie verspüre ich auch keine grosse Lust, mich beruflich noch einmal zu verändern und neu auszurichten. Und ganz klar, mit meinem Werdegang und in meinem Alter wird es nicht einfach, überhaupt noch eine Alternative aufzutun. Da kann einem schon etwas mulmig werden...
Es muss nicht schnell entschieden werden. Dieses Jahr werde ich ganz bestimmt noch in der jetztigen Konstellation zu Ende bringen. Doch in den kommenden Monaten muss ich schon in mich gehen, tief nachdenken und erste Weichen stellen. Das wird schon...
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