Freitag, 23. August 2024
bis nach Chur
Kurz nach sieben Uhr bin ich aufgewacht und ein kurzer Blick aus dem Fenster zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Sonnenschein, blauer Himmel und keine Wolke weit und breit. Genau so habe ich mir das gewünscht!
Wir verpflegten uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet und freuten uns auf die kommende Bikestrecke. Mein Plan war, dass wir über weite Strecken dem Bergwanderweg Nr. 50 folgen. Ob das wirklich funktioniert oder nicht, das galt es nun herauszufinden. Kurz vor halb neun Uhr haben wir ausgecheckt, die Fahrräder gepackt und sind losgefahren.
Vermutlich sind wir noch keine zwei Kilometer gefahren, bis wir das erste Mal absteigen und schieben mussten. Diesmal bergrunter. Der Weg war zu steinig, zu steil und für uns schlicht zu gefährlich. Hier ist es derart steil, dass man Angst haben muss mehrere Meter in die Tiefe zu stürzen, sollte man wirklich an einer unglücklichen Stelle hinfallen. Dafür sind wir zu alt…
Wir wählen also schon bald wieder die Strasse, bis der Wanderweg das nächste Mal die Strasse kreuzt und zumindest der überblickbare Teil recht fahrbar aussieht. Doch auch diesmal täuscht es. Schon bald schieben und tragen wir unsere Bikes wieder. Wie nennen die Amerikaner das so schön? Hike a Bike! Ja, Bergwandern mit dem Bike beschreibt es recht treffend. Wir stellen also fest, dass die Idee mit dem Wanderweg nicht wirklich praktikabel ist. Zumindest nicht in diesem engen und schluchtartigen Taleinschnitt. Vielleicht weiter unten.
Beim gestrigen Abendessen besprachen wir, dass wir bei der Via Mala Schlucht die Bikes abstellen und zu Fuss die Schlucht besichtigen wollen. Schon die Anfahrt zu dieser Schlucht ist spektakulär und der Besuch hat sich auch trotz der über 300 Treppenstufen echt gelohnt. Ein wirkliches Naturphänomen, welches auch wirklich rege besucht wird.
Wir fahren danach weiter der Strasse entlang bergrunter bis kurz vor Rongellen, wo wir auf die alte Viamala-Strasse abzweigen, die nicht mehr unterhalten wird und heute als Wanderweg genutzt wird. Hier kann man gut fahren und geniesst oft eine tolle Aussicht auf die nächst grössere Ortschaft, auf Thusis. Diesen Ort durchqueren wir und suchen uns den Weg auf die andere Talseite, bei Fürstenaubruck, wo wir wieder auf den geplanten Track treffen.
Von hier Weg funktioniert die Routenplanung dann wie gewünscht. Wir fahren oft auf Asphalt, doch auch oft auf Schotterstrassen und ab und zu auf kleineren Wegen und Wanderwegen, meist abseits vom motorisierten Strassenverkehr. Natürlich gibt es immer wieder kleine Gegenanstiege, doch unsere Hauptrichtung ist bergrunter und so können wir oft einfach rollen und den herrlichen Tag in dieser sehr schönen Gegend geniessen. Je weiter ins Tal wir kommen, desto wärmer wird es, was wir auch zu schätzen wissen. Alles ist gut!
Wir treffen schon gegen 13:30 Uhr am Bahnhof in Chur ein. Wir checken die möglichen Verbindungen, kaufen im nahen Lebensmittelgeschäft noch etwas Proviant ein und um 14:11 fahren wir mit dem Zug los. Somit sind wir dann um 16:38 Uhr wieder an unserem Ausgangspunkt, am Flughafen-Bahnhof in Kloten. Hier schiessen wir ein letztes Selfie, bedanken uns gegenseitig für die schöne Tour und wünschen uns ein schönes Wochenende.
Mein Fazit für diese 2-Tages-Tour:
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Es war super, wieder einmal wirklich in den Bergen, im Gebirge, zu sein und eine anspruchsvolle Tour zu fahren.
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Der San Bernardino ist von der Südseite her sehr gut und ziemlich einfach zu befahren. Die Steigung ist sehr gleichmässig und wohl nie über 10 Prozent. Der Belag war hervorragend und es hat (an Wochentagen) nur wenig motorisierten Verkehr.
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Das Wetter hätte am Donnerstag durchaus besser sein und mehr Ausblick bieten können doch das Leben ist kein Wunschkonzert.
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Bergwanderwege mit dem Bike zu befahren kann funktionieren, in einer derart steilen und schroffen Gegend ist dies jedoch nicht möglich oder zu gefährlich. Das hätte ich mir anders gewünscht.
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Die Natur auf der Nordseite mit Rofflaschlucht und Via Mala Schlucht ist schlicht spektakulär.
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Wir dürfen durchaus etwas stolz sein, dass wir mit über 60 eine solche Bergtour noch ohne E-Motor-Unterstützung schaffen. 🤩
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So etwas in der Art müssen wir auch nächstes Jahr wieder in Angriff nehmen! 👍
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Und ganz persönlich: Ich bin sehr glücklich, dass ich nach einem Oberschenkelhalsbruch und einer Lungenembolie wieder so fit bin, dass ich eine solche Bergtour nicht nur bewältigen sondern auch noch geniessen kann. 🙏
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